Ob du über die Anschaffung eines Hamsters nachdenkst oder bereits seit langer Zeit einen Hamster hältst: Diese 8 Fakten über die Nagetiere werden dich garantiert überraschen und dein Wissen deutlich erweitern.
Lass uns keine Zeit verlieren und direkt starten!
Sind Hamster die ganze Nacht wach?
Hamster sind nachtaktiv – das weißt du mit Sicherheit.
Aber sind sie auch die ganze Nacht lang wach?
Ganz so einfach lässt sich das nicht beantworten. Die Wachphasen sind von verschiedenen Faktoren abhängig:
- Alter
- Gesundheitszustand
- Einflüsse während des Tages
Hat dein Tier tagsüber seine Ruhe und kann ungestört schlafen, ist gesund und erwachsen, aber noch nicht alt, ist es sehr wahrscheinlich die ganze Nacht über wach. In dieser Zeit sucht es Futter, bewegt sich viel und putzt sich ausgiebig.
Handelt es sich hingegen um ein Hamster-Baby oder einen Senioren, kann der Nager zwischenzeitlich auch für einige Zeit schlafen. Energie und Ausdauer sind in diesen Phasen schlicht unterschiedlich ausgeprägt.
Die aktivsten Phasen wirst du bei deinem Hamster dennoch während der Dämmerung erleben.
Eben deswegen sind Hamster nur bedingt für (kleine) Kinder geeignet: Sie werden erst dann wach, wenn die Kinder schlafen müssen und reagieren empfindlich auf Störungen während des Tages.
Zudem können sie selbst für Unruhe während der Nacht sorgen.
Die evolutionär bedingte Aktivität ist in der Wildnis und in manchen Fällen auch als Haustier jedoch ein großer Vorteil.
Zum einen entgehen die Hamster damit Raubtieren beziehungsweise Fressfeinden. Zum anderen sind ihre Sinne entsprechend angepasst. Das bedeutet, dass Hamster sich etwa problemlos blind zurechtfinden.
Bei einer Eintrübung der Augen, vollständiger Erblindung oder sogar einem Verlust der Augen können sich die Tiere auch ohne Änderungen noch über den Geruchssinn und das Gehör orientieren.
Können Hamster Herpes bekommen?
Ja, das ist durchaus möglich. Ebenso, wie sie sich bei weiteren Haustieren oder dem Menschen mit anderen Erkrankungen infizieren können, ist auch der Herpes-Virus bei Hamstern keine Seltenheit.
Bei schweren Verläufen ist primär das zentrale Nervensystem betroffen. Hierdurch können erhebliche Einschränkungen auftreten.
Solltest du selbst den Virus in dir tragen, kannst du deinen Hamster damit also anstecken!
Typische Beschwerden sind Nervenschmerzen, Gewichtsverlust und Aggression. Das Tier kann abgeschlagen und kraftlos wirken. Da die charakteristischen Herpes-Bläschen bei Hamstern in der Regel fehlen, bringen nur entsprechende Laborbefunde Aufschluss.
Einschränkungen der Bewegung und plötzliche Verhaltensänderungen sollten in jedem Fall berücksichtigt werden und als Anlass dienen, einen Tierarzt aufzusuchen.
Eine Heilung ist zwar nicht möglich, dafür können die Symptome jedoch gelindert und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden. Dazu gehören unter anderem ausreichende Hygiene und Abstand zu deinem Hamster, aber auch Vorsicht bei der Reinigung des Käfigs.
Zudem sollte der Käfig und die gesamte Einrichtung entsorgt werden, anstatt das Hamsterheim oder Spielzeuge und Futternäpfe für ein weiteres Tier zu verwenden. Hierdurch wird das Risiko einer weiteren Ansteckung gesenkt.
Vermeide auch Kontakt, der zu einer Übertragung der Viren führen könnte.
Deinen Hamster zu streicheln und dir danach ins Gesicht zu fassen kann das Risiko erhöhen. Auch den Kontakt deines Hamsters zu anderen Tieren solltest du vermeiden.
Können Hamster von Mücken gestochen werden?
Ja, Hamster können Mückenstiche bekommen. Auch Wespen und Bienen können den Hamster stechen – allerdings kommt es selten vor.
Da die Tiere größtenteils behaart sind, sind Körperteile mit weniger Fell die bevorzugten Stichstellen. Dazu gehören vorwiegend die Pfoten, die Nase und auch die Ohren.
Bei Haarausfall können auch andere Körperbereiche, wie der Rücken und Bauch betroffen sein.
