Kaninchen sind sehr sensible und empfindliche Tiere – auch in Bezug auf das Wetter.
Wie sie auf das Wetter reagieren und wie du deine Tiere optimal auf Sommer und Winter vorbereitest, erfährst du in diesem Beitrag.
Sind Kaninchen wetterfühlig?
Ja, Kaninchen sind sehr sensible Tiere und reagieren daher mitunter recht stark auf plötzliche Temperaturschwankungen sowie auch auf sehr kalte bzw. sehr hohe Temperaturen.
Angesichts dessen empfiehlt es sich, die Temperaturentwicklung im Wetterbericht zu verfolgen und frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Andernfalls sind deine Kaninchen starkem Stress ausgesetzt, fangen an zu frieren oder sterben sogar an Überhitzung.
Kaninchen besitzen ein sehr feines Gespür für ihre Umwelt.
Wenn du genau hinsiehst, dann wirst du beobachten können, dass sich deine Tiere bspw. an schönen Tagen anders verhalten als an Tagen, an denen es regnen wird oder gar ein Gewitter aufzieht.
Das Verhalten deiner Tiere ist zuverlässiger als jede Wetterapp, daher solltest du im Zweifelsfall immer deinen Tieren Glauben schenken und dich nach ihrem Verhalten richten.
Besonders im Sommer ist Vorsicht geboten. Denn die damit einhergehenden Hitzegewitter bringen nicht nur Regen, Blitze und Donner mit sich, sondern sorgen auch für einen plötzlich auftretenden Temperatursturz.
Durch das rasche Abfallen der Temperatur verändert sich zeitgleich auch ganz automatisch der Luftdruck, was wiederum großen Stress bei deinen Kaninchen auslöst. Da dieser Stress für uns Menschen auf den ersten Blick nicht erkennbar ist, ist hier besondere Vorsicht geboten.
Wie wirken hohe Temperaturen?
Kaninchen regulieren ihre Körpertemperatur in erster Linie mithilfe ihrer Ohren.
Im Vergleich zum Rest des Körpers ist die Oberfläche der Ohren sehr gering. Daher haben Kaninchen große Probleme damit, Hitze eigenständig auszugleichen und reagieren entsprechend empfindlich auf hohe Temperaturen.
Am Wohlsten fühlen sich deine Kaninchen bei Temperaturen um die 18 °C.
Hohe Temperaturen sorgen dafür, dass die Körperfunktionen ein Stück weit heruntergefahren werden, wodurch weniger Blut in durch die Organe fließt und somit auch die Verdauung in Mitleidenschaft gezogen werden kann.
Das wiederum kann zu weiteren Problemen führen, denn der Verdauungstrakt von Kaninchen ist sehr empfindlich und das A und O hinsichtlich ihrer Gesundheit.
Im Zweifelsfall sind ein paar Grad weniger für dein Kaninchen angenehmer zu ertragen als ein paar Grad zu viel. Doch auch sehr niedrige Temperaturen wirken sich negativ auf das Wohlbefinden aus.
Wie wirken niedrige Temperaturen?
Obwohl Kaninchen grundsätzlich mit kühleren Temperaturen besser haushalten können als mit heißen, so können Kaninchen bei Kälte dennoch frieren.
Je nachdem, welcher Rasse dein Tier angehört, geschieht dies schneller oder langsamer.
Zudem ist Entspannung zu diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich.
Folglich wird dein Kaninchen die ganze Zeit über angespannt und gestresst sein. An einen erholsamen Schlaf ist hier nicht mehr zu denken.
Aus diesem Grund solltest du sowohl bei sehr warmen als auch sehr tiefen Temperaturen Vorkehrungen treffen, damit sich deine Kaninchen bei Wind und Wetter wohlfühlen und sich bester Gesundheit erfreuen können.
Welche Vorkehrungen jeweils getroffen werden sollten, dass sehen wir uns nun im Detail an.
5 Tipps für die optimale Kaninchenhaltung im Sommer
1. Frisches, kühles Wasser
Besonders im Hochsommer ist frisches Wasser unerlässlich.
Denke daran, dass auch Wasser verderblich ist und sich bei Hitze schnell aufwärmt, wodurch die Wasserqualität erheblich leidet.
