Katze starrt ins Nichts: Lethargie und Apathie bei Katzen

Wenn eine Katze ins Nichts starrt, muss das kein Grund zur Sorge sein. Neben Krankheitsanzeichen wie Lethargie und Apathie kommt unter anderem auch Müdigkeit infrage.

Dennoch solltest du den Unterschied erkennen können, um bei gesundheitlichen Problemen frühzeitig den Tierarzt aufzusuchen. Das ist bei vielen Erkrankungen entscheidend für den Schweregrad und den Verlauf.

Unbemerkte Verletzungen können ebenfalls ein Grund für das Starren sein, weswegen eine Überprüfung bei auffälligem Verhalten immer wichtig ist.

In diesem Beitrag erfährst du, ob es bedenklich ist, wenn deine Katze ins Leere starrt und wann du deswegen einen Tierarzt aufsuchen solltest. Zudem zeigen wir dir weitere mögliche Gründe für das Verhalten.

Katze starrt ins Nichts

Wenn eine Katze Löcher in die Luft starrt, können sich dafür zahlreiche Gründe verantwortlich zeigen.

Nicht alle davon sind bedenklich.

Wenn sich das Verhalten deiner Katze plötzlich verändert oder es dir auffällig erscheint, solltest du die Ursache dennoch in jedem Fall herausfinden.

Das ist entscheidend, um Krankheiten oder gesundheitliche Probleme ausschließen und falls nötig behandeln zu können.

 Ursachen für das Starren

Starrt eine Katze an die Wand oder ins Leere, kommen dafür verschiedene Auslöser infrage. Möglich sind beispielsweise:

  • Lichter
  • Müdigkeit
  • Entspannung
  • Krankheiten
  • Verletzungen
  • Trauma

Um die unbedenklichen oder positiven Gründe von den gefährlichen abgrenzen zu können, schauen wir uns diese Beispiele einmal genauer an.

Lichter

Wenn deine Katze Wände, die Decke oder Schränke anstarrt und dabei gegebenenfalls den Kopf ruckartig bewegt, sieht sie eventuell Lichter.

Katzen sehen anders als wir Menschen ein größeres Spektrum. Sie nehmen daher auch Strahlung wahr, die wir nicht sehen können.

Dir mag es daher seltsam erscheinen, falls das Starren sehr lange anhält. Bedenklich ist das Verhalten jedoch nicht.

Müdigkeit

Vor allem bei jungen Kätzchen ist das „ins Leere“ schauen häufig zu beobachten. Es tritt oftmals dann auf, wenn sie müde und dem Einschlafen nahe sind.

Der Blick ist dabei eher nach unten gerichtet und der Kopf kann immer wieder wegnicken.

Sie kämpfen gegen die Müdigkeit an, fallen dabei sogar gelegentlich um und können beruhigend schnurren.   

Entspannung

In die Gegend zu schauen kann ein Hinweis darauf sein, dass sich deine Katze wohlfühlt und entspannt ist.

Dabei wird sie ebenfalls schnurren und sich vielleicht sogar räkeln.

Ein Grund zur Sorge ist das selbstverständlich nicht. Ganz im Gegenteil, es handelt sich hierbei vor allem bei neu dazugekommenen Katzen um ein sehr gutes Zeichen.

Krankheiten

Fühlt sich deine Katze nicht wohl, hat Fieber oder ist geschwächt, kann das Starren in Verbindung mit Lethargie oder Apathie ein sehr deutlicher Hinweis sein.

Es zeigt allerdings nicht an, um welche Erkrankung es sich handelt. Hierzu sind entsprechende tierärztliche Untersuchungen erforderlich.

Such diesen umgehend auf und beobachte deine Katze genau. Frisst sie wie gewohnt? Schläft sie mehr? Trinkt sie plötzlich sehr viel? Haben sich Kot- und Urinabsatz verändert?

All diese Faktoren sind wichtige Symptome und können deinem Tierarzt dabei helfen, gezieltere Untersuchungen durchzuführen und somit schneller zu einem Ergebnis zu gelangen.

Das ist entscheidend für eine frühzeitige Behandlung und kann die Heilungschancen erhöhen.

Verletzungen und Schmerzen

Katzen neigen dazu, Schmerzen zu verstecken und sich zurückzuziehen, wenn sie krank sind oder es ihnen aus anderen Gründen nicht gut geht.

Wenige Ausnahmen wollen in solchen Fällen mehr Zuneigung. Die meisten Samtpfoten bevorzugen hingegen Ruhe und vermeiden Kontakt sowie Berührungen.

Zusätzlich können Phasen auftreten, in denen deine Katze aggressiv reagieren kann.

Zu Verletzungen gehören nicht nur sichtbare Kratzer, Schnitte oder Bisse. Durch Stürze sind auch Prellungen, Zerrungen und Brüche möglich.

Diese lassen sich ohne entsprechende Untersuchungen nur durch Schonhaltungen oder Einschränkungen erahnen, jedoch nicht sicher diagnostizieren.

Schwellungen, Wärmeentwicklung und Humpeln oder Zurückschrecken vor Berührungen sowie ein erhöhtes Ruhebedürfnis sind mögliche Symptome für Verletzungen.

Traumata

Ebenso wie Menschen können auch Katzen traumatisiert sein. Haben sie große Ängste ausgestanden, einen Schock erlebt oder wurden misshandelt, ist das Starren eine häufige Folge.

Dabei sind die Pupillen häufig auffallend erweitert, als wäre der Raum dunkel.

Dies kann auch von einem Schlag auf den Kopf oder einem Sturz herrühren.

Wenn du deine Katze in diesem Zustand vorfindest, sie nicht auf Ansprache reagiert und förmlich „schreckstarr“ zu sein scheint, ist das ein Fall für den Tierarzt.

