Dein Hamster hat einen aufgeblähten Bauch?
Dann solltest du keine Zeit verlieren und sofort auf die Suche nach den Ursachen gehen, denn einige Gründe können die Gesundheit deines kleinen Nagers ernsthaft gefährden.
In diesem Beitrag zeigen wir dir 8 häufige Auslöser und bewährte Gegenmaßnahmen.
Welche Ursachen hat ein aufgeblähter Bauch beim Hamster?
Für einen aufgeblähten Bauch bei deinem Hamster können sich zahlreiche Gründe verantwortlich zeigen. Darunter Fehler bei der Fütterung, Trächtigkeit oder eine Erkrankung des Herzens.
Ohne tierärztliche Untersuchung ist es oftmals nicht möglich, den genauen Auslöser festzustellen.
8 Ursachen für den aufgeblähten Hamster-Bauch
Bei einem aufgeblähten Bauch lässt sich ohne tierärztliche Untersuchung nicht erkennen, ob es sich um gestaute Gase, angesammelte Flüssigkeit oder einen Tumor handelt.
Wenn du dir bezüglich der Ursache unsicher bist, such umgehend einen Tierarzt auf.
Das ist generell angeraten, da vor allem ein harter Bauch und ein vor Schmerz auffällig gebogener Rücken Anzeichen für ernstzunehmende und dringende Erkrankungen oder Probleme sind.
Generell gilt: Frühzeitige Diagnose und Therapie können die Chance auf eine Heilung deines Hamsters deutlich erhöhen.
Ursache 1: Blähungen
Wenn ein Hamster Futter verdaut, entstehen dabei Gase.
Dies ist ganz normal und kein Grund zur Sorge. Aufstoßen kann das Tier zwar nicht, die Gase können aber in die Blutbahn übergehen und über die Atemluft ausgeschieden werden.
Zudem können Hamster pupsen, um sich der überschüssigen Luft im Bauch zu entledigen.
Anders verhält es sich, wenn ein Problem im Verdauungstrakt vorliegt oder die Fütterung ungeeignet ist. Stark blähende Futtermittel können beispielsweise vorübergehend zu einem vergrößerten Bauchumfang führen.
Weitere mögliche Ursachen umfassen eine Überbesiedlung des Darms mit Bakterien, eine Verstopfung oder ein Darmverschluss.
Da Hamster häufig beim Kotabsatz pupsen, können die Gase aufgrund der Blockade nicht mehr oder nur in sehr geringem Maße ausgeschieden werden. Die Folgen sind Schmerzen und ein harter Bauch.
Möglicherweise frisst und trinkt dein Tier dadurch nicht mehr, was den Zustand noch verschlimmern kann. Ziehe daher sofort einen Tierarzt zurate. Denn die Kombination aus dickem Bauch und fehlendem Kotabsatz weist immer auf einen potenziell lebensbedrohlichen Zustand hin.
Ursache 2: Innere Blutungen
Nach einem Sturz oder einer ähnlichen Verletzung kann dein Hamster unbemerkt unter inneren Blutungen leiden. Das Blut staut sich im Bauchraum an und sorgt für eine Verhärtung der Bauchdecke.
Eine eindeutige Diagnose lässt sich hier nur durch eine Punktion des Bauchs stellen.
Auch dann ist jedoch leider nicht sicher, wo genau sich die Verletzung befindet. Zudem kann nur ein operativer Eingriff helfen, wenn die Blutung nicht von selbst zum Erliegen kommt. Dies gestaltet sich bei den kleinen und leichten Tieren ausgesprochen schwierig.
Ursache 3: Herzinsuffizienz
Was für einen aufgeblähten Bauch gehalten wird, kann auch eine Ansammlung von Flüssigkeit im Bauchraum sein. Ein vorangegangene Blutung ist dafür nicht erforderlich.
