Katze hat keinen Stuhlgang – Ab wann ist es bedenklich?

Wenn eine Katze keinen Kot absetzt, ist das nicht automatisch ein Grund zur Sorge. Dennoch solltest du den Stuhlgang genau beobachten, um rechtzeitig einen Tierarzt aufsuchen zu können.

Denn Verstopfung ist bei Katzen keine Seltenheit, kann jedoch leider schwerwiegende Folgen haben und sogar zu lebensbedrohlichen Zuständen führen. Ein schnelles Eingreifen ist daher entscheidend.

Leidet deine Katze immer wieder unter Verstopfung oder setzt nur selten Kot ab, ist eine Kontrolle immer angeraten. Wir zeigen dir, worauf du achten musst und wie du mit der Ernährung für besseren Kotabsatz sorgst.

In diesem Beitrag erfährst du, wann ausbleibender Stuhlgang bei deiner Katze bedenklich ist und was du dagegen unternehmen kannst. Wichtige Informationen rund um die Ernährung, Darmgesundheit und Verstopfung sowie Megakolon erhältst du hier ebenfalls.

Katze hat keinen Stuhlgang – Ab wann ist es bedenklich?

Die Verdauung dauert bei Katzen zwölf bis 24 Stunden. Fütterst du deine Katze ein- bis zweimal täglich, sollte also ebenfalls ein- bis zweimal pro Tag Kot abgesetzt werden.

Dauert es 36 oder sogar 48 Stunden, ist das bei einem anderweitig gesunden Tier noch nicht bedenklich. Zwei Tage sollten jedoch das absolute Maximum darstellen.

Kommt es in dieser Zeit nicht zum Stuhlgang, musst du einen Tierarzt aufsuchen. Denn hinter dem fehlenden Kot können einige Ursachen stecken, die eine schnelle Behandlung erfordern.

Ist bereits eine gesundheitliche Einschränkung bekannt, beispielsweise ein Megakolon oder Darmträgheit, solltest du früher handeln. Denn je mehr Zeit verstreicht, umso schlimmer wird die Verstopfung.

8 häufige Ursachen für fehlenden Kotabsatz bei Katzen

Bleibt der Stuhlgang aus, können sich dafür gleich mehrere Gründe verantwortlich zeigen. Zu diesen gehören:

  • Durchfall oder Magendarminfekte
  • mangelnde oder falsche Ernährung
  • Darmträgheit
  • Stress
  • Schmerzen beim Kotabsatz
  • Nebenwirkungen von Medikamenten
  • Megakolon
  • Verstopfungen durch Fremdkörper, Tumore oder schlecht verheilte Brüche
  • Übergewicht
  • Alter
  • fehlende Bewegung

Abhängig von der Ursache gestaltet sich auch die Behandlung unterschiedlich.

#1: Durchfall oder Magendarminfekte

Hatte deine Katze gerade Durchfall oder hat sich sogar zusätzlich übergeben? Dann ist der Magen-Darm-Trakt zunächst leer.

Dementsprechend kann der Kotabsatz verzögert und verringert ausfallen.

Sofern Erbrechen und Durchfall wieder von allein abklingen, ist ein Tierarztbesuch bei einem anderenfalls gesunden Tier nicht zwingend notwendig.

#2: Mangelnde oder falsche Ernährung

Katzen sind wählerisch und essen nicht immer das, was gut für sie ist. Teilweise können sie Futter, das ihnen nicht schmeckt, auch verweigern oder leiden an Appetitlosigkeit.

Nehmen sie nur wenig Nahrung auf oder werden falsch ernährt, kann das zu einem verringerten Kotabsatz führen.

Bei einem zu geringen Ballaststoff-Anteil, zu wenig Flüssigkeit und schwer verdaulichen Bestandteilen, ist eine Verstopfung möglich.

#3: Darmträgheit

Darmträgheit kann dazu führen, dass Nahrungsbrei zu lange im Darm verbleibt und ihm immer mehr Wasser entzogen wird.

Er wird dadurch trocken und hart, was den Kotabsatz erschwert.

