Stichwort: Urlaubsbetreuung.
Hast du einen Kurztrip über das Wochenende geplant, stellst du dir mit Sicherheit die Frage, wie lange dein Hamster im schlimmsten Fall ohne Wasser und Nahrung auskommt.
In diesem Beitrag klären wie, wir lange du dein Tier alleine lassen kannst und was wir dir bei Abwesenheit empfehlen würden.
Wie lange kann ein Hamster ohne Wasser und Nahrung überleben?
Bei einem gesunden Tier sind bis zu zwei Tage möglich. Allerdings musst du dann mit ernsthaften gesundheitlichen Folgen rechnen.
Wenn du deinen Hamster allein lassen willst, musst du also für entsprechende Vorräte sorgen. Besser ist es dennoch, eine zeitweise Kontrolle durchführen zu lassen.
Welche Gründe gibt es dafür, einen Hamster nicht täglich mit Futter und Wasser zu versorgen?
Reisen / Krankenhaus
Solltest du eine Übernachtung außerhalb planen, ein Krankenhausaufenthalt bevorstehen oder du aus anderen Gründen für einige Tage nicht für deinen Hamster da sein können, ist die Versorgung durch ein Familienmitglied oder einen Freund die beste Wahl.
Das lässt sich allerdings nicht in jedem Fall sicherstellen.
Gesundheitliche Probleme
Weitere Gründe für die Frage nach fehlendem Fressen oder Trinken sind gesundheitlicher Natur.
Bei einem Hamster mit abgebrochenen Zähnen, Verdauungsproblemen oder einer Infektion kann es vorkommen, dass das Tier kein Futter und Wasser mehr aufnimmt bzw. aufnehmen kann.
In diesen Fällen solltest du immer sofort einen Tierarzt aufsuchen, denn es handelt sich um eine Notsituation. Diese kann innerhalb von wenigen Stunden zum Tode führen.
Eine frühzeitige Behandlung ist daher zwingend erforderlich. Warte daher in keinem Fall ein oder zwei Tage ab, sondern lasse umgehend eine entsprechende Untersuchung und Therapie durchführen.
Wie viel Wasser benötigt ein Hamster?
Abhängig von der Nahrung, der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit sollte ein Hamster etwa 5 bis 10 Milliliter Wasser pro Tag pro 100 Gramm Körpergewicht aufnehmen.
Für einen Zwerghamster reicht daher bereits eine sehr geringe Menge aus.
Bietest du viel wasserreiches Frischfutter an, trinken Hamster oftmals kaum oder gar nicht. Sie beziehen als Wüstentiere die notwendige Flüssigkeitsmenge zu einem großen Teil aus der Nahrung und haben einen geringen Bedarf.
Wie viel Futter benötigt ein Hamster täglich?
Das ist abhängig von der Art des Futters und der Größe des Hamsters. Auch die Haltung spielt dabei eine Rolle: Kann dein Tier täglich artgerecht viel Bewegung ausüben, nach Futter suchen oder sich dieses erarbeiten, hat es einen höheren Energieumsatz.
Bei öl- und mehlreichen Sämereien reicht dann für einen Zwerghamster etwa ein gehäufter Esslöffel pro Tag.
Bei einem Mittelhamster sollten es wenigstens zwei Esslöffel sein. Hinzu kommen Grün- und Frischfutter sowie tierisches Eiweiß in Form von getrockneten Mehlwürmern, gegartem Eiklar oder Milchprodukten.
Trockenes Futter kann von dir in größeren Mengen angeboten werden, da Hamster sich einen Vorrat in ihrem Schlafhaus anlegen. Sie „hamstern“ also und haben somit eine Reserve.
Bei Abwesenheit ist das selbstverständlich günstig.
Achte aber dennoch darauf, dass dieses zusätzliche Futter nicht schimmelt, gärt oder Insekten anzieht.
Grün- und Frischfutter sollte täglich aber nur in kleinen Mengen gegeben und innerhalb kurzer Zeit entfernt werden, wenn es dein Hamster nicht frisst.
Wie lange ist ein Überleben ohne Futter möglich?
Eine pauschale Antwort hierauf gibt es nicht.
Du solltest allerdings bei der Planung einige Faktoren berücksichtigen. Bei diesen handelt es sich um:
- die Besonderheiten bei der Verdauung des Hamsters
- angelegte Vorräte
- allgemeiner Gesundheitszustand
Hamster haben eine sehr schwache Muskulatur im Bereich des Magen-Darm-Trakts. Dadurch können sie weder erbrechen noch aufstoßen.
Der Nahrungsbrei wird ohne entsprechenden Nachschub nicht weitertransportiert.
Das bedeutete, dass Hamster häufiger kleine Mahlzeiten über die Aktivitätsphase verteilt aufnehmen müssen. Anderenfalls kann die Nahrung im Magen oder Darm gären und es kommt zu einer Aufgasung.
Krämpfe, Schmerzen und sogar eine Blockade oder das Absterben von Gewebe sind dadurch möglich.
