Eine Gurke ist ein leckeres, saftiges Gemüse, das du obendrein zu Hause selbst anbauen kannst.
Ideal auch für Kaninchen, oder?
In diesem Beitrag verraten wird dir, ob Kaninchen Gurken essen dürfen und was du auf jeden Fall beachten solltest – denn nicht immer ist das Gemüse die richtige Wahl!
Dürfen Kaninchen Gurke essen?
Ja, Kaninchen dürfen Gurke essen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass du einige Punkte beachtest und nur geringe Mengen anbietest.
Anderenfalls kann das wasserreiche Gemüse auch negative Folgen auf die Gesundheit deiner Tiere haben. Bei uns erfährst du, worauf es ankommt.
Warum ist Gurke für Kaninchen gesund?
Gurken enthalten viele wichtige Nährstoffe und Vitamine, die auch für dein Kaninchen essenziell sind.
Die Vorteile von Gurken sind:
- einen hohen Wasseranteil
- wenig Kalorien
- Vitamine (B, C und K)
- Mineralstoffe
- Ballaststoffe
All diese Substanzen sind wichtig für die Ernährung deiner Kaninchen.
Zwar können sie einige Vitamine selbst produzieren, Vitamin K und Mineralstoffe jedoch nicht.
Zudem trinken viele Kaninchen zu wenig.
Der hohe Wassergehalt der Gurke ist daher vor allem im Sommer von Vorteil und ist nicht nur eine Erfrischung, sondern ein guter Beitrag zur ausgewogenen Ernährung und der Versorgung mit Flüssigkeit.
Die Ballaststoffe sind ebenfalls wichtig, um die Verdauung zu fördern sowie Magen und Darm gesund zu erhalten.
Allerdings solltest du nicht zu viel davon füttern, damit keine Beschwerden auftreten. Doch dazu erfährst du später mehr….
Gibt es Risiken beim Füttern von Gurke?
Ja, diese gibt es!
Zum einen durch den hohen Wassergehalt. Dieser kann zu Durchfall führen, wenn du zu viel Gurke verfütterst und deine Tiere nicht allmählich daran gewöhnt wurden.
Zum anderen lauern Risiken in der Schale. An sich ist diese ungefährlich für Kaninchen. Das gilt jedoch nur dann, wenn sich darauf keine Pestizide befinden.
Am besten ist es daher, wenn du Bio-Gurken kaufst oder diese selbst ziehst. Denn dann kannst du kontrollieren, welche Mittel zum Schutz und dem Düngen eingesetzt wurden und dafür etwa Pflanzenjauche verwenden.
Ist ein eigener Anbau nicht möglich, wasche die Gurken sehr gründlich ab.
Hierdurch kannst du Verschmutzungen und zumindest einen großen Anteil der Pestizide entfernen. Dadurch wird das Risiko für Probleme durch die giftigen Stoffe erheblich gesenkt.
Unser Extra-Tipp: Veredelte Freilandgurken können an einem Pflanzenstab auch auf dem Balkon auf sehr kleiner Fläche gezogen werden. Ein Pflanzkübel reicht dafür vollkommen aus und einen grünen Daumen musst du ebenfalls nicht mitbringen, da die Gewächse sehr pflegeleicht sind.
Tipps für die Fütterung von Gurke
Aufgrund des hohen Wassergehalts und dem großen Ballaststoffanteil darfst du nie zu viel Gurke auf einmal verfüttern.
Deine Tiere könnten dann Durchfall bekommen.
Gerade bei sehr kleinen oder bereits geschwächten Kaninchen kann flüssiger Kot schnell zu einem Problem werden. Denn hierdurch kommt es zu einem erheblichen Wasser- und Nährstoffverlust.
Das Gewicht kann schnell sinken.
Hinzu kommt, dass das Fell verkleben kann, Fliegen angezogen werden und diese Eier auf dem Kaninchen ablegen können.
Entzündungen der Haut und ein Befall mit Maden stellen erhebliche Gefahren dar. Trocknet der weiche oder flüssige Kot im Fell des Afterbereichs an, kann dein Tier zudem keinen Kot mehr absetzen.
Hierdurch können sich ebenfalls gesundheitliche Probleme ergeben, die sich bei Kaninchen schnell verschlimmern und sogar zum Tode führen können.
Lies daher im Folgenden, wie und vor allem wie viel Gurke du füttern solltest.
Wie sollte die Gurke einem Kaninchen gegeben werden?
Zum Anbieten von grüner Gurke sind lediglich zwei Schritte notwendig: Wasche die Gurke gründlich ab und schneide sie in dünne Scheiben oder kleine Würfel.
Danach kannst du die Stückchen oder Scheiben:
- zum Locken verwenden
- auf einen Futterbaum aufspießen
- in Futterbällen anbieten
- als Belohnung einsetzen
Achte bei der Haltung von mehreren Kaninchen darauf, dass jedes Tier nur eine geringe Menge aufnimmt.