Wenn die Herzleistung nicht mehr ausreicht, um Blut durch den Körper zu pumpen, kann Flüssigkeit aus dem Blut durch die Gefäßwände treten und sich im Gewebe stauen. Es handelt sich also um einen Wasserbauch.
In fortgeschrittenen Fällen kommt es durch den aufgebauten Druck im Bauch zu einer Einschränkung anderer Organe. Darunter auch der Lunge. Der Hamster wird kurzatmig, atmet beschleunigt und erschwert. Das kann auch darauf zurückzuführen sein, dass sich Wasser in der Lunge befindet.
Durch entsprechende Medikamente lassen sich die Folgen der Herzschwäche behandeln: Harntreibende Mittel helfen dabei, die Wasseransammlungen im Körper zu beseitigen.
In akuten Fällen kann zudem eine Punktion des Bauchs Abhilfe schaffen, da die Menge an Flüssigkeit in kurzer Zeit reduziert wird. Hierbei wird eine dünne Nadel in den Bauchraum eingeführt und die Flüssigkeit wird abgesaugt.
Zudem kann der Tierarzt Herzmedikamente geben, die die Funktion verbessern.
Du kannst ebenfalls einen Beitrag zu der Therapie leisten, indem du Stress für deinen Hamster vermeidest, ihm Möglichkeiten bietest Ausdauer aufzubauen und die Fütterung entsprechend anpasst.
Ursache 4: Niereninsuffizienz
Ebenso wie bei einer Schwäche des Herzens kann auch eine nachlassende Nierenfunktion zu Ansammlungen von Flüssigkeit im Körper führen.
Die Ausscheidungsorgane schaffen es nicht mehr, Wasser in ausreichendem Maße abzutransportieren. Neben der Bildung eines Wasserbauchs sind auch Schwellungen der Pfoten möglich.
Appetitverlust und erheblicher Gewichtsverlust können ebenso auftreten wie stumpfes Fell und Apathie.
Leider sind viele Erkrankungen und Funktionsstörungen der Nieren nicht heilbar. Sie können jedoch medikamentös behandelt werden, um das Wohlbefinden zu verbessern und das Leben zu verlängern.
Außerdem kann eine Anpassung der Fütterung erfolgen, damit diese die Nieren weniger belastet.
Ursache 5: Tumore
Tumore können auf zwei Wegen einen dicken Bauch erzeugen. Zum einen kann die Raumforderung selbst so groß werden, dass sich der Bauch nach außen wölbt. Zum anderen kann der Tumor Flüssigkeit bilden beziehungsweise in den Bauchraum abgeben.
Auch hier hilft wiederum nur eine Diagnose durch den Tierarzt, um der Ursache auf den Grund zu gehen.
Durch Abtasten und gegebenenfalls das Abziehen von Flüssigkeit kann der Verdacht bestätigt werden.
Eine Therapie ist oftmals nur durch das chirurgische Entfernen des Tumors möglich.
Aufgrund der Narkose und der Größe des Eingriffs werden derlei Eingriffe bei Hamstern in der Regel jedoch nicht durchgeführt. Es bleibt daher nur übrig, darauf zu achten, dass das Tier schmerzfrei ist und die Lebensqualität nicht eingeschränkt wird.
In weit fortgeschrittenen Stadien ist das oftmals leider nicht mehr realisierbar.
Ursache 6: Zysten
Zysten in der Leber oder der Gallenblase können die Verdauung beeinträchtigen und zu einem Verschluss der Gänge führen.
Hierdurch kann sich Flüssigkeit anstauen.
Durch die flüssigkeitsgefüllte Zyste wird zudem Druck auf das jeweilige Organ ausgeübt. Dadurch entstehen Schmerzen und Funktionseinschränkungen. Auch Entzündungen können auftreten und den Gesundheitszustand weiter beeinträchtigen.
Bei Weibchen kommen Ovarialzysten hinzu, die den Hormonhaushalt verändern und Symptome erzeugen, die denen des Cushing Syndroms ähneln.
