Schwarze und rote Johannisbeeren sind lecker und wahre Vitaminbomben. Dazu enthalten sie Mineralien und sekundäre Pflanzenstoffe, die zur Gesunderhaltung beitragen.
In 100 Gramm der Früchte stecken immerhin 41 Gramm Vitamin C und 275 Milligramm Kalium, dafür jedoch auch 7 Gramm Zucker.
Eignen sie sich dennoch als Leckerei für dein Pferd, oder solltest du bei der Fütterung lieber davon absehen? Dieser Frage gehen wir auf den Grund.
In diesem Beitrag erfährst du, ob Pferde Johannisbeeren essen dürfen und wie du bei der Fütterung vorgehen solltest. Zudem zeigen wir dir Alternativen zu den Beerenfrüchten und praktische Ideen für die Beschäftigung durch Futter.
Dürfen Pferde Johannisbeeren essen?
Ja, wenn du dabei einige Punkte beachtest. Denn die Früchte sind an sich gesund, können jedoch auch zu Verdauungsstörungen führen.
Entscheidend sind daher vor allem die Menge und die Vorbereitung. Berücksichtigst du diese Faktoren, sind die Beeren eine leckere Abwechslung.
Warum sind Johannisbeeren gesund?
Sie enthalten eine große Bandbreite an wertvollen Mikronährstoffen, darunter:
- Anthocyane
- Vitamin A
- Vitamin B1
- Vitamin B2
- Vitamin B3
- Vitamin B5
- Vitamin B6
- Vitamin B7
- Vitamin B9
- Vitamin B12
- Vitamin C
- Vitamin E
- Vitamin K
- Kalium
- Calcium
- Magnesium
- Phosphor
- Eisen
Dazu sind die Früchte recht kalorienarm mit nur etwa 33 Kalorien auf 100 Gramm. Diese rühren von circa 7 Gramm Zucker her.
Die Zusammensetzung von Vitaminen und Mineralstoffen wirkt sich positiv auf die Verdauung und die Versorgung aus.
Stoffwechsel, Immunsystem, Nerven, Muskulatur, Knochen und Herz-Kreislauf werden davon beeinträchtigt.
Die gesamte Leistungsfähigkeit und Widerstandskraft hängen von einer ausreichenden Versorgung mit den Substanzen ab.
Johannisbeeren leisten einen Beitrag dazu.
Sind rote oder schwarze Johannisbeeren gesünder?
Schwarze Johannisbeeren haben oftmals einen höheren Vitamin C-Gehalt und bieten zudem Anthocyane.
Bei dieser Substanz handelt es sich um einen sekundären Pflanzenstoff, der den Beeren die intensive, dunkle Farbe verleiht.
Er findet sich unter anderem auch in Blaubeeren und Heidelbeeren.
Sie sind starke Antioxidantien und lindern damit die schädlichen Einflüsse von freien Radikalen. Dadurch wirken sie zellschützend.
Hinzu kommt, dass sie antibakteriell und antiviral wirken und somit Entzündungen hemmen können. Abgesehen von diesen Effekten werden ihnen noch weitere positive Wirkungen nachgesagt.
Bewiesen sind diese jedoch noch nicht vollständig.
Welche Gefahren gehen von Johannisbeeren aus?
Die möglichen Risiken sind ähnlich wie bei anderem Obst aufgrund des hohen Gehalts an Wasser und Zucker gegeben.
Die Verdauung von Pferden ist nicht darauf ausgelegt, diese Nahrung in größeren Mengen zu verwerten.
Der hohe Wassergehalt kann zusammen mit dem geringen Anteil an Ballaststoffen für zu weichen oder sogar flüssigen Kot sorgen und somit Durchfall auslösen.
Der hohe Zuckerwert kann wiederum zu Fehlgärungen im Darm sorgen. Dadurch wird der pH-Wert der Darmflora und das natürliche, gesunde Gleichgewicht beeinträchtigt.
