Chihuahuas gehören zu den wohl bekanntesten Hunderassen, die sich seit Jahrzehnten großer Beliebtheit erfreut. Bekannt wurden sie besonders in den 2000ern, als verschiedene Stars und Sternchen die kleinen Hunden in ihren Taschen verstauten. Viele Menschen fanden Gefallen an diesem Bild und waren ganz verzückt von den kleinen Wesen. Diese Verzückung hält bis heute an und viele Menschen denken darüber nach sich einen Chihuahua zu holen. Mittlerweile haben die meisten zum Glück verstanden, dass das Umhertragen in einer Tasche keine artgerechte Haltung ist und, dass die Größe des Hundes kein Grund ist ihm keinen Auslauf zu lassen. Dadurch, dass viele ein so verzerrtes Bild bezüglich dieser Hunderasse haben und immer mehr Hunderassen genau inspiziert werden, um zu fest zu stellen, ob es sich um eine Qualzucht handelt oder nicht, sollte man über diese Rasse mehr aufklären.
Im folgenden Beitrag erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen, falls Sie darüber nachdenken sich einen Chihuahua zu zulegen oder anderweitig Informationen zu der Rasse suchen. Generell gibt es allerlei zu bedenken, bevor Sie sich einen Hund zulegen.
Geschichte des Chihuahuas
Bei den Chihuahuas handelt es sich nicht um eine neue Hunderasse, sondern sie war schon bei den Azteken äußerst beliebt. Der Name des Hundes geht zurück auf die Region, in der er das erste Mal auftauchte und zwar in Chihuahua, einem Gebiet in Mexiko. Obwohl das Vorkommen des Chihuahuas bereits seit Jahrhunderten belegt ist, sind Forscher sich uneinig woher der Chihuahua ursprünglich abstammt. Manche gehen davon aus, dass er von den Techichis abstammt. Diese Hunderasse ist noch älter als der Chihuahua und wurde bei den Azteken als Opferhund benutzt. Dabei handelt es sich jedoch nicht um ein Unikat, sondern sowohl die Techichis als auch die Chihuahuas reihen sich ein in eine Kette an Hunderassen, die von den Azteken als Opferhund gezüchtet worden war.
Mit dem Niedergang der Azteken-Kultur, folgte jedoch nicht das Aussterben der Hunderasse. Stattdessen veränderte sich nur der Zweck von einem Opfertier hin zu einem Gesellschafts- und Begleithund. Als die Hunderasse um das Jahr 1850 von der westlichen Kultur entdeckt und nach Europa gebracht wurde, galt er ab dem Moment als kleinste Hunderasse der Welt. Diesen Titel hält der Chihuahua bis heute.
Den Zweck des Gesellschafts- und Begleithundes erfüllt der Chihuahua bis heute, wobei es in den 2000ern seinen Höhepunkt erreichte, als der Chihuahua als Schoßhündchen erneut bekannter wurde. Das Bild des kleinen Hundes, der in den Handtaschen der Promis umhergeführt wird, hat sich eingeprägt. Obwohl dieser Trend bereits seit Jahren vorbei ist, wird der Chihuahua bis heute mit dem Bild des Schoßhündchens verbunden. Mittlerweile sieht man die Chihuahuas zwar weniger in den Medien als Hund der Promis, aber im privaten Bereich ist der Chihuahua immer noch beliebt und viele Menschen denken darüber nach, sich diese Rasse zu zulegen.
