Magen-Darm-Probleme kennt ausnahmslos jeder von uns – eine sehr unangenehme Sache, nicht wahr?
Leider sind auch unsere pelzigen Freunde vor dieser Art von Problemen nicht sicher.
Allerdings gibt es einige Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit einer Verstopfung bei deinem Hamster extrem erhöhen können.
Da dir die Gesundheit deines Tieres natürlich sehr am Herzen liegt, werden wir dich in diesem Artikel vollumfänglich über die Gründe und Gegenmaßnahmen hinsichtlich der Verstopfung beim Hamster informieren. So kannst du das Risiko einer Verstopfung für dein Tier minimieren!
Zudem wirst du am Ende noch vier bewährte Tipps erhalten, wie du einer Verstopfung effektiv vorbeugen kannst.
Dranbleiben lohnt sich!
Was ist eine Verstopfung beim Hamster?
Eine Verstopfung ist das Gegenteil von Durchfall.
Während beim Durchfall die Nahrung zu schnell durch den Organismus wandert, verbleibt das Futter bei der Verstopfung zu lange im Darm. Infolgedessen kommt es deutlich seltener als gewöhnlich dazu, dass dein Hamster Kot absetzt – ist die Verstopfung stark ausgeprägt, sodass der Hamster überhaupt keinen Kot mehr absetzen kann, so spricht man von einem Darmverschluss.
Der Darmverschluss ist lebensbedrohlich und sollte daher schleunigst behandelt werden!
Doch auch eine Verstopfung ist für deinen Hamster nicht ganz ungefährlich. In vielen Fällen führt die Verstopfung zu Bauchschmerzen, die dein Haustier ziemlich plagen können.
Des Weiteren ist der Darmtrakt deines Fellfreundes sehr empfindlich und darauf angewiesen, dass ständig Nahrung aufgenommen wird. Je nachdem wie stark die Verstopfung ausgeprägt ist, wird dein Hamster die Nahrungsaufnahme einstellen – wodurch sich natürlich wieder neue Probleme ergeben.
Eine leichte Verstopfung ist nichts Besorgniserregendes und kann durchaus vorkommen.
Stellst du fest, dass dein Hamster Verstopfungssymptome zeigt, jedoch fit und vital wirkt und sich auch ansonsten ganz normal benimmt, so kannst du das Ganze ein wenig beobachten. In vielen Fällen verschwindet eine leichte Verstopfung von selbst wieder.
Bemerkst du allerdings, dass sich der Zustand deines Hamsters verschlechtert, so solltest du Gegenmaßnahmen ergreifen, um Schlimmeres zu verhindern.
Übrigens kann nicht nur der Darm deines Hamsters verstopfen, sondern auch die Backentaschen können von einer Verstopfung betroffen sein! Die Ursache der Backentaschenverstopfung liegt meist das Einnehmen von zu klebriger Nahrung zugrunde. Frisst der Hamster nicht mehr richtig und die Backentaschen schwellen an, so solltest du umgehend einen Tierarzt aufsuchen.
Um bei einer Verstopfung adäquat handeln zu können, musst du natürlich wissen, wie es zu einer Verstopfung kommt und wie sich diese beim Hamster äußert. Beide Punkte werden wir nun in den folgenden Abschnitten ausführlich behandeln.
Ursachenforschung: Wie kommt es zur Verstopfung?
Bei der Verstopfung ist der Stuhlgang zu hart und kann daher nicht in der gewohnten Geschwindigkeit durch den Darmtrakt deines Tieres wandern. Stattdessen verbleibt er mehrere Stunden oder sogar mehrere Tage im Darm und hängt in extremen Fällen dort fest – es kommt zum Darmverschluss.
Die Hauptursache für eine Verstopfung liegt in einer zu geringen Flüssigkeitsaufnahme begründet. Je weniger Wasser dein Haustier im Körper hat, desto härter wird der Stuhlgang.
Pellets als Ursache für Verstopfungen
Fütterst du deinem Hamster Pellets oder anderes Trockenfutter, so steigt das Risiko für eine Verstopfung oder gar einen Darmverschluss drastisch an. Trockenfutter hat nämlich den großen Nachteil, dass es dem Körper so viel Wasser entzieht, dass dein Hamster diesen Wasserverlust kaum bis gar nicht mehr eigenständig ausgleichen kann.
Fütterst du deinem Hamster nur gelegentlich Pellets, so kann dein Tier den Wasserverlust womöglich noch ausgleichen, stellen die Pellets jedoch das Hauptfutter dar, so verkompliziert sich die ganze Geschichte.
Zudem bringen die Pellets auch noch einen weiteren gravierenden Nachteil mit sich: Durch den Kontakt mit Wasser und Magensäure quellen die Pelltes im Magen deines Hamsters auf und vergrößern ihr Volumen um das Drei- bis Fünffache. Hierdurch kommt es nicht nur häufig zur Verstopfung, sondern auch zu einer Magenüberladung, bei der im schlimmsten Fall die Magenwand sogar einreißen kann.
Du siehst also, dass Pellets auf Dauer kein geeignetes Hauptfuttermittel darstellen und sowohl eine Verstopfung als auch andere Krankheiten mit sich bringen können.
Kohl als Ursache
Eine weitere Ursache für eine Verstopfung kann in der Fütterung von Kohl begründet liegen.
Kohl besitzt eine stark blähende Wirkung, wodurch dein Hamster Bauchschmerzen bekommen kann und infolgedessen die Nahrungsaufnahme verweigert und weitere Koliksymptome zeigt.
