Bei Hunden ist es eine Selbstverständlichkeit, dass diese auf den eigenen Namen reagieren und zu dir eilen, wenn du nach ihnen rufst.
Aber klappt das auch bei Kaninchen? Reagieren Kaninchen auf ihren Namen?
In diesem Beitrag möchten wir dir alle wichtigen Fragen rund um dieses spannende Thema beantworten. Wir klären unter anderem:
- Können Kaninchen überhaupt auf ihren Namen hören?
- Wie kannst du es deinem Kaninchen beibringen?
- Kann dein Kaninchen vielleicht sogar mehrere Kommandos erlernen?
Neugierig?
Dann lass uns direkt starten. Dieser Beitrag wird dich garantiert begeistern.
Reagieren Kaninchen auf ihren Namen?
Das kommt natürlich ganz darauf an, ob es seinen Namen kennt!
Sprichst du dein Tier jedoch über einen längeren Zeitraum immer wieder mit seinem Namen an, so kannst du dir sicher sein, dass es früher oder später diesen Namen mit sich verknüpft. Wann das der Fall sein wird, erkennst du daran, dass dein Kaninchen auf dein Rufen reagiert und neugierig angehoppelt kommt…
Vorausgesetzt, es verknüpft positive Erfahrungen mit dir.
Grundsätzlich lässt sich also sagen, dass Kaninchen durchaus dazu in der Lage sind, sich ihren Namen zu merken und auf diesen auch entsprechend zu reagieren. Kaninchen sind nämlich wirklich intelligente Tiere und können noch viel mehr, als ihren eigenen Namen zu erlernen.
Dazu aber später mehr.
Wie schnell lernen Kaninchen ihren Namen?
Wie schnell dein Kaninchen seinen Namen lernen wird, hängt ganz davon ab, wie gut seine Beziehung zu dir ist.
Du solltest daher in erster Instanz daran arbeiten, ein solides Vertrauensverhältnis zu deinem Tier aufzubauen, bevor du mit dem eigentlichen Namenstraining beginnen kannst.
Die gute Nachricht ist: Hierzu benötigt es gar nicht so viel, wie du im ersten Moment denken würdest. Es reicht vollkommen aus, dass du deinem Kaninchen zeigst, dass du keine Gefahr darstellst.
Dieses Ziel erreichst du am besten, indem du dich jeden Tag für ein paar Minuten zu deinen Kaninchen ins Gehege setzt und ihnen einfach zuschaust. Du kannst natürlich auch mit deinen Tieren reden. Achte jedoch darauf, dass du in einem ruhigen und entspannten Tonfall sprichst.
Das Gehege deiner Tiere solltest du grundsätzlich nur betreten, wenn du selbst entspannt bist.
Kaninchen sind sehr sensibel und spüren sofort, wenn du aggressiv oder wütend bist. Da deine Tiere diese Wut aber nicht zuordnen können, kann es gut sein, dass sie sich vor dir verstecken – was wiederum dazu führt, dass du länger brauchen wirst, um dir das Vertrauen der Tiere zu erarbeiten.
Kaninchen können nämlich nachtragend sein.
Bist du irgendwann so weit, dass deine Kaninchen sofort zu dir kommen, wenn du das Gehege betrittst und freudig und neugierig mit dir in Kontakt treten wollen, dann ist der ideale Zeitpunkt gekommen, um den Tieren ihre Namen beizubringen.
Wie genau das funktioniert, erfährst du im nächsten Abschnitt.
Wie bringe ich meinen Kaninchen ihre Namen bei?
Es gibt bei dieser Frage kein allgemein gültiges Rezept.
Viele Wege führen bekanntlich nach Rom und im Endeffekt musst du selbst herausfinden, welche Methode sich für dich und dein Haustier am besten eignet.
Eine der möglichen Methoden (die sich in vielen Fällen bewährt hat) möchten wir dir gerne jetzt hier vorstellen.
Durch den Einsatz von Futter kannst du bei deinen Haustieren sehr viel erreichen.
Bewaffne dich daher mit ein paar Karottenstücken oder anderen Leckereien (die Futterstücke sollten allerdings nicht zu groß ausfallen) und begib dich zu deinen Kaninchen. Nun wartest du, bis dein Kaninchen auf dich aufmerksam wird und zu dir kommt.
In dem Moment, in dem das Kaninchen auf dich zukommt, sagst du seinen Namen und belohnst es schließlich mit dem Futter. Warte nun, bis dein Kaninchen wieder von dannen zieht und später erneut Kontakt zu dir sucht – sage wieder den Namen und belohne es.
Diesen Vorgang wiederholst du am besten ein paar Mal über den Tag verteilt.
Hast du das Gefühl, dass dein Haustier eine Verknüpfung hergestellt hat, so kannst du probieren, dein Kaninchen zu rufen, ohne, dass es von sich aus gerade zu dir kommt.
Je nachdem, wie weit ihr gekommen seid, wird dein Kaninchen nun auf seinen Namen reagieren, zu dir hoppeln und sich seine wohlverdiente Belohnung abholen.
Glückwunsch! Du hast es geschafft!
Exkurs: Was können Kaninchenohren leisten?
Hast du dich schon einmal gefragt, was die ultra langen Kaninchenohren alles leisten können?
Die am Kaninchenkopf befestigten Radartüten können nämlich eine ganze Menge!
Kaninchenohren wirken regelrecht wie hochqualitative Verstärker. Das bedeutet, dass dein Kaninchen nicht nur viel leisere Geräusche wahrnehmen kann als du, sondern auch aus deutlich größerer Entfernung.
Geräusche, die bis zu 3 km weit entfernt sind, können daher von deinem Kaninchen gehört werden!