Die wichtigsten Informationen im Überblick
Merkmal | Beschreibung |
---|---|
Ursprung | Mexiko |
Größe | Klein (normalerweise 15-23 cm hoch) |
Gewicht | Leicht (normalerweise 1-3 kg) |
Fell | Kurz- oder Langhaar; verschiedene Farben und Muster |
Temperament | Lebhaft, mutig, wachsam, loyal |
Lebenserwartung | Durchschnittlich 12-20 Jahre |
Haltung | Geeignet für Wohnungen und Häuser; braucht täglichen Spaziergang und geistige Stimulation |
Training | Intelligent und lernfähig; kann aber manchmal eigensinnig sein |
Pflegebedarf | Geringer Pflegeaufwand; regelmäßiges Bürsten, Zahnreinigung und Krallenpflege sind erforderlich |
Gesundheit | Anfällig für Zahnprobleme und Zahnfleischentzündungen, Luxation der Kniescheibe, Augenprobleme und Kälteempfindlichkeit |
Bekannte Eigenschaften | Chihuahuas sind oft sehr anhänglich und lieben die Nähe zu ihren Besitzern. Sie sind oft territorial und können bellen. |
Aussehen und Charakteristik des Chihuahuas
Der Chihuahua ist der kleinste Hund der Welt und besonders für dieses Merkmal bekannt. Viele Menschen wissen daher nicht, dass es zwei verschiedene Arten von Chihuahuas gibt und zwar einmal die langhaarigen und einmal die kurzhaarigen Chihuahuas.
Der langhaarige Chihuahua besitzt oftmals glattes oder leicht welliges Fell, das meist relativ lang ist. Ein weiteres Indiz dafür, dass es sich um einen langhaarigen Chihuahua handelt, sind die Ohren mit den kleinen Fellpinseln sowie die Rute mit langem Haar.
Der kurzhaarige Chihuahua besitzt glattes und kurzes Haar, welches eng an der Haut anliegt. Dadurch, dass das Fell so viel kürzer ist und enger anliegt, wirkt diese Form des Chihuahuas oftmals kleiner, als jener mit langem Fell.
Eine Eigenschaft, die beide Arten gemeinsam haben, ist zum Einen die Größe. Ein Chihuahua wird in der Regel zwischen 15 und 23 cm hoch. Mit dieser Größe kommt der Hund durchschnittlich auf 1,5 bis 3 kg. Besonders markant für die Rasse ist außerdem der kleine Kopf mit seinen großen, leicht hervorstehenden Augen sowie der hervorstehenden Nase. Obwohl die Nase relativ markant ist, ist die Nasenspitz doch relativ flach und erinnert an einen Mops. Im Vergleich zu dem kleinen Kopf wirken die Ohren hingegen ziemlich groß und werden oft mit Fledermausohren verglichen.
Das Farbenspektrum des Chihuahuas umfasst quasi alle Nuancen von weiß über beige bis hin zu schwarz. Beliebt ist außerdem der Chihuahua, der Flecken auf seinem Fell hat.
Chihuahuas gehören allgemein zu den Hunderassen mit der höchsten Lebenserwartung. Die Tiere werden meist mindestens 15 Jahre alt, aber können auch bis zu 18 Jahre alt werden.
Bezüglich des Charakters ist der Hund besonders für seine Aufgewecktheit und seine Lebhaftigkeit bekannt. Des Weiteren hat der Hund ein sehr temperamentvolles Gemüt, das seine Besitzer oftmals auf Trab hält. Die Rasse ist trotz seiner geringen Körpergröße nicht einmal von größeren Hunden eingeschüchtert und versucht sich gerne als Wachhund. Er versucht so nicht nur sich selbst, sondern besonders seine Liebsten zu beschützen. Dies versucht er meist durchs Bellen und direkten Angriff. Das Bellen benutzen sie außerdem, wenn sie für längere Zeit nicht im Mittelpunkt stehen.
Chihuahuas sind sehr eifersüchtig. Dabei muss es sich jedoch nicht zwangsweise um einen anderen Artgenossen handeln, sondern lediglich, dass der Besitzer sich für längere Zeit mit anderen Dingen beschäftigt.
Trotz der vielen Aufmerksamkeit, den die Hunde einfordern, eignet sich der Chihuahua durchaus als Familienhund. Er ist nicht nur Zweibeinern gegenüber sehr offen, sondern geht auch auf andere Hunde offen zu. Dadurch eignet er sich gut als Zweithund.
Haltung und Pflege des Chihuahuas
Der Chihuahua wird aufgrund seiner Größe oftmals unterschätzt und besonders Kinder neigen dazu wenig Respekt dem Hund gegenüber zu haben. Wenn man also darüber nachdenkt den Hund als Familienmitglied zu holen und kleine Kinder Teil der Familie sind, sollte man mit diesen vorher ein Gespräch führen. Den Kindern sollte klar gemacht werden, dass es sich bei dem Hund nicht um ein Spielzeug handelt, sondern um ein Lebewesen, das man respektieren und anständig behandeln muss. Hier sollte man objektiv einschätzen, ob die Kinder in der Lage sind bzw. das richtige Alter haben, um den Hund gut zu behandeln.
