Beim täglichen Umgang mit deinem Hamster solltest du unbedingt Bescheid darüber wissen, ob die Tiere springen können – und wenn ja, wie weit.
Die wichtigsten Antworten rund um dieses Thema gibt es jetzt!
Können Hamster springen?
Ja, Hamster können hoch- und runterspringen. Allerdings sind sie im Abschätzen von Abständen nicht gut und können sich daher beim Springen schnell verletzen. Dementsprechend muss bei der Käfigeinrichtung und beim Umgang mit den Tieren einiges beachtet werden.
Warum springen Hamster?
Dafür gibt es mehrere Gründe. Ein Hamster kann springen, weil er:
- flüchten will
- bei einer Aktivität unterbrochen wurde
- Futter oder Artgenossen erreichen möchte
- zurück in den Käfig will
- Stress oder Bewegungsdrang abbaut
Hast du deinen Hamster gerade in der Hand oder befindet er sich in größerer Höhe, kann das jedoch gefährlich werden. Denn beim Abschätzen von Entfernungen sind die Nager aufgrund ihrer begrenzten Sicht nicht gut.
Ein Sprung aus einer zu großen Höhe kann zu erheblichen Verletzungen führen und sogar lebensgefährlich sein. Knochenbrüche sowie innere Blutungen sind möglich.
Wie weit / hoch können Hamster springen?
Abhängig von der Größe deines Hamsters sind Sprunghöhen von 10 bis 25 Zentimeter möglich.
Wie weit die Tiere springen können, hängt ebenfalls von der Größe aber auch von der Ausbildung der Muskulatur ab. Ein gut trainierter, junger und gesunder Hamster schafft größere Abstände als ein älteres Tier, das sich weniger bewegt.
Bei der Entfernung von waagerechten Oberflächen kann die maximale Sprunghöhe des Tieres als Orientierung dienen.
Die Sprungweite liegt meist etwas darunter.
Wann wird die Sprungkraft der Hamster zum Problem?
Gefahren beim Auf-die-Hand-Nehmen
Ob du deinen Hamster kontrollieren möchtest, ihn zur Fellpflege, zum Kuscheln und Spielen aus dem Käfig hochnimmst oder ihn umsetzen musst:
Sobald sich der Nager in deinen Händen befindet, musst du damit rechnen, dass das Tier springt. Das gilt selbst für sehr zahme Hamster. Vor allem junge Tiere und Zwergrassen zeigen sich dabei wendig und schnell.
Es besteht jedoch eine hohe Sturzgefahr.
Zum einen lassen sich Hamster nicht gut festhalten, ohne zu viel Druck aufzubauen und Kraft einzusetzen. Zum anderen sind die Tiere kurzsichtig und haben ein schlechtes räumliches Sehvermögen.
Daher können sie nicht abschätzen, wie weit der vermeintlich rettende Boden oder der Käfigeingang entfernt sind.
Hinzu kommt, dass Hamster sich schnell bedroht fühlen oder denken, sie befinden sich in Gefahr. Der Fluchtinstinkt kann dazu führen, dass sie „blind“ losspringen und zuvor gar nicht auf ihre Umgebung achten.
Damit es dabei nicht zu Stürzen und Verletzungen kommt, musst du also sehr vorsichtig sein und die entsprechenden Maßnahmen ergreifen, bevor du deinen Hamster hochnimmst.
Gefahren im Stall
Hamster springen auch aus dem Käfig, wenn sich ihnen die Möglichkeit bietet und Futter oder Artgenossen außerhalb des Hamsterheims als Motivation dienen.
Das ist aus zwei Gründen problematisch.
Ein frei in der Wohnung laufender Hamster hat unzählige Versteckmöglichkeiten. Ihn zu finden und wieder in den Käfig zu bringen, gestaltet sich also schwierig. Hinzu kommen Gefahren wie Stromkabel und Steckdosen, giftige Zimmerpflanzen, die Fasern von Teppichen oder Polstermöbeln und andere Haustiere.
Hat sich dein Hamster bei dem Sturz aus dem Käfig verletzt, kann er sich zudem verstecken.
Steht der Käfig erhöht, ist das Risiko für Wunden groß. Sitzt dein Haustier nun aber hinter einem Schrank, anstelle vom Tierarzt behandelt zu werden, kann das tödlich enden.
Ein nach oben offenes Hamsterheim oder eine offene Käfigtür stellen also erhebliche Risiken dar. Das gilt vorrangig dann, wenn der Käfig erhöht steht.
