Dürfen Pferde Kartoffeln essen?

Kartoffeln sind aus der menschlichen Küche nicht wegzudenken und die Grundlage vieler leckerer Gerichte.

Aber wie sieht es bei Pferden aus?

In diesem Beitrag verraten wir dir, ob Pferde Kartoffeln fressen dürfen und worauf du unbedingt achten musst!

Dürfen Pferde Kartoffeln essen?

Nein, Pferde dürfen keine Kartoffeln fressen – weder in roher, noch in gekochter oder gebratener Form.

Kartoffeln gehören zu den Nachtschattengewächsen, welche für Pferde hochgiftig sind. Das gilt sowohl für die Kartoffel selbst, aber auch für deren Blätter.

Oftmals liest man im Internet, dass Kartoffeln verfüttert werden, um Pferde aufzupäppeln – davon ist dringend abzuraten! Die meisten Pferde spüren zudem instinktiv, dass Kartoffeln kein gutes Futter darstellen und fressen sie daher erst gar nicht.

In diesem Artikel erfährst du alles rund um das Thema Kartoffeln und Pferde.

Zudem bieten wir dir einige Alternativen an, die für dein Pferd gesund sind und mit denen du ein untergewichtiges, altes oder krankes Pferd päppeln kannst.

Egal, für welche Alternative du dich am Ende entscheidest: Finger weg von Kartoffeln, Paprika und anderen Nachtschattengewächsen!

Warum sind Kartoffeln schlecht für Pferde?

Kartoffeln weisen einen hohen Solanin-Gehalt auf. Solanin ist für alle Nutztiere äußerst giftig und führt zu teils heftigen Magen-Darm-Beschwerden.

Zwar wird mit großer Wahrscheinlichkeit nichts passieren, wenn dein Pferd ein Mal in seinem Leben in eine Kartoffel beißt oder zwei bis drei Kartoffeln komplett auffrisst. Doch du solltest auf keinen Fall gezielt Kartoffeln – oder andere Nachtschattengewächse – fest in den Speiseplan deines Pferdes integrieren.

Es gibt zwar immer wieder auch Tiere, denen die Fütterung von Kartoffeln nicht schadet, doch es ist nicht empfehlenswert, das auszutesten.

Gesundheitliche Vorteile ergeben sich durch die Fütterung von Kartoffeln nämlich auch dann nicht, wenn dein Pferd keine Magen-Darm-Probleme von der Fütterung bekommen sollte.

Eine weitere Folge von der Fütterung von Kartoffeln kann übrigens der Zerfall von roten Blutkörperchen und eine daraus resultierende Anämie sein!

Die Anämie zeigt sich nicht sofort, weshalb du vielleicht erst nach einiger Zeit merkst, dass dein Pferd krank ist und diesen Umstand überhaupt nicht mehr mit den Kartoffeln in Verbindung bringst.

Daher ist es in jedem Fall sinnvoll, wenn du zu einer Alternative greifst, die deinem Pferd wirklich gut schmeckt, viele verschiedene Vorteile mit sich bringt und vor allen Dingen auch sehr gesund ist. Ein paar Beispiel-Alternativen stellen wir dir jetzt im nächsten Abschnitt vor.

Welche gesunden Alternativen gibt es zur Kartoffel?

Du weißt nun, dass du weder die Kartoffeln selbst, noch die Blätter davon an dein Pferd verfüttern solltest – dies gilt insbesondere dann, wenn die Kartoffel bereits zu keimen beginnt!

Hast du im Moment ein Pferd, das du dringend päppeln musst, so findest du hier fünf leckere und gesunde Alternativen, die deinem Pferd gut tun werden.

All diese Snacks lassen sich in den täglichen Speiseplan integrieren und über einen längeren Zeitraum hinweg verfüttern.

Hast du weitere Fragen zu einer einzelnen Alternative oder hast du das Gefühl, dass dein Pferd allergisch darauf reagiert – was natürlich immer wieder vorkommen kann – dann kontaktiere deinen behandelnden Tierarzt, denn der kennt sowohl dich als auch dein Pferd am besten.

