Eine Katze mit einem Grashalm in der Nase? Das mag sich zunächst witzig anhören, ist jedoch ein ernstzunehmender und gefährlicher Zustand.
Oftmals ist eine endoskopische Entfernung unter Narkose beim Tierarzt erforderlich, um die Schäden durch den Fremdkörper so gering wie möglich zu halten.
Um das Risiko für einen solchen Fall so gering wie möglich zu halten und den Zustand so schnell wie möglich zu erkennen, erhältst du in diesem Ratgeber alle notwendigen Informationen.
In diesem Beitrag erfährst du, woran du einen Grashalm in der Nase der Katze erkennst, wann er vom Tierarzt entfernt werden muss und welche Kosten damit verbunden sind. Zudem geben wir dir Tipps zur Vorbeugung.
Katze hat Grashalm in der Nase: Die Ursache
Wenn deine Katze plötzlich einen Grashalm ausniest oder die Spitze davon aus der Nase ragt, stellst du dir vermutlich eine Frage:
Wie kommt der Grashalm in die Katzennase?
In der Regel hat deine Katze den Halm nicht etwa eingeatmet, sondern ihn gefressen. Wurde der Halm dabei geknickt, war zu lang oder besitzt wie Pampasgras Widerhaken, kann er sich festsetzen.
Er bleibt dabei im Rachenbereich stecken. Schlucken, Fressen und andere Bewegungen können dazu führen, dass sich die Spitze nach oben arbeitet und durch Niesen und Würgen in die Nase gelangt.
Der Fremdkörper schränkt dann nicht nur die Speiseröhre, sondern auch die Atemwege ein.
Grashalm in der Katzennase – so erkennst du ihn
Wenn bereits die Spitze des Halms in einem Nasenloch sichtbar ist, fällt das Erkennen natürlich leicht.
Leider ist das nicht immer oder oft erst sehr spät der Fall.
Es gibt allerdings weitere Symptome, die eine genauere Untersuchung veranlassen sollten. Bei diesen handelt es sich um:
- häufiges Niesen
- Nasenausfluss
- Würgen
- Appetitlosigkeit
- gesteigerter Speichelfluss
Eventuell versucht deine Katze auch, den Fremdkörper durch Schütteln loszuwerden oder streicht sich mit einer Pfote immer wieder seitlich an Maul und Nase entlang.
Ebenfalls möglich sind Atemgeräusche oder ein unangenehmer Geruch aus Nase und Mund.
Diese Anzeichen sind immer ein Warnhinweis und sollten dich umgehend zum Tierarzt führen.
Teilweise befindet sich der Grashalm oder ein anderer Fremdkörper so weit im hinteren Rachenraum oder in der Nase, dass nur eine endoskopische Untersuchung Aufschluss bringt.
Gefahren durch einen Grashalm in der Katzennase
Manche Gräser haben messerscharfe Kanten und können daher Speiseröhre oder Luftröhre aufschneiden.
Harte Spitzen können dafür sorgen, dass sich der Grashalm durch Gewebe bohrt und stecken bleibt oder wandert.
Widerhaken haben einen ähnlichen Effekt. Der Halm kann sich durch sie nach oben bewegen und „wandern“, bis er sich beispielsweise aus der Nase herausarbeitet.
In jedem Fall ist aber zumindest eine erhebliche Reizung gegeben, die zu Entzündungen führen kann.
Verletzungen, Blutungen und eindringende Keime sind damit verbunden.
Hinzu kommt, dass Atmung und Speiseröhre eingeschränkt sein und innere Verletzungen auftreten können.
Der Organismus wird dadurch zunächst ohne erkennbaren Grund erheblich geschwächt.
Untersuchung und Entfernung eines Grashalms aus der Katzennase
So harmlos ein Grashalm wirken mag: Wenn du dich mit Gräsern schon einmal in den Finger geschnitten hast, weißt du, wie hoch die Gefahr im Inneren des Körpers ausfallen kann.
Daher ist schnelles Handeln gefragt.