Füttere Kohlblätter daher nur sehr selten und nur in minimalen Mengen oder streiche den Kohl am besten ganz vom Speiseplan deines Hamsters.
Kaltes und verdorbenes Grünfutter
Ebenfalls kann eine Verstopfung durch zu kaltes oder gar verdorbenes Grünfutter ausgelöst werden.
Achte daher unbedingt darauf, dass das Gemüse und Obst, welches du verfütterst, auch wirklich frisch ist. Am besten überprüfst du das Futter per Geruchstest und schaust dir jedes Stück einzeln an, bevor du deinen Hamster damit fütterst – natürlich kannst du auch einen Geschmackstest durchführen und selbst ein wenig naschen. 😉
Manchmal passiert es trotz größter Vorsicht, dass dein Hamster sich trotzdem mit einer Verstopfung herumquälen muss. Um diese Qualen für deinen Hamster möglichst schnell beenden zu können, zeigen wir dir nun kurz auf, woran du die Verstopfung beim Hamster erkennen kannst und was du tun kannst, um deinem Hamster dabei zu helfen, die Verstopfung zu lösen.
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Symptome: Wie äußert sich eine Verstopfung beim Hamster?
Eine Verstopfung beim Hamster erkennst du in erster Linie daran, dass er weniger oder gar keinen Kot mehr absetzt.
Setzt dein Hamster noch Kot ab, so ist dieser bei der Verstopfung auffallend hart, man spricht in diesem Fall vom sog. ‚Knochenkot‘.
Kontrolliere daher am besten täglich die Konsistenz des Hamsterkots, damit du frühzeitig eine Verstopfung erkennen und Gegenmaßnahmen ergreifen kannst. Ein harter Stuhlgang ist nämlich meist das erste Symptom einer Verstopfung, die Verstopfung ist also noch im Anfangsstadium.
Im fortschreitenden Stadium wirst du feststellen, dass der Kot nicht nur sehr hart ist, sondern immer weniger wird.
Außerdem zeigt dein Hamster nicht selten eine auffällige Körperhaltung, die auf Schmerzen hinweist. Typisch ist hier ein regelrechter ‚Schmerzbuckel‘ sowie zugekniffene Augen und eine stark pumpende Atmung.
Dein Hamster fährt seine Aktivitäten auf ein Minimum zurück, frisst und trinkt kaum bis gar nicht mehr und sitzt die meiste Zeit an einem einzigen Ort im Gehege.
Manche Tiere schlafen in diesem Stadium besonders viel, andere wiederum können vor Schmerzen kein Auge mehr schließen. Die Chancen für einen Darmverschluss stehen hier nun hervorragend, daher ist jetzt Eile geboten!
So reagierst du am besten, wenn dein Hamster Verstopfungssymptome zeigt!
Je nachdem, wie stark die Verstopfung ist, kannst du entweder selbst versuchen, deinem Hamster zu helfen oder du gehst direkt mit dem Tier zum Tierarzt.
Ein Tierarzt sollte immer dann aufgesucht werden, wenn die Symptome bereits einige Zeit bestehen und nicht besser oder sogar immer schlimmer werden. Sobald dein Hamster Schmerzsymptome oder Verhaltensänderungen zeigt, ist der Gang zum Tierarzt unabdinglich.
Bei einer leichten Verstopfung kann es bereits ausreichend sein, wenn du auf Frischfutter mit hohem Wasseranteil zurückgreifst und des Anteil des ‚trockenen‘ Futters für eine Weile minimierst.
Besonders die Fütterung von Birne wirkt sich hervorragend auf den Verdauungstrakt deines Hamsters aus und kann Verstopfungen schnell und einfach lösen.
Ebenfalls hilfreich können sanfte Bauchmassagen bei leichten Verstopfungen sein!
Massiere deinem Hamster sanft mit kreisförmigen Bewegungen über den Bauch. Zeigt dein Hamster hier eine Druckempfindlichkeit, so solltest du die Massage abbrechen und zum Tierarzt gehen!
4 Tipps wie du einer Verstopfung vorbeugen kannst!
1. Frischfutter
Streiche Pellets und anderes Trockenfutter aus dem Speiseplan deines Hamsters und greife auf natürliche Lebensmittel wie Obst und Gemüse zurück. Diese natürliche Fütterung ist ohnehin sehr viel gesünder für dein Tier und wird sich positiv auf seine Gesundheit und sogar seine Gesamtlebensdauer auswirken.
2. Bauchmassagen
Bauchmassagen lassen sich auch prophylaktisch durchführen, wenn du das Gefühl hast, dass die Verdauung deines Hamsters gerade nicht so wirklich rund läuft.
3. Bewegung
Bewegung ist das absolute Geheimrezept für einen gesunden Magen-Darm-Trakt.
Bewegung kurbelt die Verdauung an, sodass das Risiko einer Verstopfung effektiv verringert werden kann. Zudem bringt Bewegung noch viele weitere physische und psychische Vorteile mit sich. Achte daher darauf, dass sich dein Hamster so viel bewegen kann wie er möchte.
4. Futter einweichen
Möchtest du nicht ganz auf die Fütterung von Pellets verzichten, so achte zumindest darauf, dass du nur Trockenfutter kaufst, das nicht stark aufquellt.
Es kann zudem hilfreich sein, wenn du das Futter ein wenig einweichen lässt, bevor du es an deinen Hamster verfütterst.
Achtung; Nasses Futter sollte nicht zu lange im Käfig verbleiben, da es sonst schnell zu Schimmelbildung kommen kann!