Dieser ganz besonders ausgeprägte Gehörsinn hat einen triftigen Grund: Kaninchen stehen in der Nahrungskette sehr weit unten.
Als Beutetiere benötigen Kaninchen und Hasen in freier Wildbahn daher unbedingt einen stark ausgeprägten Gehörsinn, um Fressfeinde schon von Weitem orten zu können. So bleibt ihnen genug Zeit, um sich wortwörtlich vom Acker zu machen.
Zudem sind Kaninchenohren auch äußerst flexibel in ihrer Beweglichkeit.
Die flauschigen Löffel lassen sich nämlich um bis zu 270° drehen! Außerdem können Kaninchen ihre Ohren in diversen Winkeln neigen. Auf diese Weise sind die hübschen Pelztiere in der Lage, genauestens zu lokalisieren, woher die Geräusche, die eine potenzielle Gefahr ankündigen, kommen.
Möchtest du also wissen, wo dein Kaninchen gerade seine Aufmerksamkeit hinlenkt, dann brauchst du nur zu schauen, wohin es seine Ohren in diesem Moment richtet.
Dieses Wissen kann dir dabei helfen zu erkennen, ob sich das Kaninchen auf dich fokussiert, während du versuchst, ihm seinen Namen beizubringen.
Wie breit ist das Frequenzspektrum von Kaninchen?
Kaninchen hören in einem breiteren Frequenzspektrum als wir Menschen.
Während wir Menschen in aller Regel lediglich Geräusche in einem Frequenzbereich von 16.000 bis 20.000 Hz bewusst wahrnehmen können, erstreckt sich der Frequenzbereich deiner Kaninchen von 2.000 bis 16.000 in den tiefen Tönen und sogar bis hin zu 42.000 Hz, was die hohen Töne betrifft! Im Vergleich zu Kaninchen sind wir somit fast taub.
Da wundert es dich bestimmt auch nicht mehr, dass Kaninchen so lärmempfindlich sind.
Vermeide es daher unbedingt, deine Kaninchen anzuschreien oder sie in einer lauten Umgebung unterzubringen. Lärm bedeutet immensen Stress für deine Tiere, der sich auf Dauer auch negativ auf ihre Gesundheit und ihre Lebenserwartung auswirkt.
Bemühe dich auch stets, die Kommandos, die du deinen Kaninchen beibringst, immer in derselben Tonlage zu sagen.
Nur so ist es dem Kaninchen möglich, eine Verbindung zu schaffen. Möchtest du deinem Kaninchen außer seinem Namen gerne den ein oder anderen Trick beibringen, so eignet sich zum Üben ein Clicker hervorragend.
Der Clicker gibt immer dasselbe Geräusch von sich, wodurch bei deinem Haustier keine Verwirrung entstehen kann – doch zum Clickertraining später mehr.
Können Kaninchen auch Kommandos, Tricks und andere Wörter lernen?
Nun widmen wir uns erst einmal der Frage, ob Kaninchen auch Tricks lernen können.
Die Antwort lautet hier ganz klar: Ja!
Kaninchen sind so intelligent, dass sie unterschiedliche Befehle erlernen und voneinander unterscheiden können.
Möchtest du deinen Kaninchen Tricks beibringen, so solltest du lediglich darauf achten, dass sich die Kommandos vom Klang her nicht allzu sehr ähneln.
Zudem ist es hilfreich, wenn du dich für kurze und prägnante Kommandos entscheidest.
Beispiele wären:
- Platz
- Nein
- Spring
Man kann es aber noch besser machen.
Idealerweise haben die gewählten Kommandos zwei Silben. Diese Kommandos sind kurz, lassen sich jedoch weicher sagen als einsilbige Wörter. „Leg dich“ sagt sich bspw. deutlich weicher als ein scharfes „Platz“.
Du verstehst sicherlich, was wir dir hiermit sagen wollen.
Außerdem empfiehlt es sich immer, dass du in Ergänzung zu deinem Stimmkommando ein Handzeichen etablierst. So könntest du beispielsweise für das Kommando ‚Dreh dich‘ deinen Finger kreisen lassen.
Möchtest du, dass dein Kaninchen irgendwo hochspringt, dann kannst du mit deinem Finger unterstützend auf diese Stelle tippen.
Auf diese Weise wird dein Kaninchen sehr viel schneller begreifen, was du von ihm möchtest. Deine Signale sind so eindeutig, dass Missverständnisse keine Chance mehr haben.
So kannst du mit deinem Kaninchen das Clickertraining anfangen!
Am besten eignet sich für das Erlernen von Tricks und Kommandos das altbekannte Clickertraining. Bei diesem Training werden die Kommandos mittels positiver Verstärkung aufgebaut und sorgen für viel Spaß und eine entspannte und angenehme Atmosphäre während der Trainingseinheiten.
Beginne am besten mit dem Clickertraining, indem du den Clicker betätigst und direkt im Anschluss ein Leckerli an dein Kaninchen verfütterst.
Diesen Vorgang wiederholst du nun ein paar Mal hintereinander mehrmals am Tag, bis dein Kaninchen das Geräusch des Clickers fest mit dem Futter in Verbindung bringt.
Klappt das gut, so kannst du nun mit dem eigentlichen Training beginnen.
Jedes Mal, wenn dein Kaninchen ein Verhalten zeigt, welches in die von dir gewünschte Richtung geht, löst du den Clicker aus und kannst das Kaninchen somit punktuell für sein Verhalten belohnen.
Natürlich muss auf jeden Klick auch immer eine Belohnung.
Wir wünschen dir viel Spaß beim Ausprobieren!