Katze: Grashalm in der Nase und notwendige Behandlung
Wenn der Verdacht auf einen Fremdkörper besteht oder dieser sogar teilweise in der Nase oder dem Rachen zu sehen ist, muss deine Katze in Narkose gelegt werden.
Nur so ist das Einführen eines Endoskops möglich.
Hierbei handelt es sich um ein Gerät, das starr oder in einem Schlauch untergebracht die Untersuchung von Hohlräumen und dem Körperinneren ermöglicht.
Durch Spiegel oder eine Kamera sowie Lichtquellen, kann ein Fremdkörper gefunden und vorsichtig entfernt werden.
Zudem wird es möglich, bereits vorhandene Verletzungen und Infektionen einzuschätzen. Das ist wichtig für die weiterführende Behandlung.
Im Falle eines Grashalms ist sehr viel Fingerspitzengefühl und ein vorsichtiges Vorgehen gefragt.
Reißt der Halm ab oder durch, wird die Entfernung deutlich komplizierter und aufwendiger. Zudem entstehen gegebenenfalls weitere Verletzungen an dem empfindlichen Gewebe.
Hiernach richtet sich auch die weitere Behandlung.
Kosten für Entfernung und Therapie
Abhängig von der Tiefe, in der der Grashalm sitzt, um welche Art von Gras es sich handelt und dem Schwierigkeitsgrad bei der Entfernung und anschließenden Therapie, können die Kosten sehr unterschiedlich ausfallen.
Sie setzen sich zusammen aus:
- Narkose
- Verbrauchsmaterial
- notwendigen Untersuchungen im Vorfeld
- Dauer des Eingriffs
- erforderliche Medikamente
Hinzu kommt, dass Tierärzte laut GOT (Gebührenordnung für Tierärzte) den einfachen oder dreifachen Satz für die jeweiligen Posten abrechnen können.
Handelt es sich um einen Feiertag, einen Notfall oder einen besonders schwierigen Eingriff, kann der Tierarzt einen Anteil der Kosten verdoppeln oder verdreifachen.
Aus diesem Grund gibt es keine pauschale Antwort darauf, wie hoch die Rechnung ausfällt. Mit 80 bis 300 Euro solltest du dafür jedoch rechnen.
Schließt sich eine medikamentöse Behandlung an, weil bereits eine Entzündung besteht oder muss deine Katze stationär aufgenommen werden und unter Beobachtung bleiben, entstehen höhere Kosten.
Besser ist es daher, eine solche Situation bereits im Vorfeld zu verhindern und damit Verletzungen, Entzündungen und dadurch notwendige Therapien zu vermeiden.
Wie lässt sich einem Grashalm in der Katzennase vorbeugen?
Katzen sind von Natur aus neugierige Tiere. Sie begeben sich oftmals in Situationen, die gefährlich sind und gehen unnötige Risiken ein.
Dazu gehört es auch, ungeeignete Gräser aufzunehmen. Ob sie diese beim Freigang finden, auf dem Balkon oder in einem Blumenstrauß – für sie sind die Halme verlockend.
Starre, harte und scharfkantige Gräser solltest du daher von deinem Stubentiger fernhalten.
Stelle stattdessen Katzengras bereit, das weder durch Pestizide bedenklich noch durch Abgase oder die Hinterlassenschaften anderer Tiere verunreinigt ist.
Auf diese Weise kann deine Katze Gras fressen, ohne sich dabei einem Gesundheitsrisiko auszusetzen.
Zudem solltest du deinem Haustier beibringen, das Untersuchungen von Rachen und Nase normal sind und weder Unbehagen noch Angst auslösen.
Mit einem ruhigen Vorgehen, Geduld und vielen Streicheleinheiten gelingt das bei fast jeder Katze.
Hierdurch kannst du Kontrollen täglich durchführen und so frühzeitig Probleme erkennen.
Grashalm in der Katzennase – eine ernste Gefahr
Bei zeitnahem Feststellen und Entfernen des Halms können potenzielle Schäden und folgende Infektionen vermieden oder geringgehalten werden.
Besser ist es jedoch, gefährliche Gräser aus der Umgebung der Katze zu entfernen und somit dem Verschlucken und Festsetzen vorzubeugen.