Abgesehen von dem richtigen Umgang von Seiten der Kinder sollte man jedoch auch als erwachsene Person den Chihuahua nicht unterschätzen. Dadurch, dass er große Bekanntheit als Handtaschen-Hund erlangte, unterschätzen viele Menschen den Auslauf, den der Hund braucht um aufgelastet zu sein. Genau wie andere Rassen sollte der Hund dreimal am Tag ausgeführt werden, wenngleich die Runden weniger lang sein müssen. Hierbei sollte man auch auf die Individualität des Hundes hinweisen. Nicht jeder Chihuahua braucht gleich viel Auslauf und manche Hunde brauchen mehr Bewegung bis sie ausgelastet sind.
Die richtige Haltung und Umgangsweise mit dem Chihuahua endet jedoch nicht am Auslauf, sondern auch zuhause braucht der Hund genügend Platz. Wie bereits erwähnt handelt es sich bei dieser Hunderasse um ein sehr aufgewecktes Wesen, das nicht sonderlich faul ist. Selbst wenn man also mit dem Hund dreimal am Tag spazieren geht, wird er zuhause weiterhin aktiv sein. Am besten ist es also, wenn der Hund sich in der Wohnung oder dem Haus frei bewegen kann und so zusätzlichen Auslauf bekommen kann. Dadurch schläft das Tier nachts auch ruhiger und ist deutlich ausgelasteter. Am idealsten ist es grundsätzlich, wenn man einen Garten am Haus oder an der Wohnung hat, da der Hund sich hier weiter verausgaben kann und eine noch größere Fläche zur Verfügung hat.
Bezüglich des Futters ist es immer anzuraten sich von dem Züchter, von dem man den Hund bekommt, Tipps geben zu lassen. Dieser kann, besonders wenn er sich auf die Chihuahua Zucht spezialisiert hat, einige Ratschläge abgeben und möglicherweise sogar eine bestimmte Marke empfehlen, die man schließlich verfüttern kann. Wichtig ist hierbei anzumerken, dass der Hund, obwohl er sehr klein ist, auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung angewiesen ist, da er nur so seine volle Energie entfalten kann. Hier finden Sie Tipps für das perfekte Hundefutter.
Für die kalten Wintermonate ist es wichtig zu wissen, dass der Chihuahua, aufgrund seiner geringen Körpergröße und seines geringen Fettanteils, sehr schnell friert. Damit der Hund seinen Auslauf trotzdem genießen kann, empfiehlt es sich für den Kleinen einen Mantel zu besorgen, der ihn warm hält.
Erziehung und Training des Chihuahuas
Chihuahuas brauchen nicht nur viel Auslauf und dadurch körperliche Forderung, sondern auch geistige Forderung. Auch wenn man die Hunde lange Zeit als Schoßhund deklariert hat, tut dies dem Hund unrecht, denn es handelt sich um schlaue Wesen. Es lohnt sich auf jeden Fall den Hund zu trainieren und ihm Kommandos beizubringen. Besonders bei einem aufgeweckten und temperamentvollen Hund wie dem Chihuahua ist es zu empfehlen diesem klare Befehle beizubringen. Durch ein ausgiebiges Training und geistige Forderung des Tieres wird man in der Lage sein, ihn und sein Temperament deutlich besser kontrollieren zu können.
Zusätzlich zu der geistigen Forderung des Chihuahuas ist auch die körperliche wichtig und den vielen Auslauf kann man mit interessanten Spielen für den Hund verbinden. Wenn man sich dazu entscheidet ein wenig Abwechslung in das spielerische Leben des Hundes zu bringen, sollte man darauf achten, dass Bälle etc. in kleineren Größen gekauft werden. Oftmals ist auf dem jeweiligen Objekt vermerkt für welche Rassen bzw. Größen das Spielzeug geeignet ist.