Die Folgen eines Mückenstichs fallen beim Hamster nicht anders aus als bei Menschen. Juckreiz, Rötungen und eine Schwellung an der Einstichstelle sind möglich. Zudem kann der Bereich wärmer als die umliegende Haut sein.
Sind Mückenstiche gefährlich?
Nein, problematisch sind die Mückenstiche meist nicht.
Dennoch kann es zu Komplikationen kommen: Bei einem Stich an der Nase kann diese beispielsweise so stark anschwellen, dass die Atmung erschwert ist. An den Augen kann die Sicht eingeschränkt werden und im Bereich des Munds das Fressen und Trinken beeinträchtigt sein.
Kommt es zu einer allergischen Reaktion, kann die Schwellung zudem sehr groß werden.
Ein Aufreißen der Haut, Entzündungen oder ein negativer Einfluss auf den allgemeinen Gesundheitszustand sind selten, aber stellen potenzielle Gefahren dar.
Ebenso kann sich dein Hamster durch den Juckreiz aufkratzen oder aufreiben. Das führt zum einen zu einem Haarverlust und gegebenenfalls zu einer kahlen Stelle. Zum anderen kann sich eine offene Wunde bilden, die anfällig für eindringende Keime ist.
Daraus kann eine Entzündung entstehen, die eine Behandlung erfordert. Hinzu kommt, dass Mücken Krankheiten übertragen können.
Durch Fliegengitter an den Fenstern lässt sich die Gefahr deutlich reduzieren.
Warum leben Hamster nur so kurz?
Es gibt verschiedene Faktoren, die die Lebensdauer des Hamsters beeinflussen. Dazu gehört unter anderem die Rasse. Roborowski Zwerghamster leben beispielsweise mit bis zu vier Jahren deutlich länger als der Chinesische Zwerghamster, der im Durchschnitt nicht einmal zwei Jahre alt wird.
Hinzu kommen in der Natur zahlreiche Fressfeinde, wie Füchse, Greifvögel oder Schlangen.
Viele Hamster erreichen daher nicht einmal ihren ersten Geburtstag.
Als Haustier ist dieses Risiko nicht gegeben. Krankheiten, wie Infektionen lassen sich bei der Haltung ebenso vermeiden wie Verletzungen durch Kämpfe oder Stürze, Wassermangel oder Unterernährung.
Erblich bedingte Erkrankungen beziehungsweise eine erhöhte Anfälligkeit dafür sind aber dennoch gegeben und lassen sich selbst durch hochwertiges Futter und medizinische Versorgung nur bedingt ausgleichen.
Außerdem ist es die Genetik, die sich für die kurze Lebensdauer verantwortlich zeigt.
Die Nager sind vergleichsweise empfindlich für Infektionen, Verletzungen und organische Erkrankungen. Hierzu gehören unter anderem Diabetes, Nierenversagen und Darmverschlüsse beziehungsweise generelle Probleme mit der Verdauung.
Aufgrund ihrer Größe sind die Reserven des Körpers – beispielsweise bei einer Durchfallerkrankung wie der Nassschwanzkrankheit – schneller erschöpft. Dehydrierung und Unterernährung treten daher nicht nur nach kurzer Zeit ein, sondern verlaufen auch mit größerer Wahrscheinlichkeit tödlich.
Ebenfalls abhängig von der Größe ist die Herzfrequenz. Diese ist bereits bei einem gesunden und jungen Hamster sehr hoch. Kommen hierzu fehlende Bewegung, Stress oder Übergewicht, ist das Risiko für eine Herzinsuffizienz oder gar einen Herzinfarkt zusätzlich erhöht.
Evolutionär betrachtet sind Hamster jedoch auf diese Risikofaktoren ausgelegt und an die daraus resultierende kurze Lebensspanne gut angepasst.
Sie erreichen innerhalb weniger Wochen nach der Geburt die Geschlechtsreife und produzieren zahlreiche Nachkommen, sodass die Art trotz der zahlreichen Gefahren für die kleinen Tiere erhalten bleibt.
Können sich Hamster tot stellen?
In gewisser Weise können sich Hamster durchaus totstellen. Der Zustand wird auch als Schreckstarre oder Schockstarre bezeichnet.
Nimmt der Nager eine (vermeintliche) Gefahr wahr, erstarrt er in der Bewegung und kann diese Position für einige Zeit beibehalten. Befand er sich dabei gerade flach auf dem Boden, kann dies also wie ein Totstellen wirken.