Fangen wir nun mit unserer Liste an:

1. Heucobs

Heucobs werden von Pferden sehr gerne gefressen und eignen sich ideal für Tiere, die mäkelig sind oder an Zahnproblemen leiden, weshalb sie ihr normales Heu nur unzureichend fressen können.

Fütterst du täglich Heucobs, so wird dein Pferd innerhalb weniger Wochen wieder zunehmen können.

Achte jedoch darauf, dass du genügend Wasser zu den Heucobs gibst, denn andernfalls kann es schnell zu einer Kolik kommen! Pauschal lässt sich sagen, dass zwei oder drei Liter Wasser pro kg Heucobs die perfekte Mischung darstellen.

Lasse die Heucobs im Wasser am besten ca. 20 – 30 Min. ziehen, bevor du sie verfütterst.

2. Mash

Leidet dein Pferd unter Durchfällen oder anderen Verdauungsproblemen, so ist Mash als Ergänzungsfutter ein gutes Mittel der Wahl.

Wie bei den Heucobs auch, sollte das Mash niemals trocken, sondern immer mit Wasser vermischt gefüttert werden. Hast du ein Pferd, das anfällig für Hufrehe ist, so sollte das Mash unbedingt auch zucker- und getreidefrei sein. Aufgrund seiner Konsistenz können auch Pferde mit Zahnproblemen problemlos mit Mash gefüttert werden.

Allerdings sollte Mash nicht über einen längeren Zeitraum verfüttert werden. Besser ist es, wenn du mehrere mehrwöchige Kuren mit deinem Pferd durchführst.

3. Bierhefe

Bierhefe sollte niemals allein verfüttert, sondern immer unter das Hauptfutter gemischt werden.

Die Bierhefe selbst hat nur wenig positive Effekte für dein Pferd, allerdings schmeckt sie den meisten Pferden so gut, dass sie auch ihr restliches Futter deutlich leichter fressen, wenn du Bierhefe untergemischt hast. Bierhefe verfügt über diverse B-Vitamine, Aminosäuren, viele verschiedene Spurenelemente sowie auch Mineralstoffe.

Dadurch kann sie in manchen Fällen sogar leichte Verdauungsbeschwerden lindern und so aktiv zur Gesundheit deines Vierbeiners beitragen.

4. Haferflocken

Haferflocken sind für Pferde sehr gesund, sie liefern Energie, regen den Speichelfluss an und können im Vergleich zum Hafer in seiner Ursprungsform auch von Pferden mit Zahnproblemen gefressen werden.

Du musst keine Angst haben, dass dein Pferd durch die Fütterung von Hafer bzw. Haferflocken ’spinnig‘ im Kopf wird, denn das ist ein weitverbreiteter Irrglaube.

Ein Pferd, das ausreichend Bewegung bekommt und sowohl körperlich als auch geistig ausgelastet wird, profitiert von der Fütterung von Haferflocken – ganz ohne, dass sich hierbei unerwünschte Nebenwirkungen ergeben!

5. Sonnenblumenöl

Öl enthält bekanntlich viele Kalorien und pflanzliches Öl ist für Pferde sehr gut verdaulich. Idealerweise gibst du deinem Pferd täglich 1 ml Öl pro kg Körpergewicht mit ins Futter, um dein Pferd zu päppeln und ihm mehr Energie zu liefern.

Ein 500 kg schweres Pferd darf demnach bis zu 500 ml Öl am Tag zu sich nehmen.

Im Zweifel solltest du aber lieber ein bisschen weniger Öl verfüttern, da es andernfalls zu Durchfällen kommen kann.

Insbesondere bei empfindlichen Pferden ist es sinnvoll, das Tier langsam an die Fütterung zu gewöhnen, indem du mit kleinen Mengen beginnst und diese jeden Tag ein wenig steigerst.

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