Kaki – auch als Sharon-Früchte bekannt – sind im Herbst und Winter eine süße und fruchtige Leckerei. Diese wissen auch Pferde zu schätzen.
Das orangene Obst enthält reichlich Vitamine und Mineralstoffe, aber nur wenig Kalorien. Trotz des zuckrigen Geschmacks scheint es also auch in diesem Bereich gut abzuschneiden.
Sind Kaki für Pferde ebenso gesund oder vielleicht sogar gefährlich und giftig? Die Antwort erhältst du hier.
In diesem Beitrag erfährst du, ob Pferde Kaki essen dürfen, welche Vorzüge, Nachteile und Gefahren bestehen. Zudem zeigen wir dir, wie viele Alternativen es zu dem exotischen Obst gibt.
Dürfen Pferde Kaki essen?
Nein, denn die Früchte stellen eine Gefahr für Pferde dar. Sie sterben beim Verzehr kleinerer Mengen zwar nicht direkt davon, können aber erhebliche gesundheitliche Schäden erleiden.
Im botanischen Sinne werden Kaki und Sharon-Frucht voneinander unterschieden. In der Umgangssprache werden die Begriffe meist synonym verwendet.
Für Pferde ergeben sich daraus jedoch keine bedeutenden Unterschiede, wobei die ursprüngliche Kaki durch ihre festere Schale und gelegentlich enthaltene Kerne ein größeres Risiko birgt.
Mögen Pferde Kaki?
Dass du deinem Pferd nicht absichtlich Kaki oder Sharon-Früchte füttern solltest, weißt du nun also. Wie verhält es sich aber, wenn sich das Obst in Reichweite der Tiere befindet?
Wachsen die Bäume auf oder an der Koppel, werden sich Pferde an den unreifen und reifen Früchten bedienen.
Denn ihnen schmecken Kaki durch die Süße sehr gut.
Auch, wenn sie ihnen von wohlmeinenden, aber unwissenden Spaziergängern angeboten werden, nehmen die Tiere das Obst auf.
Hier ist also besondere Vorsicht angeraten.
Bei vorhandenen Pflanzen solltest du diese entfernen oder weiträumig abgrenzen.
Wird dein Pferd immer wieder von Fremden gefüttert, können Hinweisschilder oder ein größerer Abstand durch einen doppelten Zaun Abhilfe schaffen.
Welche Gefahren bestehen durch Kaki?
Bereits bei der Aufnahme stellt die Kaki aufgrund der Größe und Form ein Risiko dar. Dabei handelt es sich jedoch bei weitem nicht um die einzige potenzielle Gefahr.
Hier haben wir zunächst einen Überblick für dich zusammengestellt:
- Schlundverstopfung
- Bezoare
- Verstopfung von Magen und Darm
- Geschwüre
- Durchbrüche
Es handelt sich also um teilweise lebensgefährliche Zustände, die hauptsächlich durch vier Bestandteile der Frucht zustande kommen.
Bei diesen handelt es sich um:
- Tannine
- Kerne
- Schale
- Faserstoffe
Diese können sich im Verdauungstrakt des Pferdes zusammenballen und damit lebensgefährliche Zustände erzeugen.
Schlundverstopfung durch Kaki
Ebenso wie bei Äpfeln, Birnen und anderen Lebensmitteln in ähnlicher Größenordnung kann es bei Pferden zu einer Schlundverstopfung kommen.
Das passiert immer dann, wenn die Stücke nicht richtig gekaut werden und daher in größerer Form in die Speiseröhre rutschen.
Da Pferde nicht erbrechen und somit auch nicht würgen können, kommt es zu einer Art Pfropfen. Dieser löst erhebliche Schmerzen aus, verhindert eine weitere Aufnahme von Nahrung und Wasser und kann lebensgefährlich sein.
Eine tierärztliche Behandlung ist dann unumgänglich und muss frühzeitig erfolgen.
Was sind Bezoare?
Durch die genannten Bestandteile der Kaki können sich Phytobezoare im Verdauungstrakt der Pferde bilden.
Diese sind zunächst zusammengeballte, klebrige Massen, die mit der Zeit immer dichter und fester werden.
Sie können sich vor den Übergang vom Magen in den Darm legen oder den Darm verstopfen. Möglich sind ebenfalls:
- Koliken
- Darmdrehungen
- Verstopfungen
Das Tier kann dann keinen oder nur schlecht Kot absetzen, leidet unter Schmerzen und Krämpfen. Zudem kann der Darm schlecht durchblutet werden und absterben.
Verstopfung von Magen und Darm durch Sharon-Frucht
Kommt es zu einer vollständigen Verstopfung im Magen oder Darm durch einen Bezoar, ist das innerhalb kürzester Zeit lebensgefährlich. Teile des Gewebes können absterben.
Das führt zur Sepsis und damit zum Tod.
Die Verstopfung fällt allerdings nicht immer sofort auf, was den Zustand noch gefährlicher macht. Denn eine frühzeitige Behandlung ist entscheidend.
Mit der Verstopfung können allerdings Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust einhergehen.
Geschwüre im Verdauungstrakt
An den verklebten Stellen und durch das Aufliegen oder teilweise Verstopfen in Magen und Darm können Geschwüre entstehen.
An diesen Stellen sind entzündliche Prozesse, Blutungen und erhebliche Schmerzen möglich.
Betroffene Tiere verlieren ihren Appetit und an Gewicht. Zudem kann sich Blut im Kot finden.
Durchbrüche in Magen und Darm
Wenn es zur Bildung von Geschwüren gekommen ist, ist das Gewebe an diesen Stellen geschwächt und dünner.
Verschlimmert sich der Zustand oder kommt es zu einer größeren Belastung, kann es zu einem Reißen oder Durchbruch kommen.
Die Folgen sind oftmals fatal. Umso wichtiger ist es, die Aufnahme der Früchte zu verhindern und bei Verdauungsproblemen sofort einen Tierarzt hinzuzuziehen.
Mögliche Alternativen zu Kaki für Pferde
Auch wenn Kaki keine Option für Pferde darstellen, hast du dennoch viele Möglichkeiten der Abwechslung.
Obst, Gemüse und andere Lebensmittel eignen sich wunderbar als Ergänzung, Belohnung, zum Anregen des Appetits oder schlicht als Leckerli zum Locken und Begrüßen.
Geeignet sind unter anderem:
- Äpfel
- Banane
- Birne
- Blaubeeren
- Blätter und Zweige von Obst- und Nussbäumen
- Fenchel
- Gurke
- Honig
- Karotten
- Kiwi
- Kohlblätter
- Mais
- Nüsse
- Reis
- Rote Bete
- Rüben
- Salat
- Spinat
- verschiedene Kräuter
- Wassermelone
- Zuckerrüben
Beachte auch bei diesen jedoch, dass sie nur bedingt zu dem natürlichen Speiseplan der Pferde gehören. Sie dürfen nur in geringen Mengen angeboten werden.
Bei einigen ist zudem die entsprechende Vorbereitung erforderlich.
Dennoch stellen sie dann sichere Varianten dar, die du ebenso als Beschäftigung bei Futterspielen einsetzen kannst.
Pferde und Kaki
Verzichte auf die Fütterung auch in kleinsten Mengen und achte darauf, dass dein Pferd keinen Zugang zu Kaki oder Sharon-Früchten hat.
Die gesundheitliche Gefahr ist bereits bei einmaligem Fressen gegeben. Besonders riskant ist das verzögerte Auftreten der Symptome.