Das grundlegende Problem ist also nicht, dass die Tiere nicht mehr mit Kalorien und Nährstoffen versorgt werden. Hierfür würden sich auch die Fettreserven eignen. Ein großes Risiko stellt der fehlende Weitertransport dar.
Stell deinem Hamster daher immer mehr als genug trockene Nahrung und Wasser zur Verfügung.
Denn die trockene Nahrung verdirbt nicht so schnell. Sie liefert jedoch auch keine beziehungsweise nur sehr wenig Flüssigkeit. Eine oder besser mehrere gut funktionierende Trinkflaschen gehören daher dringend zur Grundversorgung.
Bevor du einen Hamster allein lassen kannst – Checkliste
Ideal ist es immer, dein Haustier nicht allein zu lassen. Es sollte zumindest ein Familienmitglied oder Freund kontrollieren, ob dein Hamster ausreichend isst und trinkt.
Zudem sollte täglich überprüft werden, ob sich etwas an seinem Gesamtzustand geändert hat.
Falls du das nicht sicherstellen kannst, ist auch eine Betreuung in manchen Zoofachgeschäften, beim Tierarzt oder in Tierheimen möglich.
Ist auch das keine Lösung, kann dir die folgende Checkliste helfen:
- Biete ausreichend Futter an: Bei deiner Abwesenheit gilt – lieber zu viel als zu wenig. Sämereien und anderes trockenes Futter sind gut geeignet. Dazu dürfen auch Heu, Trockenobst, -gemüse und Mehlwürmer gehören.
- Achte auf das Wasser: Biete deinem Hamster zur Sicherheit zwei Wasserflaschen an. Kontrolliere, ob diese einwandfrei funktionieren und weder tropfen noch verstopft sind. Wenn dein Hamster Trinkflaschen nicht gut annimmt, verwende stattdessen zusätzliche eine flache Schale.
- Kontrolliere deinen Hamster zuvor: Bei Anzeichen von Krankheiten ist es besser, das Tier beispielsweise beim Tierarzt in Pflege zu geben oder – sofern möglich – deine Abwesenheit zeitlich anders zu legen.
Beachte, dass die Angabe von zwei Tagen nur eine grobe Schätzung sein kann.
Bereits deutlich kürzere Zeiten ohne Futter können dem Tier erheblichen Schaden zufügen oder sogar zum Tode führen.
Das gilt vor allem dann, wenn bereits Probleme bestanden: Untergewicht, fortgeschrittenes Alter, Diabetes oder Entzündungen im Bereich des Mundes sowie Schwierigkeiten mit den Zähnen können dazu führen, dass Futter schlechter oder gar nicht aufgenommen werden kann.
Überprüfe daher sowohl dein Tier als auch die angelegten Futtervorräte. Sind diese sehr groß und wirkt dein Hamster abgeschlagen und weniger aktiv, solltest du ihn nicht allein lassen.
Besser ist es dann, die Ursache sofort beim Tierarzt abklären zu lassen.
Verlorener Hamster in der Wohnung
Hamster sind flink, wendig und intelligent.
Daher ist es keine Seltenheit, dass sie im Freilauf oder aus dem Käfig entwischen und du dein Tier hinter einem Schrank verschwinden siehst. Möglich ist natürlich ebenso, dass du gar nicht beobachten konntest, wo sich der Hamster versteckt hat.
In diesen Fällen kann es vorkommen, dass dein Hamster weder Futter noch Wasser zur Verfügung hat und hinter einem Möbelstück verendet. Das gilt vor allem dann, wenn er aus einer Nische nicht mehr herauskommt und Angst hat.
Achte daher bereits beim Käfig beziehungsweise dem Hamsterheim sehr genau darauf, dass es keine Fluchtmöglichkeiten gibt. Gestalte den Freilauf sicher und bedenke, dass dein Hamster sich auch durch enge Lücken zwängen kann.
Sollte dein Tier dennoch in der Wohnung entwischt sein, jage es nicht.
Bleib bei der Suche ruhig.
Ist diese erfolglos, stell den offenen Käfig so auf, dass dein Hamster von sich aus wieder hineinkann. Entferne alle Vorräte und notiere ganz genau, wie viel Futter und wie viel Wasser du zur Verfügung gestellt hast. Auf diese Weise kannst du überprüfen, ob dein Hamster frisst.
Weißt du nicht, in welchem Raum sich dein Hamster aufhalten könnte, stelle in jedes Zimmer eine Futterschale mit abgezählten Samen. Auf diese Weise verhinderst du, dass dein Hamster hungert und kannst zugleich herausfinden, wo er sich befindet.
Achte dabei darauf, die Türen zwischen allen Räumen zu finden. Ist dann bekannt, in welchem Raum der Hamster war, kannst du wiederum den vertrauten Käfig hineinstellen. Ein bereits zahmes Tier wird sich hineinbegeben und seine gewohnte Schlafstätte nutzen.