Wechsle das Wasser daher mindestens zweimal pro Tag, gerne auch öfter, und stelle hierdurch sicher, dass deine Tiere rund um die Uhr frisches und kühles Wasser zur Verfügung haben, um den Körper mit Flüssigkeit zu versorgen und sich abzukühlen.
2. Platziere das Gehege im Halbschatten
Biete deinen Tieren die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, wann und wie viel Zeit sie in der Sonne verbringen möchten.
Optimalerweise stellst du das Gehege so auf, dass sich in der Nähe ein Baum befindet, der über die Mittagsstunden hinweg zuverlässig einen Teil des Geheges beschattet.
Achte jedoch darauf, dass es sich um einen stabilen Baum handelt, der nicht so leicht vom Wind umgeworfen werden kann!
3. Klimaanlage
Hältst du deine Tiere in der Wohnung, dann empfiehlt sich die Installation einer Klimaanlage.
Lässt du die Klimaanlage während der Sommermonate Tag und Nacht laufen, so kannst du sicher sein, dass deine Tiere unter optimalen Bedingungen leben.
Sorge für eine Raumtemperatur zwischen 18 – 20 °C.
4. Platziere Steinplatten im Schatten
Steinplatten, die im Schatten platziert werden, helfen deinen Kaninchen dabei, sich abzukühlen.
Stellst du deinen Tieren solche Platten zur Verfügung, dann wirst du feststellen können, dass deine Kaninchen gezielt deren Nähe suchen und sich gerne auf die Platten legen, um sich zu entspannen.
5. Füttere viel Frischfutter
Besonders dann, wenn es richtig heißt wird, solltest du darauf achten, dass dein Futter eine große Wassermenge enthält.
Trockenes Futter ist in dieser Zeit eher nicht zu empfehlen. Greife stattdessen lieber zu Gurken, Karotten, Salat, etc. Heu solltest du deinen Kaninchen natürlich trotzdem rund um die Uhr zur Verfügung stellen!
5 Tipps für die optimale Kaninchenhaltung im Winter
1. Hole die Tiere (frühzeitig!) zu dir in die Wohnung
Nicht alle Kaninchen eignen sich dafür, dass sie das ganze Jahr über rund um die Uhr in Außenhaltung leben können.
Beherbergst du alte bzw. kranke Tiere, oder auch Kaninchen, die über wenig bis keine Unterwolle verfügen, so solltest du deine Tiere ab ca. Oktober zu dir in die Wohnung holen, um ihnen dort ein warmes Plätzchen zu bieten.
2. Isoliere den Stall
Ein eisig kalter Wind, der durch den Stall deines Kaninchens weht, ist alles andere als angenehm.
Aus diesem Grund solltest du darauf achten, dass dein Stall wirklich gut isoliert ist und somit die vom Körper abgegebene Wärme speichert. Hilf noch ein wenig zusätzlich nach, indem du genügend Heu und evtl. auch ein wenig Küchenpapier in den Stall gibst, mit dem sich deine Tiere zusätzlich wärmen können.
3. Gewöhne die Tiere bereits im Frühjahr an das Leben in Außenhaltung
Der Organismus deiner Kaninchen benötigt ein paar Monate Zeit, um sich auf neue Umgebungstemperaturen und -bedingungen einstellen zu können.
Wenn du deine Kaninchen also von der Wohnungshaltung in die Außenhaltung umgewöhnen möchtest, so solltest du dies bereits im Frühjahr machen.
4. Wechsle das Wasser häufig, um Vereisungen zu verhindern
Sobald die Temperaturen unter den Nullpunkt fallen, ist auch das Wasser deiner Tiere nicht vor dem Vereisen geschützt.
Prüfe daher regelmäßig, ob das Wasser bereits vereist ist. Wechsle das Wasser mehrmals täglich, um Vereisungen vorzubeugen.
5. Achte vermehrt auf Trockenheit
Besonders bei Kälte ist es wichtig, dass es deine Tiere in ihrem Stall stets trocken und sauber haben.
Erhöhe daher die Menge an Bodenstreu, um sicherzugehen, dass sich keine rutschigen Gefrierstellen bilden.