Leider kann bei dem Verdacht auf Zysten weder von dir noch durch den Tierarzt viel unternommen werden.
Eine operative Entfernung oder das Legen eines Stents wie beim Menschen und anderen großen Säugetieren ist ausgeschlossen.
Bei bestehenden Schmerzen lassen sich diese zumindest anfangs lindern. Sammelt sich immer wieder Flüssigkeit im Bauch an, wirkt dieser aufgebläht und werden sowohl Aktivität als auch Appetit eingeschränkt, leidet jedoch die Lebensqualität erheblich.
Ursache 7: Cushing Syndrom
Ein Cushing Syndrom ist selten, kann allerdings auch beim Hamster auftreten.
Es wird durch innere oder äußere Faktoren hervorgerufen und zeigt sich in verschiedenen Symptomen. Da die Kortisolwerte im Blut deutlich erhöht sind, findet eine Auswirkung auf mehrere Bereiche des Körpers statt. Der Bauchumfang nimmt deutlich zu. Das Abdomen kann dabei prall wirken und die Haut ist gespannt.
Ebenso kann der Bauch schlaff und weich sein.
Die Gliedmaßen verlieren hingegen an Masse und werden sehr dünn.
Die Rede ist hier von der sogenannten „Stammfettsucht“.
Auffällig ist zudem, dass die Durchblutung an den Extremitäten sich verschlechtert. Pfoten, Schwanz und Ohren fühlen sich daher deutlich kälter an und können dunkler wirken, da sie schlechter mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt sind.
Hinzu kommt, dass sich Fell und Haut verändern können. Das Fell und die Haut werden dünner, die Haut kann sich dunkler färben und schuppen.
Auffällig ist weiterhin, dass sowohl Durst als auch Appetit gesteigert sind. Dein Hamster scheint nie satt zu sein und trinkt deutlich mehr. Dadurch kann er in der Folge auch aufgeschwemmt wirken.
Medikamente für das Cushing Syndrom bei Hamstern finden sich leider noch nicht. Selbst die genaue Diagnose ist kaum möglich, da hierfür mehrere Blutuntersuchungen erforderlich sind und die kleinen Nager nicht ausreichend Blut haben.
Ursache 8: Trächtigkeit
Handelt es sich um ein geschlechtsreifes Weibchen, kommt noch eine weitere Ursache infrage: Trächtigkeit.
Hamster sind oft unbemerkt schwanger, sodass Halter eine regelrechte Kinderüberraschung erleben können. Das gilt vorrangig dann, wenn das Tier gerade erst gekauft wurde und gegebenenfalls zu spät von männlichen Geschwistern getrennt war oder ein Fehler bei der Trennung der Geschlechter unterlaufen ist.
Eine deutliche Zunahme des Bauchumfangs wird meist erst wenige Tage vor der Geburt bemerkt.
Auffällig ist, dass das Tier zwar ruhiger wird, aber auch einen größeren Appetit zeigt.
Zudem wird weiches Nestmaterial in Vorbereitung auf die Geburt gerne und in großen Mengen angenommen. Mit etwas Geduld und Glück kannst du kurz vor der Geburt Bewegungen in dem Bauch des Muttertiers sehen oder spüren. Denn die ungeborenen Hamster-Babys bewegen nicht nur die Beine, sondern können beispielsweise auch Schluckauf haben.
Eine Behandlung für eine fortgeschrittene Trächtigkeit gibt es selbstverständlich nicht. Du kannst der werdenden Hamstermutter aber dabei helfen, diese anstrengende Phase gut zu überstehen.
Erhöhe dafür den Eiweißanteil des Futters leicht. Denn dieser Makronährstoff wird während der Trächtigkeit für die Entwicklung der Jungen und während des Säugens zur Milchbildung benötigt.
Stelle zudem ausreichend Polstermaterial für das Nest zur Verfügung und reinige den Käfig nochmals vor der Geburt – spare das Nest dabei jedoch aus.