Obwohl Kaninchen sehr reinliche Tiere sind, kann es notwendig werden, ihre Pfoten zu waschen oder trocken zu reinigen.
Welche Ursachen verdreckte Pfoten haben können und was du dagegen tun kannst, verraten wir dir in diesem Beitrag.
Wichtig: Richtiges Waschen will hier gelernt sein.
Dazu aber später mehr.
Ursachen für schmutzige Kaninchen-Pfoten
Verunreinigungen an den Kaninchen-Pfoten sind keine Seltenheit und nahezu unvermeidbar.
Ob im Freilauf oder im Käfig, Erde, Laub, Urin und Kot sowie Futterreste kommen in Kontakt mit dem Fell und können es verkleben, durchfeuchten und verfärben.
Im Normalfall können sich Kaninchen selbst sauber halten und verbringen täglich viel Zeit mit der Fellpflege. Es gibt jedoch einige Umstände, die das (vorübergehend) einschränken können.
Dazu gehören unter anderem:
- Krankheiten
- Verletzungen
- starke Verschmutzungen.
Ein anschauliches Beispiel ist Arthritis oder Arthrose.
Hierbei kann oftmals nicht nur das Putzen der Pfoten selbstständig erfolgen. Auch der Bereich des Pos und der untere Bauch sind gegebenenfalls davon betroffen und das Reinigen erfordert deine Hilfe.
Feuchte Verschmutzungen
Schlamm, feuchte Einstreu, Durchfall oder Urin führen zu nassen Verschmutzungen und verklebtem Fell.
Für das Reinigen stehen dir hier zwei Varianten zur Verfügung.
Zum einen kannst du kleinere Flecken mit einem Waschlappen entfernen. Diese Option ist einfach und schonend. Sie erzeugt nur wenig Aufwand und bereitet deinem Tier nicht viel Stress. Ist es daran gewöhnt, wird es diese Hilfe sogar als angenehm und entspannend empfinden.
Achte darauf, die Pfoten im Anschluss so gut und vorsichtig wie möglich zu trocknen.
Bei größeren verschmutzten Bereichen ist eine weitere Option der Einsatz von Maisstärke. Das feine Puder wird in das Fell eingearbeitet und fungiert gewissermaßen als Schwamm. Es nimmt die Feuchtigkeit auf und lässt sich im Anschluss vergleichsweise einfach ausbürsten.
Verwende dazu eine weiche Bürste, denn Kaninchen haben eine sehr dünne und empfindliche Haut, die schnell verletzt werden kann.
Alternativ kannst du auch einen fein-zinkigen Kamm mit abgerundeten Spitzen einsetzen. Wichtig ist, dass du so viel vom Puder entfernst wie möglich. Hierbei hilft es ebenfalls, dein Tier zuvor gut an Berührungen der Pfoten gewöhnt zu haben.
Trockene und größere Verunreinigungen
Bei einer bereits getrockneten oder größeren Verunreinigung an einer oder mehreren Pfoten ist eine Reinigung mit Waschlappen oder Maisstärke nicht mehr möglich. In diesen Fällen ist es erforderlich, die Pfoten zu waschen.
Im Idealfall hast du hierfür einen Helfer, der dich beim Halten unterstützen kann.
Schritt 1:
Weiche die betreffende Pfote zunächst in einer Schüssel mit warmem Wasser ein. Dadurch lassen sich Schlamm oder Urin leichter entfernen.
Massiere im Anschluss ein sanftes Shampoo ein. Geeignet sind etwa spezielles Kaninchenshampoo oder ein mildes Babyshampoo.
Schritt 2:
Ein erneutes Einweichen in klarem Wasser entfernt bereits den größten Anteil des Shampoos. Um die letzten Rückstände auszuspülen, bietet sich der Einsatz einer Dusche an.
Alternativ kannst du warmes Wasser in einen Messbecher fühlen und diesem zum Auswaschen benutzen. Dieses Vorgehen ist vordergründig bei sehr ängstlichen Tieren anzuraten.
Schritt 3:
Wichtig ist, das Fell im Anschluss ausreichend zu trocknen und dein Kaninchen warm zu halten.
Unser Tipp: Sind mehrere Pfoten verschmutzt, solltest du diese einzeln nacheinander waschen. Hierdurch benötigst du zum Einweichen lediglich eine Schale und musst kein Wasser in die Badewanne oder Dusche einlassen. Außerdem lässt sich so vermeiden, dass sich dein Tier aus Angst auf den Boden drückt und damit auch der Bauch nass wird.
Gefahren durch Verschmutzungen
Verschmutzte Pfoten sind nicht nur eine Gefahr für den hellen Boden beim Freilauf in Wohnung oder Haus. Sie stellen auch ein Risiko für die Pfoten selbst dar.