Zu einer solchen Trägheit oder Schwäche der Muskulatur kann es wiederum aus verschiedenen Gründen kommen. Zu diesen gehören:

  • fehlende Bewegung
  • Unterernährung
  • Nebenwirkungen von Medikamenten
  • fortschreitendes Alter

#4: Stress und Angst

Hat deine Katze Stress oder Angst, traut sie sich eventuell nicht mehr, auf die Katzentoilette zu gehen.

Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn sie sich einmal auf der Katzentoilette erschreckt hat, in Haushalten mit anderen Tieren lebt oder durch Änderungen im Leben verunsichert ist.

Dazu gehören unter anderem Umzüge, Nachwuchs in der Familie oder ein neuer Partner, aber auch der Verlust eines gewohnten Tieres.

Katzen halten den Stuhl dann bewusst und gezwungenermaßen ein, weil sie sich nicht sicher genug fühlen.

Hierdurch kann der Kot wiederum sehr trocken und hart werden, was den Absatz merklich erschwert.

#5: Schmerzen beim Kotabsatz

Ein bewusstes Einhalten von Kot kann auch dann erfolgen, wenn deine Katze beim Stuhlgang Schmerzen hat.

Ältere Tiere haben beispielsweise häufig Arthrose oder Arthritis. Das erschwert es, eine hockende Haltung einzunehmen und mit Kraft zu pressen.

Verletzungen im Analbereich sind eine weitere mögliche Ursache für Schmerzen beim Stuhlgang.  

#6: Megakolon

Bei einem Megakolon handelt es sich um einen stark vergrößerten, ausgesackten Darmabschnitt.

Der Futterbrei wird aus diesem nur schwer weitertransportiert und kann sich über eine längere Zeit hinweg ansammeln.

Tritt dieser Fall ein, muss der Kot oftmals unter Narkose entfernt werden. Aus eigener Kraft Stuhl abzusetzen, gelingt den betroffenen Tieren oftmals nicht mehr.

Liegt ein Megakolon vor, muss die Ernährung grundlegend umgestellt und gegebenenfalls mittelfristig eine Gabe von Abführmittel erfolgen. Langfristig schafft jedoch nur eine OP Abhilfe, bei der der betroffene Teil des Darms entfernt wird.

#7: Verstopfungen durch Fremdkörper, Tumore oder schlecht verheilte Brüche

Wenn der Darm durch Tumore, schlecht verheilte Brüche im Beckenbereich oder Fremdkörper eingeengt ist, kann der verdaute Futterbrei ins Stocken geraten.

Ein Weitertransport ist dann nicht mehr möglich. Dafür besteht die Gefahr eines Darmverschlusses.

Abhilfe schafft hier nur eine Korrektur des zugrundeliegenden Problems.

#8: Übergewicht

Übergewichtige Katzen sind oft träge, bewegen sich weniger und essen zu große Mengen. Hierdurch wird zum einen die Darmbewegung verlangsamt.

Zum anderen kann sich der Stoffwechsel negativ verändern, was wiederum die Verdauung und die gesamte Gesundheit beeinträchtigt.

Um langfristig Abhilfe zu schaffen, muss das Übergewichtig gezielt abgebaut werden. Hierbei kann dir dein Tierarzt helfen.

Sofern kein Megakolon vorliegt, kann die Erhöhung des Ballaststoffanteils für weniger Kalorien und weicheren Stuhl sorgen.

Lediglich die Menge des Futters zu reduzieren, bringt oftmals nicht den gewünschten Erfolg.

Risiken durch Verstopfung

Anzeichen und potenzielle Gefahren bei fehlendem Kotabsatz für deine Katzen umfassen:

  • Krämpfe und Schmerzen
  • Appetitverlust
  • Apathie und Lethargie
  • Dehydrierung
  • Blähungen beziehungsweise Aufgasen
  • Drücken und Pressen als Versuch, Kot abzusetzen
  • Darmvorfall
  • Nekrose von Darmabschnitten
  • Abdrücken des Harnleiters

Deine Katze kann versuchen, Kot abzusetzen und dabei Blut und Schleim, aber keinen Stuhl herausdrücken.