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Ab welcher Höhe wird ein Sturz für Hamster gefährlich?
Ein Hamster sollte nicht tiefer fallen als seine Sprunghöhe.
Bei einem Goldhamster können das also bis zu 25 Zentimeter sein. Bei Zwerghamstern fallen die Abstände entsprechend geringer aus.
Es spielt jedoch auch eine entscheidende Rolle, auf welchen Untergrund der Hamster fällt. Ein Sturz auf Fliesen oder harten Holzboden ist deutlich gefährlicher als eine Landung auf 30 Zentimeter hoch eingebrachter und weicher Einstreu oder einem hochflorigen Teppich.
Was tun, wenn ein Hamster springt: 5 mögliche Vorsichtsmaßnahmen
Damit es gar nicht erst zu einem Sprung mit unglücklicher Landung oder einem Sturz kommt, kannst du verschiedene Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Von der Wahl des Standortes für das Hamsterheim bis zum richtigen Hochnehmen spielen mehrere Faktoren eine Rolle.
1. Gestalte den Käfig sicher
Käfige oder Hamsterheime mit mehreren Etagen sind praktisch und bieten deinem Tier erhebliche Vorteile.
Von Möglichkeiten zum Klettern bis hin zu mehr Platz auf geringer Standfläche sind sie also eine gute Anschaffung. Du solltest bei der Auswahl jedoch darauf achten, dass sich die einzelnen Ebenen vollständig überlappen.
Befindet sich eine Öffnung für Rampe oder Leiter direkt unter einer Öffnung in der Etage darunter, kann dein Hamster weit mehr als 25 Zentimeter tief fallen. Die richtige Aufteilung ist also entscheidend.
Vermeide es zudem, harte Gegenstände unter die Öffnungen zu stellen. Denn fällt ein Hamster auf diese, können die Verletzungen deutlich schwerer ausfallen.
Biete Klettermöglichkeiten zudem nur direkt über einer dicken Schicht Einstreu an. Diese wirkt als Polster und fängt die größte Wucht des Sturzes ab.
Nach oben offene Hamsterheime sollten zudem so hohe Wände aufweisen, dass der Hamster nicht herausspringen und fallen kann. Zwar gelten 25 Zentimeter als Maximalhöhe – es reicht allerdings aus, wenn dein Tier einmalig einen höheren Sprung schafft.
2. Sei vorsichtig beim Hochnehmen und Tragen
Hamster sind weder die ruhigsten noch die kuscheligsten Tiere.
Streicheleinheiten können sie zwar durchaus genießen, getragen zu werden finden sie hingegen meist unangenehm.
Auch, den Boden unter den Füßen zu verlieren, ist für sie oftmals beängstigend.
Daher halten sie in der Regel nicht still, sondern versuchen zu entkommen – notfalls auch mit einem Sprung.
Sei dir dessen bewusst und halte dein Tier entsprechend fest!
Es kann zusätzlich helfen, wenn du die Hände flexibel bewegst und den Hamster von einer Hand auf die nächste klettern lässt. Zur Sicherheit solltest du den Nager dennoch nur dann anheben und tragen, wenn du dich über weichem Untergrund befindest. Am besten übst du das Halten noch im Käfig.
3. Unterbrich deinen Hamster nicht
Einer der möglichen Gründe für einen Sprung ist, dass du deinen Hamster beim Fressen oder Putzen unterbrochen hast.
Möchte er zu dieser Aktivität zurückkehren, ist das Springen wahrscheinlicher. Auch ein gerade aufgeregtes Tier sollte besser nicht hochgenommen werden.
4. Vermeide Stress
Laute Geräusche, abrupte Bewegungen und andere Haustiere in der Umgebung stellen Stressfaktoren dar.
Vor allem bei eher ängstlichen Tieren kann dadurch mit Sprunghaftigkeit gerechnet werden.
Ein Hochnehmen und Tragen außerhalb des Käfigs sollte daher nur dann erfolgen, wenn du für eine ruhige Umgebung sorgen kannst und selbst nicht gestresst bist oder unter Zeitdruck stehst.
5. Biete Auslastung an
Junge Tiere und Hamster, die sich in ihrem Käfig nur wenig bewegen können, neigen eher zum Springen.
Können sich die Nager hingegen regelmäßig körperlich auslasten, ist die Gefahr geringer. Biete ein geeignetes und sicheres Laufrad an, vergrößere das Hamsterheim, wenn möglich, und schaffe Gelegenheiten zum Klettern.