Zucht und Welpenaufzucht des Chihuahuas
Wenn man sich dazu entscheidet sich einen Chihuahua zu zulegen, dann gilt es den richtigen Züchter zu finden. Allgemein ist es wichtig auf der Suche nach dem richtigen Familienmitglied die Züchter ordentlich unter die Lupe zu nehmen. Leider kommt es häufiger vor, dass nicht das Tierwohl, sondern das Geld im Fokus steht. Dadurch häuft man sich selbst nicht nur noch mehr Arbeit auf, sondern besonders das Tier wird der Leidtragende sein.
Besonders bei Hunderassen wie dem Chihuahua steht oftmals die Anschuldigung der Qualzucht im Raum. Damit man eben nicht an eine Qualzucht gerät, sollte man bei dem Züchter darauf achten, dass dieser die Hunde nicht zu klein züchtet. Dies ist ein Trend der letzten Jahre, dass die Hunde immer kleiner gezüchtet werden, damit sie noch niedlicher aussehen. Dadurch erhoffen sich die Züchter, dass die Welpen noch schneller verkauft werden, weil die Menschen von dem kleinen Wesen so hingerissen sind.
Für das Tier sind diese extremen Formen jedoch nicht gut und sie können sehr darunter leiden. Aus diesem Grund sollte man stets darauf achten, dass der Hund nicht unter 3kg wiegt und auch Ohren, Nase und Maul proportional zueinander passen. Bei einer eingedrückten Nase wie sie z.B. auch der Mops hat, leidet das Tier oftmals unter Atemwegserkrankungen und bekommt allgemein schlecht Luft. Auch übermäßige Ohren oder Augen machen das Tier anfälliger für Krankheiten. Weitere Hunderassen für die Sie sich interessieren könnten sind der Mops und der Shih Tzu.
Besondere Einsatzgebiete und Verwendung des Chihuahuas
Wie bereits erwähnt wurden die Chihuahuas zuerst als Opfertier gezüchtet und vermehrt. Diese Funktionen haben die Tiere seit den Azteken jedoch nicht mehr. Neben der Funktion als Opfertier gibt es jedoch auch Aufzeichnungen, die den Hund als Rattenfänger darstellen. Für diese Aufgabe eignete er sich, da er aufgrund seines schmalen und kleinen Körperbaus auch an schwierigere und engere Orte klettern konnte um die Ratten zu fangen.
Nachdem der Hund diese beiden Funktionen nicht mehr erfüllen musste, diente er als Begleit- und Gesellschaftshund. Bis heute hat sich diese Funktion gehalten, wobei er auch als Familienhund immer beliebter wird.
Fazit
Chihuahuas werden von anderen Menschen oft als niedlich empfunden, da sie einen schmalen Körperbau haben und durch ihre großen Augen der Hundeblick sehr gut funktioniert. Ein anspruchsloser Schoßhund ist der Chihuahua jedoch definitiv nicht. Es handelt sich um ein sehr aufgewecktes und temperamentvolles Tier, das viel Auslauf braucht. Außerdem will ein Chihuahua auch geistig gefordert werden, weshalb man sich mit ihm beschäftigen muss, damit der Hund am Ende ausgelastet ist. Für sein Zuhause ist es wichtig, dass der Hund sich genügend bewegen kann, denn diese Rasse ist bekannt für seine viele Energie. Am idealsten geeignet ist deshalb eine Wohnung oder ein Haus mit Garten.
Der Chihuahua ist sehr mutig und hat einen starken Beschützerinstinkt, den er besonders durchs Bellen verdeutlicht. Damit der kleine Hund nicht über Tische und Bänke geht, ist es wichtig ihn bereits ab einem Welpenalter zu erziehen und auszulasten, sowohl körperlich als auch geistig.
Wenn Sie sich einen Chihuahua anschaffen wollen, achten Sie darauf, dass es sich um keine Qualzucht handelt. Das Tier sollte weder zu klein noch zu leicht oder seine Proportionen zu unförmig sein z.B. im Bezug auf zu große Augen oder Ohren. Lieber gibt man hier etwas mehr Geld aus, als das das Tier am Ende leidet und kein normales Leben führen kann.