In diesen Fällen, aber auch bei Dehydrierung oder bereits bestehenden gesundheitlichen Problemen, musst du umgehend einen Tierarzt aufsuchen.

Jegliches Warten würde den Zustand nur verschlimmern und kann deiner Katze das Leben kosten.

Verstopfung bei Katzen behandeln

Wie die Therapie ausfällt, wenn deine Katze zu lange keinen Stuhlgang hatte, ist von der Ursache abhängig.

In leichten Fällen reicht für gewöhnlich die Gabe eines Abführmittels und gegebenenfalls ein Einlauf mit einem Klistier aus.

Gegebenenfalls muss zusätzlich eine Infusion erfolgen, um den Flüssigkeitshaushalt zu regulieren.

In schwierigeren Fällen wird es meist notwendig, deine Katze in Narkose zu legen und festen Stuhl durch Spülungen zu lösen.

Funktioniert oder reicht auch diese Maßnahme nicht, muss eine Räumung des Darms mit einem Endoskop oder manuell erfolgen.

Gegebenenfalls ist eine Operation notwendig, wenn der Verschluss sich zu weit vom After entfernt befindet oder ein Darmabschnitt bereits abgestorben ist.

Katze hat keinen Stuhlgang – Verstopfungen vorbeugen

Bevor es bei deiner Katze (wiederholt) zu einer Verstopfung oder Problemen beim Stuhlgang kommt, kannst du einige vorbeugende Maßnahmen in den Alltag einbauen. Bei diesen handelt es sich um:

  • Umstellung der Ernährung: Verzichte auf Trockenfutter oder setze dieses ausschließlich als Leckerli beim Spielen in sehr kleinen Mengen ein. Achte zudem auf ausreichend Ballaststoffe.
  • Erhöhe die Flüssigkeitszufuhr: Viele Katzen trinken nur sehr geringe Mengen. Katzen-Trinkbrunnen oder Flüssigkeitszugaben beim Futter können ebenso wie „Catdrinks“ Abhilfe schaffen. Wasser zu aromatisieren, hilft bei manchen Stubentigern ebenfalls.
  • Mehr Bewegung einbauen: Oftmals sind Katzen im reiferen Alter nicht mehr allzu verspielt. Du kannst dennoch für mehr Aktivität sorgen, indem du deinen Sofalöwen zur Bewegung animierst. Wirf Leckerlies, biete Spielzeuge zum Angeln an und schaffe Klettermöglichkeiten.
  • Regelmäßige Gesundheitschecks: Katzen sind Meister darin, Schmerzen und Krankheiten zu verstecken. Lass daher regelmäßig allgemeine Untersuchungen von deinem Tierarzt durchführen, um Probleme frühzeitig zu erkennen und falls nötig behandeln zu lassen. Mit zunehmendem Alter ist das ohnehin sinnvoll, um typischen Einschränkungen so frühzeitig wie möglich entgegenzuwirken.
  • Stress vermeiden: Ging deine Katze bisher verlässlich auf die Katzentoilette und meidet diese nun? Vielleicht verbindet sie sie mit Angst, einem Schreckmoment oder Schmerzen. Letzteres kann der Fall sein, wenn dein Tier nach einer Kastration nicht ausreichend mit Schmerzmitteln versorgt wurde oder durch eine Verletzung Beschwerden beim Stuhlgang hatte. Achte zudem darauf, dass die Toilette sauber ist und an einem Ort steht, an dem deine Katze nicht gestört wird. Abrupte Änderungen solltest du meiden.

Katze hat keinen Stuhlgang – jeder Tag zählt

Setzt deine Katze keinen Kot ab, ist das ab dem zweiten Tag bedenklich und spätestens ab dem dritten Tag ein Fall für den Tierarzt.

Leidet deine Samtpfote häufiger an Verstopfung oder hat einen Megakolon, solltest du bereits früher den Tierarzt aufsuchen.

Denn dann ist es oftmals möglich, mit sanften Methoden den Stuhlgang zu ermöglichen.

Am besten ist hier – wie bei vielem anderen auch – jedoch die zukünftige Vorbeugung.  

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