Offen gesagt galt online-Lernen bis 2019 als No-Go. Das war eigentlich nur ein Angebot für Fernstudien oder berufsbegleitende Weiterbildungen. Also … wenn man nicht physisch präsent sein konnte, um einem Kurs zu folgen. Aber dann kam Corona. Und man begann die Möglichkeiten, die Online-Lernen bietet, mehr und mehr zu schätzen. Wie generell viele andere online Angebote auch, die plötzlich eine größere Bedeutung hatten, weil das öffentliche Leben heruntergefahren wurde. Die Menschen in unseren Breiten entdeckten, dass man online Meetings abhalten kann anstatt von einem Land ins nächste zu fliegen, nur um mit Partnern am Tisch zu sitzen. Man kann im Internet zocken oder Casino Spiele kostenlos genießen, ohne sich herauszuputzen und eine landbasierte Spielhalle aufzusuchen. Oder man kann das Bildungsangebot nutzen und e-Learning in Anspruch nehmen. Millionen Kinder wurden so beispielsweise im Heimunterricht gefördert.
e-Learning — verschiedene Methoden
Wer bei E-Learning ausschließlich an Microsoft Teams oder derlei Plattformen für Videokonferenzen denkt, muss seinen Horizont eindeutig erweitern. Denn e-Learning ist viel mehr als das. Da gibt es allerlei Methoden, die zur Anwendung kommen. Ein kleiner Überblick gefällig?
- Lernvideos
- Webinare
- Web basierte Trainings
- Podcasts
- Blended Learning
- Ernsthafte Spiele und virtuelle Realität
Wir geben zu, dass nicht alles gleich praktikabel und wirkungsvoll ist. Deshalb sehen wir uns das etwas detaillierter an.
Lernvideos
Wer seinem Kind das Lesen beibringen will, wird damit eher scheitern. Aber Lernvideos können an manchen Punkten sehr hilfreich sein. Wenn es um Fertigkeiten beim Basteln, Schneiden, Kleben und Malen geht zum Beispiel. Videoplattformen wie Youtube oder Vimeo sind eine hervorragende Quelle für allerlei Lernvideos. Sie sind oft auch unterhaltsam und deshalb motivationsfördernd.
Webinare
Das etwas ältere Publikum — also nicht gerade kleinere Kinder — spricht gut auf Webinare an. Ein Kursleiter hält einen Vortrag, der gerne auch interaktiv zum Mitmachen einladen kann. Die Zuhörer und Zuseher lassen sich vom Wissen inspirieren und können das Erlernte im Idealfall gleich ausprobieren. Hier sitzen viele Gleichgesinnte im gleichen Boot und können sich das Knowhow holen, das sie brauchen. Kostet meist eine Kleinigkeit. Dafür kann man aber jederzeit Fragen stellen und noch mehr lernen.
Web basierte Trainings
Das ist die direkte Steigerung auf vorheriges. Es gibt Kurse, die ein Training via Internet darstellen. Man nutzt eine entsprechende Plattform zur Wissensvermittlung und lässt die Lerngruppe gleich alles das üben, was gezeigt wird. Das kommt auch in virtuellen Schulklassen zur Anwendung. Schüler hören und sehen den Lehrer und müssen aktiv mitmachen. Natürlich können jederzeit auch Fragen gestellt werden. Direktes Feedback des Lehrenden hilft beim Lernen immens.
Podcasts
Zugegeben. Das ist nicht ganz naheliegend, weil viele dem Irrglauben erliegen, dass Podcasts ausschließlich der Unterhaltung dienen. Nein. Eigentlich sollten sie Wissen vermitteln. Es sind reine Audiodateien, die dem Hörer zur Verfügung gestellt werden. Die Inhalte sind vielschichtig. Je nach Thema können sie aber wirksames Mittel zur Wissensvermittlung sein.
Blended Learning
Diese Wortkreation ist englisch und bedeutet, dass analoges und virtuelles Lernen miteinander vermischt werden. Es ist somit ähnlich dem web basierten Training. Die Kursteilnehmer haben aber Lernmaterialien in physischer Form vorliegen und bekommen zusätzlich vertiefendes Material samt Erklärungen im entsprechenden Online-Kurs vermittelt. Blended Learning kann aber auch eine Mischung aus Lernvortrag und ernstes Spiel sein.
Ernsthafte Spiele und virtuelle Realität
Ein ganz banales Beispiel für ein überaus kindgerechtes ernsthaftes Spiel ist das Tamagotchi, das in den 1990ern die Welt eroberte. Ein virtuelles Ei muss behütet werden, damit ein Küken schlüpft. Dieses muss gehegt, gepflegt und gefüttert werden, damit es nicht stirbt. Die Mission ist somit klar. Die Thematik ernsthaft. Das gibt es in allerlei Formen. Simulationsspiele sind häufig dieser Kategorie zuzurechnen. Der Lerneffekt ist dabei nicht zu unterschätzen. Zugleich sind diese Spiele eine willkommene Abwechslung für Kinder, wenn sie dem e-Learning ausgesetzt sind.
Fazit
Wie können froh sein, dass es inzwischen so viele Möglichkeiten des e-Learnings gibt. Zugleich sollten wir das Angebot aber nicht überstrapazieren. Nur, weil es beispielsweise die Möglichkeit gibt, unsere Kinder via Internet weiter zu trainieren als es mit reiner Präsenz in der Schule möglich ist, sollten wir nicht darauf verzichten, das offline-Angebot voll auszuschöpfen. Machen wir uns nicht davon abhängig, dass alles ausschließlich im Internet stattfindet. Sondern betrachten wir das weiter als sinnvolle Ergänzung oder Erweiterung des ohnehin hervorragenden Angebots.
Wir sollten die Vorteile erkennen. Ein Vorteil ist, dass man nicht mehr 30 Business-Flüge über den ganzen Globus unternehmen muss, um seine Geschäftspartner zu sehen oder um mit ihnen gezielte Schulungsprogramme zu absolvieren. Sparen wir uns die umweltschädlichen Emissionen, die die Atmosphäre nachhaltig belasten und investieren wir die Zeit in online-Meetings. Wer berufsbegleitend studieren möchte, kann somit auch von Fernstudien profitieren. Um sich allgemein weiterzubilden, muss auch nicht mehr Dutzende Bücher kaufen, sondern kann zielgerichtet multimediale Inhalte nutzen. Die Möglichkeiten sind da. Nutzen wir sie deshalb sinnvoll.