Um dem Kaninchen als Haustier ein möglichst artgerechtes Leben bieten zu können, ist einiges an Wissen erforderlich. Dazu zählt als grundlegender Baustein das Rüstzeug für seine gesunde Ernährung.
Speziell die Flüssigkeitszufuhr wirft aber oft Fragen auf:
- Möchtest du wissen, ob es ein besonders gesundes Getränk für deinen tierischen Liebling gibt?
- Weißt du, dass es auch solche gibt, die ihm schaden?
- Kennst du dich mit den Vor- und Nachteilen der verschiedenen Trinkbehälter aus?
Wir liefern fundierte Antworten auf diese Fragen!
Darüber hinaus erhältst du hilfreiche Tipps, wie du dein Kaninchen optimal und gesund mit Flüssigkeit versorgst.
Wasser für Kaninchen – aber welches?
Für ein erwachsenes Kaninchen ist und bleibt Wasser die Nummer 1 unter den flüssigen Nahrungsmitteln.
Frisches Leitungswasser ist hier zu bevorzugen, denn es ist mit wichtigen Mineralstoffen angereichert, unter anderem Kalzium und Magnesium. Das Wasser aus dem Hahn wird in Deutschland zudem streng kontrolliert.
Stilles Mineralwasser aus dem Supermarkt sollte nur deine zweite Wahl sein, denn es enthält oft große Mengen an Nitrat, welches beim Verdauungsvorgang zu schädlichem Nitrit umgewandelt wird.
Auf keinen Fall darf dein Kaninchen Mineralwasser mit Kohlensäure zu sich nehmen, das verträgt es gar nicht.
Auch Regenwasser ist schlecht für den Organismus des flauschigen Fellträgers, denn es enthält reichlich Schadstoffe, die erst in den unteren Gesteinsschichten herausgefiltert werden. Viele Halter sind diesbezüglich ahnungslos und meinen, sie tun ihrem Tier damit etwas Gutes, doch langfristig gesehen ist das Gegenteil der Fall.
Bedeutung des Trinkens
Die Zufuhr von ausreichend Wasser ist enorm wichtig für dein Kaninchen. Sein Körper braucht es für verschiedene Vorgänge und lebensnotwendige Funktionen. Da es rasant mit den Ausscheidungen und dem Atmen wieder verloren geht, muss es auch rasch zugeführt werden.
Eine tägliche Kontrolle der Kaninchen-Tränke ist daher Pflicht und gehört zur Routine im verantwortungsvollen Umgang mit Kaninchen.
Besonders zu sommerlichen Temperaturen ist es ratsam, das Wasser öfters zu wechseln, wenn es nämlich abgestanden und schal ist, wird es vom Kaninchen verschmäht. Dies wiederum führt zu Wassermangel und der kann fatale Folgen für dein Tier haben.
Dehydration führt oft zu Stoffwechsel- und Herzrhythmusstörungen, außerdem werden die Organe geschädigt und es mangelt dem kleinen Körper an Mineralstoffen.
Je weniger ein Kaninchen trinkt, desto eher bilden sich auch Harn- und Nierensteine.
Die frühen Symptome einer Austrocknung äußern sich zunächst durch unruhiges Verhalten. Außerdem setzt das betroffene Tier weniger, dafür aber sehr geruchsintensiven Urin ab.
Zusätzlich macht sich der Flüssigkeitsmangel durch eine Veränderung der Kot-Konsistenz bemerkbar und beim Betasten deines Kaninchens merkst du, dass die Hautelastizität nachlässt.
Sind all diese Alarmzeichen eingetreten, ist ein sofortiger Gang zum Tierarzt unumgänglich!
Wie durstig sind Kaninchen?
Wie viel Wasser sich die Hoppler einverleiben, hängt von verschiedenen Faktoren ab und kann deshalb nicht generell auf eine bestimmte Menge festgelegt werden.
Im Winter wird dein Langohr weniger trinken. Auch das Alter, Größe und Rasse sind ausschlaggebende Umstände. Einen höheren Bedarf haben trächtige und säugende Weibchen, da sie den Flüssigkeitsverlust ausgleichen müssen.
Einen bedeutenden Einfluss übt auch das Futter auf die jeweilige Trinkmenge aus. Trockennahrung, wie etwa Heu und stark quellende Nahrung, werden den Durst deines Kaninchens steigern.
Dagegen wird sich die Wasseraufnahme in Grenzen halten, wenn ihm viel saftiges Grünfutter, Gemüse und Obst kredenzt wird, da in diesen schon genügend Flüssigkeit enthalten ist.
Der geeignete Trinkbehälter
Ein ausreichendes Wasserangebot ist zwar schön und gut, jedoch bedarf es genauso eines geeigneten Behälters für das kühle Nass.
Der Handel hält für Kleintiere zwei verschiedene Möglichkeiten der Trinkwasserversorgung bereit. Die weit verbreiteten Wasserflaschen, auch Nippeltränke genannt, werden praktisch und einfach am Käfiggitter befestigt.
Sie offenbaren bei näherer Betrachtung allerdings gravierende Nachteile:
- Das Wasser wird nur tröpfchenweise abgegeben.
- Die unnatürliche und anstrengende Kopfhaltung widerstrebt den Tieren.