Entzündungen, Fellverlust und sogar Geschwüre sind möglich.
Hinzu kommt, dass der Geruch Fliegen und andere Insekten anziehen kann. Legen diese Eier im Fell deines Kaninchens ab und entwickeln sich daraus Maden, solltest du schnell handeln. Denn zum einen ist dies ein Hinweis, dass sich Wunden wie Geschwüre an der betreffenden Stelle befinden können. Zum anderen können die Maden sich von dem Gewebe rund um die Wunde ernähren.
Aufgrund des dichten Fells kann es für dich schwierig sein, derartige Fälle zu reinigen und zu behandeln. Aufgrund der damit einhergehenden Schmerzen wird das Tier zudem auch bei ausreichender Gewöhnung nicht stillhalten.
Such daher, wenn nötig, einen Tierarzt auf, um keinen schlimmeren Verlauf zu riskieren.
Kaninchen Pfoten waschen – vorsichtig vorgehen
Wenn kein Weg an einer nassen Reinigung vorbeiführt, musst du beim Waschen sehr vorsichtig sein. Kaninchen reagieren sehr empfindlich auf Wasser und können bereits durch das bloße Waschen gestresst sein.
Bei einem Vollbad musst du sogar mit einem Herzinfarkt rechnen.
Bleib daher sehr ruhig, bewahre Geduld und setz nur so viel Wasser ein, wie unbedingt erforderlich ist.
Halte das Tier zudem warm.
Da Kaninchenfell schlecht trocknet, kann der Körper auskühlen und damit das Immunsystem geschwächt werden. Das wiederum erhöht die Gefahr für Erkrankungen.
Vorbeugung von schmutzigen Pfoten
Wenn du schmutzigen Pfoten vorbeugst, kannst du dir viel Aufwand und deinem Tier größeren Stress sowie Schmerzen ersparen.
Das gilt vorrangig bei der Verunreinigung durch Urin und Kot.
Wichtig sind dafür die folgenden Faktoren…
#1: saugfähige Einstreu
Sägespäne und Pellets erweisen sich schnell von großem Vorteil, da sie viel Flüssigkeit aufnehmen können.
Neben der Art ist jedoch auch die Menge entscheidend!
Oftmals wird deutlich zu wenig in die Bodenschale gegeben. Die Flüssigkeit sammelt sich daher an und auch die Sägespäne an der Oberfläche trocknen nicht richtig ab. In diesem Fall gilt also durchaus, dass mehr besser ist.
#2: Sauberkeit und häufiger Wechsel
Nasses Einstreu und stark mit Kot verunreinigte Bereiche sollten täglich entfernt beziehungsweise gesäubert werden. Ein vollständiger Austausch muss wenigstens einmal pro Woche erfolgen.
In kleineren Käfigen ist es gegebenenfalls häufiger erforderlich.
#3: regelmäßige Kontrollen durchführen
Kontrolliere dein Tier täglich am ganzen Körper!
Je schneller du feuchte Pfoten oder Verschmutzungen bemerkst, umso einfacher lassen sie sich in der Regel entfernen und umso geringer ist das Risiko für Hautprobleme.
#4: ausreichend Platz bieten
In einem größeren Käfig ist zum einen mehr Einstreu vorhanden. Zum anderen können sich deine Kaninchen freier bewegen und unter anderem eine Toilettenecke etablieren.
Das bietet die Möglichkeit, feuchte Einstreu deutlich einfacher zu entfernen.
Die auszuwechselnde Menge ist geringer. Zudem verteilt sich die Feuchtigkeit besser und trocknet schneller ab.
#5: Toilettenecke einführen
Kaninchen sind zwar nicht unbedingt stubenrein, nutzen aber durchaus angebotene oder von ihnen festgelegte Bereiche für das Absetzen von Urin und Kot.
Das ist von großem Vorteil, denn dadurch wird es bei ausreichender Größe der Grundfläche möglich, eine Katzentoilette in den Käfig zu integrieren. Das erleichtert das Trockenhalten der Einstreu und den Austausch bei Bedarf.
Du kannst also Zeit, Aufwand und Geld einsparen.
#6: Kastration in Betracht ziehen
Männliche unkastrierte beziehungsweise intakte Kaninchen können markieren.
Dabei setzen sie Urin nicht nur auf die Einstreu oder den Boden ab, sondern bespritzen zum Beispiel auch Wände, die Gitterstäbe und den Bereich außerhalb sowie andere Tiere.
Durch eine Kastration wird dieses Verhalten vermieden oder zumindest reduziert.