Das Verhalten mag bei der Haltung als Haustier in einem sicheren Käfig oder Hamsterheim seltsam erscheinen. In der Natur ist es jedoch eine sinnvolle Anpassung und kann dem Hamster das Leben retten.
Da die Nager in der Dämmerung und nachts aktiv sind, können Raubtiere mit einem ähnlichen Schlafrhythmus zur Gefahr werden. Einige von diesen können ihre Beutetiere aber nur dann wahrnehmen, wenn diese sich bewegen.
Verfällt der Hamster in die Starre, tarnt er sich damit also und ist schwerer zu erkennen.
Zudem schont er dabei auch die eigene Kraft und die Reserven, denn eine Flucht verbraucht Energie. In Gebieten mit einem geringen Nahrungsangebot ist das problematisch. Hält der Hamster hingegen still, hat er sich sowohl getarnt als auch Kalorien gespart.
Hinzu kommt, dass Hamster zwar in Bezug zu ihrer Größe schnell laufen können, aber ohne geeigneten Schutz dennoch einen Nachteil in Bezug auf die Geschwindigkeit haben. Sofern sie sich nicht sofort in einen Gang oder anderen engen Unterschlupf flüchten können, ist die Schreckstarre also wahrscheinlicher.
Tritt sie bei dem Haustier regelmäßig auf, solltest du die Haltungsbedingungen anpassen. Denn dann empfindet der Hamster oft Stress. Typische Auslöser sind Geräusche oder Gerüche anderer Tiere sowie schnelle Bewegungen.
Können Hamster klettern?
Hamster sind zwar keine Klettertiere, die auf Bäume steigen oder sich in besonders bergigen Regionen finden, klettern können sie jedoch problemlos. Sie trainieren dabei ihre Muskulatur, Koordination und Ausdauer, werden ausgelastet und sind beschäftigt.
Eben aus diesen Gründen solltest du Klettermöglichkeiten im Hamsterheim integrieren!Ideal sind Zweige und Äste, aber auch Holztreppen und Steine können sich dafür eignen.
Allerdings musst du dabei auf einige Faktoren achten.
Zu diesen gehört in erster Linie die Sicherheit. Denn Hamster dürfen nicht aus größeren Höhen fallen beziehungsweise auf harte Untergründe stürzen.
Hierbei ist die Verletzungsgefahr hoch.
Halte die Abstände zwischen den Etagen also klein. Wähle zudem eine dicke Schicht aus weicher Einstreu unter dem Kletterbereich.
In Käfigen mit Gitterstäben musst du ebenso wie im Freilauf zudem ebenso wie bei Kletterspielzeugen auf weitere Risiken achten.
In Gardinen oder zwischen Gittern kann sich dein Hamster einklemmen. Treppen beziehungsweise Leitern mit Lücken zwischen den Stufen bereiten das gleiche Problem. Stürzt der Hamster dabei, kann es zu erheblichen Verletzungen kommen.
Die Unterbrechung der Durchblutung bis hin zu Knochenbrüchen und ausgekugelten Gelenken sind möglich. Das kann zur Notwendigkeit einer Amputation oder sogar zum Tode führen.
Sichere zudem das Dach des Käfigs oder Hamsterheims.
Auch wenn es sich weit über der oberen Etage befindet und keine Klettermöglichkeiten wie Gitterstäbe oder Zweige enthält, kann sich der Hamster in einer Ecke nach oben bewegen und dadurch gegebenenfalls tief stürzen oder sogar aus dem Käfig herausfallen.
Sorge also für eine sichere Abdeckung.
Können Hamster aus einer Schale trinken?
Aus einer Schale zu trinken ist für Hamster problemlos möglich. In der Natur trinken sie ebenfalls aus Pfützen oder anderen Wasseransammlungen. Einige Tiere trinken sogar bevorzugt aus Schalen oder Schüsseln und nicht aus Wasserflaschen.
Da Hamster schnell dehydrieren können, müssen sie ausreichend Möglichkeiten für die Wasseraufnahme zur Verfügung haben.
Du solltest daher verschiedene Optionen bereitstellen. Wasser in einer flachen Schale oder einer kleinen Schüssel, in der Trinkflasche und in Form von wasserreichem Futter verbessert die Versorgung und kann so gesundheitlichen Problemen vorbeugen.