Durchfall, Kotwasser und Koliken sind die möglichen Folgen. Bei bereits geschwächten Pferden kann das verheerend sein.
Durchfall wirkt schwächend, ist ebenso wie Koliken bei schweren Verläufen schmerzhaft und kann lebensbedrohlich werden.
Eine frühzeitige Behandlung nach der Aufnahme von großen Portionen der Beeren ist daher entscheidend.
Aufgrund der geringen Größe der Früchte besteht im Gegensatz zu anderen Obstsorten keine Gefahr, dass es zu einer Schlundverstopfung kommt.
Wie kannst du deinem Pferd Johannisbeeren füttern?
Vereinzelte Johannisbeersträucher auf der Koppel dienen dazu, dass sich dein Pferd direkt selbst bedienen kann. Allerdings hast du dann nur bedingt Kontrolle darüber, wie viele Beeren aufgenommen werden.
Halte die Anzahl der Sträucher daher gering.
Bei der Fütterung kannst du reife Beeren direkt aus der Hand füttern, sie dem Futter zugeben oder einzelne Zweige mit den Früchten anbieten.
Als Beschäftigung kannst du die Zweige ebenso aufhängen, denn sowohl die verholzten Triebe als auch die Blätter können mitgegessen werden.
Achte lediglich darauf, dass:
- die Pflanze und Früchte nicht gespritzt sind
- die Beeren nicht überreif sind
- keine Parasiten oder Krankheiten vorhanden sind
- das Obst nicht schimmelt
- du die Portionen klein hältst
Gewöhne dein Pferd zudem erst an Frischfutter, indem du nicht mehr als ein bis zwei Handvoll pro Tag anbietest. Dadurch kann sich die Verdauung darauf einstellen.
Die Menge kannst du allmählich steigern, wenn sich keine Störung der Verdauung einstellt.
Welche Menge an Johannisbeeren ist gesund für dein Pferd?
Abhängig von der Größe und der Gewöhnung sind 200 bis 500 Gramm pro Tag und Pferd eine unproblematische Menge.
Wenn du direkt Zweige verfütterst, kommen hierzu noch Ballaststoffe, mehr Vitamin K und Faserstoffe. Daher darf das Gewicht deutlich höher ausfallen.
Welche Alternativen gibt es zu Johannisbeeren für dein Pferd?
Es finden sich zahlreiche Obst- und Gemüsesorten sowie andere Lebensmittel, die sich für dein Pferd als Belohnung oder als Abwechslung eignen.
Zu diesen gehören unter anderem:
- Ananas
- Äpfel
- Banane
- Birne
- Blaubeeren
- Blätter und Zweige von Obst- und Nussbäumen
- Brombeeren
- Fenchel
- Gurke
- Himbeeren
- Honig
- Karotten
- Kiwi
- Kohlblätter
- Mais
- Nüsse
- Reis
- Rote Bete
- Rüben
- Salat
- Spinat
- Wassermelone
- Zuckerrüben
Diese sind ebenfalls nur als kleine Portionen geeignet, können allerdings teilweise als Zusatz bei gesundheitlichen Problemen, zum Aufbau oder Anregen des Appetits dienen.
Eine Gewöhnung ist dennoch erforderlich, ebenso wie die entsprechende Vorbereitung des jeweiligen Futtermittels.
Pferde und Johannisbeeren
Rote und schwarze Johannisbeeren eignen sich in kleiner Menge wunderbar als Snack für dein Pferd. Samt Blättern und Zweigen bieten sie zudem eine gute Menge an Ballaststoffen.
Daher kannst du wenige Sträucher direkt auf die Koppel pflanzen. Ihre Lebensdauer ist zwar in der Regel nicht allzu lang, dafür bieten sie den Tieren Abwechslung.
Übertreibe es nur bei den Portionsgrößen nicht, um keine Verdauungsbeschwerden zu riskieren.