Am Anfang reicht eine einzelne dünne Scheibe pro Kaninchen vollkommen aus. Hierdurch kann sich der Verdauungstrakt allmählich darauf einstellen und wird nicht gestört.
Das Risiko für Beschwerden kannst du auch dadurch reduzieren, dass du die Gurke nicht zu kalt und direkt aus dem Kühlschrank anbietest. Steigere die Menge zudem langsam, damit es nicht zu Durchfall kommt.
Wie oft sollte Gurke gefüttert werden?
Das ist von der Menge abhängig.
Jeden Tag eine Scheibe zu geben ist auch bei Zwergkaninchen möglich. Bei einem Deutschen Riesen dürfen es nach der anfänglichen Gewöhnung auch vier bis fünf Scheiben pro Tag sein.
Du kannst deinen Tieren täglich Gurke anbieten.
Achte jedoch in jedem Fall darauf, dass es nicht zu einem Aufweichen des Kots kommt oder sich sonstige Probleme einstellen. Zudem muss die Fütterung ausgewogen sein.
Solltest du Gurke mit oder ohne Schale füttern?
Am besten mit Schale, die gut abgewaschen und nicht mit Pestiziden behandelt wurde.
Du kannst auch ausschließlich die Schale geben, wenn du dir etwa einen Salat machst. Für Kaninchen ist die Schale der beste Teil der Gurke.
Zudem sind in ihr weniger Wasser, dafür aber mehr Mineralien und Vitamine sowie Ballaststoffe enthalten.
Das bedeutet, dass du durchaus größere Mengen füttern kannst. Auch Streifen der Schale kannst du zum Locken, auf einem Futterbaum oder in einer Futterkugel verwenden.
18 Alternativen zur Gurke
Mögliche Alternativen zur grünen Gurke oder Schlangengurke sind unter anderem:
- Karotten
- Zucchini
- Erdbeeren
- Wassermelone
- Kürbis
- Paprika
- Fenchel
- Pastinaken
- Sellerie
- Chicorée
- Apfel
- Birne
- Kohl
- Salat
- Kohlrabi
- Petersilienwurzel
- Rote Bete
- Tomate
Beachte dabei, dass diese Liste nicht vollständig ist.
Wichtig ist dabei in jedem Fall eine langsame Gewöhnung und das Füttern von kleinen Mengen.
Paprika ist beispielsweise sehr reich an Vitamin C und kann daher sowohl Durchfall erzeugen als auch den Harndrang erhöhen, was wiederum zur Dehydrierung führen könnte.
Vor allem im Sommer und bei sehr kleinen oder bereits gesundheitlich beeinträchtigten Tieren besteht dabei innerhalb weniger Stunden akute Lebensgefahr.
Ähnlich verhält es sich mit Tomaten. Allerdings enthalten diese einen potenziell giftigen Stoff namens Solanin. Damit du hierbei den Überblick behältst, solltest du eine Futterliste zurate ziehen.
Am Anfang hilft es auch, diese als Einkaufsliste oder sie als Orientierung beim Anbau von Futterpflanzen zu verwenden.
Häufig gestellte Fragen
Wann sollte Gurke gefüttert werden?
Sie kann täglich angeboten werden.
Besonders gut ist sie im Sommer, wenn deine Kaninchen mehr Flüssigkeit aufnehmen müssen.
Auch, wenn deine Tiere nicht gut trinken, kannst du sie als erfrischende Leckerei verwenden.
Du solltest dann allerdings überprüfen, ob die geringe Trinkmenge ein ursächliches Problem hat, wie etwa Verletzungen der Zähne, des Zahnfleischs oder der Zunge.
Manche Tiere trinken zudem nicht gerne aus einer Nippeltränke, sondern bevorzugen eine Schale.
Wann sollte Gurke nicht gefüttert werden?
Wenn deine Tiere bereits recht weichen Kot haben oder sogar kürzlich unter Durchfall litten, solltest du zunächst auf die Fütterung von Gurke verzichten und die Ernährung überprüfen sowie die Probleme auskurieren.
Dürfen Kaninchen auch die Gurkenkerne essen?
Ja, das ist problemlos möglich. Sie dürfen alle Teile der Gurke essen, solange diese nicht mit Pestiziden verschmutzt oder verfault sind.
Welche Rolle spielt die Ernährung bei der Verträglichkeit?
Kaninchen, die bisher nur mit Trockenfutter und Heu ernährt wurden, vertragen Frischfutter wie Obst und Gemüse in der Regel schlechter.
Daher musst du die Ernährung schrittweise umstellen, um Durchfall und andere Störungen des Verdauungstrakts zu vermeiden.
Beginne dazu mit sehr kleinen Mengen und führe jeweils nur ein neues Obst oder Gemüse ein. Wird dieses vertragen, kannst du den Speiseplan langsam erweitern.