- Die dünnen Röhrchen sind schwer zu reinigen und es bilden sich Algen und Bakterien.
- Häufiges Auftreten von Undichtigkeit
Die wesentlich bessere Alternative stellen Näpfe oder Schalen dar!
Diese sollten recht standfest sein, sodass dein bewegungsfreudiges Langohr sie nicht umwerfen kann. Materialien wie Keramik, Stein oder Ton eignen sich hervorragend und sind auch leicht zu reinigen.
In Studien ließen Forscher die Kaninchen selbst entscheiden, welche Tränke ihnen lieber ist. Das Ergebnis war eindeutig: Alle Tiere bevorzugten den Wassernapf!
Andere Getränke als Wasser – gut oder schlecht?
Kaninchenhalter und ihre Kaufkraft werden vom Handel als überaus gewinnbringende Sparte stark umworben. Kein Wunder also, dass du bei der Suche nach Trinkbarem für deinen tierischen Mitbewohner schnell fündig wirst.
Dein Kaninchen wird sich auch begeistert darüber hermachen, denn die Futtermittelindustrie weiß perfekt, was den Kaninchen schmeckt.
Für eine artgerechte Ernährung sind diese speziellen Säfte und Wässer aber nicht notwendig. Auch Vitaminzusätze sind bei gesunden Tieren überflüssig und schaden aufgrund einer drohenden Überdosierung eher.
Was soll ein krankes Kaninchen trinken?
Etwas anders sieht es allerdings bei einem kranken Tier aus. Hier kannst du getrost auf gute Vitaminpräparate zurückgreifen und diese dem Trinkwasser beimengen. Allerdings sind frisches Obst, Gemüse und Kräuter immer vorzuziehen.
Bewährt hat sich bei Krankheitsfällen unter Kaninchen auch die Gabe von verdünnten Kräutertees wie Kamillen-, Fenchel-, Melissen- oder Pfefferminztee, im Winter zusätzlich Erkältungstee.
Ein Hausmittel, was sich positiv auf die Darmflora deines Haustieres auswirkt, ist Apfelessig: Ein paar Spritzer ins Trinkwasser genügen.
Darf mein Kaninchen Milch trinken?
Der Magen eines ausgewachsenen Kaninchens ist komplett auf vegane Ernährung eingestellt. Er ist nicht in der Lage tierisches Protein, was in der Milch vorhanden ist, zu verarbeiten.
Nur die kleinen Kaninchen-Babys werden in der Säugephase natürlich mit der Muttermilch versorgt. Nach vier bis acht Wochen ist diese Zeit aber vorbei. Es kann jedoch vorkommen, dass ein Kaninchen-Weibchen ihre Jungen nicht annimmt oder es zu viele sind. In diesem Fall ist eine Handaufzucht mit geeigneter Ersatzmilch vonnöten.
Die beste Wahl ist hierbei Katzenaufzuchtmilch, denn diese ähnelt der Muttermilch des Kaninchens am ehesten. Du bekommst sie direkt vom Tierarzt oder auch im Zoofachhandel. Im richtigen Verhältnis angemischt und mit verdünntem Fenchel- oder Kamillentee zubereitet, besteht die Chance, dass die Jungen die ersten entscheidenden Tage überleben und zu gesunden Kaninchen heranwachsen.
Auf keinen Fall darf bei der Handaufzucht Kuh- oder Kondensmilch verwendet werden, davon bekommen die Kleinen schlimmen Durchfall!
Das Beste zum Schluss: Tipps und Tricks
1. Es empfiehlt sich, den Wassernapf auf einer etwas erhöhten und einstreufreien Fläche zu positionieren, so gelangt am wenigsten Dreck hinein.
2. Kaninchen mögen es abwechslungsreich. Wenn dein plüschiges Haustier sehr wenig oder überhaupt kein Wasser trinkt, könnte das auch einfach am langweiligen Geschmack liegen. Wenn du es ab und zu mit einem Schuss Apfel- oder Möhrensaft aufwertest, kann das wahre Wunder bewirken. Ein weiterer einfacher Trick, um dein Kaninchen mit ausreichend Flüssigkeit zu versorgen, ist das Angebot von feuchtem Grünfutter.
3. Wenn du deine Kaninchen in einem Gehege draußen hältst, muss ihnen natürlich auch im Winter stets frisches Wasser zur Verfügung stehen. Um zu verhindern, dass die Wassernäpfe einfrieren, gibt es den Trick mit den zwei Tischtennisbällen: Sie schwimmen auf der Oberfläche und durch die ständige Bewegung friert das Wasser nicht so schnell ein. Am besten funktioniert das mit größeren Näpfen
Häufig gestellte Fragen
Dürfen Kaninchen Tee trinken?
Ja, Kaninchen dürfen Tee trinken. Besonders ratsam ist die Gabe, wenn dein Kaninchen erkältet ist.
Dürfen Kaninchen Apfelsaft trinken?
Ja, Apfelsaft schadet deinem Kaninchen nicht. Wir empfehlen die Verwendung von naturtrübem Naturapfelsaft ohne Zusätze. Allerdings nicht in purer Form, sondern vermischt mit ausreichend Wasser.
Gut