Achte beim Anbieten von Wasser in einer Schale darauf, dass diese nicht zu tief ist. Anderenfalls kann es gerade bei sehr jungen Tieren oder kranken Hamstern zum Verschlucken oder Einatmen der Flüssigkeit kommen. Hinzu kommt, dass Wasser in einer Schüssel schneller verschmutzt. Streu, Staub, Futterreste und sogar Kot können eingetragen werden oder hineingelangen, wenn dein Hamster ausgiebig buddelt.
Das Wasser muss also häufig gewechselt und das Gefäß täglich gereinigt werden. Anderenfalls besteht ein erhöhtes Risiko für Verdauungsbeschwerden und andere Krankheiten.
Ein weiteres potenzielles Problem ist, dass sowohl die Einstreu als auch dein Hamster nass werden können.
Feuchte Streu ist eine ideale Basis für Schimmel!
Dieser stellt wiederum eine Gefahr für die Gesundheit dar und kann unter anderem die körpereigene Abwehr schwächen. Ein nasser Hamster kann zudem schnell unterkühlen und in der Folge erkranken. Achte daher darauf, dass die Schale klein und standsicher ist.
Alles über das Thema Hamster und Wasser findest du hier.
Können Hamster depressiv werden?
Ja, Hamster können unter Depressionen leiden. Das lässt sich nicht nur von dem Verhalten ableiten. Beweise finden sich ebenso in der veränderten Hirnchemie.
Hamster bringen also (leider) alle Voraussetzungen mit, um depressiv zu sein.
Ein erhöhtes Risiko besteht immer dann, wenn die Haltung nicht artgerecht und dein Tier einem erhöhten Stresslevel ausgesetzt ist. Die Forschung in diesem Bereich ist zwar noch lange nicht abgeschlossen, es zeigt sich aber unter anderem, dass bei der Entwicklung von depressiven Erscheinungen Schlaf eine entscheidende Rolle spielt.
Kann der Hamster nicht im Dunkeln schlafen oder wird tagsüber immer wieder gestört, steigt das Risiko für psychische Probleme.
Da Hamster nachtaktiv sind, kann das schwierig sein.
Wähle daher einen ruhigen Standort und lege, sofern notwendig, eine Decke über den Käfig. Das Herablassen der Rollos oder Zuziehen der Vorhänge kann ebenfalls notwendig sein.
Zudem solltest du eine tiefe Schicht Einstreu und Schlafhäuser aus natürlichen Materialien in den Käfig integrieren. Sie bieten Schutz, die Möglichkeit sich zurückzuziehen und halten Tageslicht fern. Dies entspricht einer artgerechten Haltung, da dein Hamster Gänge anlegen kann.
Wichtig sind weiterhin eine ausreichende Beschäftigung und Bewegungsmöglichkeiten.
Hamster sind unausgeglichen und werden sogar aggressiv, wenn sie nicht entsprechend ausgelastet werden. Gänge anlegen zu können hilft bereits. Zudem sind eine große Grundfläche, ein Laufrad und Klettergelegenheiten sinnvoll.
So wird das Wohlbefinden gesteigert, dein Hamster kann seinen natürlichen Bewegungsdrang ausleben und auch die physische Gesundheit profitiert davon.
Bedenke zudem, dass Depressionen sich nicht immer durch Apathie und Antriebslosigkeit äußern. Unruhe, Aggressionen und Zwangsstörungen sind ebenfalls möglich.
Achtung: Jeder Hamster ist einzigartig
Auch wenn unsere Liste mit überraschenden Hamster-Fakten hier vorerst aufhört, haben wir zum Abschluss noch einen wichtigen Ratschlag für dich!
Du solltest jeden Hamster als Individuum betrachten. Manche sind sehr scheu. Andere passen sich deinem Tagesrhythmus an und warten bereits auf deine Heimkehr, betteln, folgen dir und lassen sich Tricks beibringen.
Selbst bei Wurfgeschwistern können die Unterschiede im Charakter sehr groß sein: Vielleicht hast du daher ein wahres Klettergenie als Haustier oder einen Nager, der am liebsten auf deinem Schoß sitzt.
Wie bei jedem anderen Lebewesen auch bekommst du ein Überraschungspaket!
Zudem hängt viel davon ab, wie du die Haltung gestaltest und von wem du den Hamster adoptierst. Wurde der Nager liebevoll und artgerecht aufgezogen, ist er in der Regel zutraulicher und ausgeglichener. Kennt er viel Abwechslung, ist er meist weniger schreckhaft und eventuell auch selbst kreativer.
Du darfst also gespannt sein, welche Besonderheiten dein Hamster bereithält.