Körperliche Verletzungen, insbesondere des Gehirns und Schädels, müssen zunächst ausgeschlossen werden.

Bestehen hier keine Probleme und ist es möglich, solltest du die Ursache für das Trauma herausfinden.

War deine Katze nach der Betreuung durch einen Fremden in diesem Zustand? Wurde sie versehentlich über längere Zeit in einem Schuppen eingesperrt?

Kann sie sich erheblich vor einem anderen Tier erschreckt haben oder wurde sogar davon bedroht und gejagt?

Diese und ähnliche Situationen können einen traumatisierten Zustand erzeugen.

Wie äußern sich Lethargie und Apathie?

Wenn deine Katze immer wieder ins Leere starrt, ist das für sich genommen noch nicht bedenklich. Es bedeutet auch nicht, dass sie lethargisch oder apathisch ist.

Mit diesen Zuständen und gesundheitlichen Problemen gehen weitere Symptome einher. Darunter:

  • erhöhtes Schlafbedürfnis
  • Teilnahmslosigkeit
  • verminderte Ansprechbarkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtsverlust
  • Fieber
  • Veränderungen bei Kot- und Urinabsatz
  • Schonhaltung
  • fehlende Körperpflege

Veränderungen des Verhaltens solltest du bei deiner Katze in jedem Fall ernstnehmen.

Hat sie dich beispielsweise bisher immer begrüßt, wenn du nach Hause kommst, lässt sich nun aber nicht einmal mehr blicken?

Hat sie dich geweckt, wenn ihr Frühstück nicht rechtzeitig serviert wurde, isst nun aber nicht einmal mehr das liebste Futter?

In einigen Fällen lässt sich eine solche Verhaltensänderung auf Umstellungen im Leben zurückführen. Andere Arbeitszeiten, ein neuer Partner, ein weiteres Haustier oder ein Umzug kommen dafür infrage.

Wichtig ist jedoch immer, zunächst die gesundheitliche Seite vollständig abklären zu lassen.

Denn das Verhalten kann auf eine ganze Reihe von Krankheiten und Problemen zurückzuführen sein. Zu diesen gehören unter anderem:

  • Diabetes
  • Schilddrüsenüber- oder -unterfunktion
  • Tumore
  • Infektionen
  • Einschränkungen des Immunsystems, beispielsweise durch FIP
  • Beschwerden im Bereich der Zähne
  • Magen-Darm-Krankheiten
  • Unverträglichkeiten
  • Nebenwirkungen von Medikamenten

Eine Abklärung sollte für dich daher immer an erster Stelle stehen.

Ein Sonderfall: Depressionen

Hast du deinen Stubentiger rundum von einem Tierarzt durchchecken lassen und gesundheitlich liegt nichts im Argen – dennoch starrt deine Katze weiterhin ins Leere?

Dann könnte es ich um eine Depression handeln.

Ja, auch Katzen können depressiv werden. Gerät ein Tier in einen solchen Zustand, ist die Genesung häufig langwierig und erfordert von dir einige Geduld.

Fingerspitzengefühl und Kreativität sind gefragt. Um deine Katze wieder zu aktivieren, solltest du zunächst Ursachenforschung betreiben.

Seit wann verhält sich der Sofalöwe anders und welche Umstellungen gab es in dieser Zeit? Ist beispielsweise ein anderes Haustier gestorben, mit dem die Katze spielte oder kuschelte?

Bleibt plötzlich weniger Zeit für sie? Ist ein Familienmitglied gestorben oder wurde ein Baby geboren und nun gelten andere Regeln?

Die Ursachen können vielfältig sein. Ein Umzug oder der Wechsel von Freigang auf reine Wohnungshaltung reichen dafür aus.

Sind Zeit für Zuneigung und Beschäftigung weggefallen oder ist ein Haustier gestorben, können ein neuer Freund und speziell für die Katze reservierte Zeiten Abhilfe schaffen.

Kuscheln, zum gemeinsamen Spielen animieren, mit Leckereien verwöhnen und viel Ansprache unterstützen die Heilung der Depression.

Dennoch wird es oftmals lange dauern, bis du eine deutliche Veränderung bemerkst und dein Haustier wieder das alte ist.

Der Aufwand lohnt sich jedoch für euch beide und stärkt die Bindung zusätzlich.

Durch neue Spielzeuge, viele Streicheleinheiten und Anregungen kannst du zudem austesten, was für mehr Motivation bei deiner Katze sorgt.

Könnte die Depression von einer Einschränkung des Bewegungsradius herrühren, aber ist Freigang nicht mehr möglich, schafft eventuell ein katzensicherer Balkon Abhilfe.

Hier bist du gefragt und musst eventuell etwas erfinderisch werden.

Schaffen alle Änderung keine verbesserte Situation, kann tiermedizinische, unterstützende Hilfe angezeigt sein. Pflanzliche Mittel und Aromatherapie bieten sich dafür am Anfang an.

Wenn die Katze ins Leere starrt

Ist immer eine Untersuchung der körperlichen Gesundheit und der möglichen Ursachen wichtig.

Entscheidend sind der Gesamtzustand und die Einflüsse sowie Änderungen im Alltag.

Eine frühzeitige Behandlung ist bei Erkrankungen und Verletzungen in jedem Fall sinnvoll und angeraten. Dasselbe gilt für psychische Probleme wie Depressionen.

Je besser du deine Katze kennst und je schneller du bei Verhaltensänderungen reagierst, umso einfacher sind Therapie und Gegenmaßnahmen.

Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 5 / 5. Anzahl Bewertungen: 1

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

Schreibe einen Kommentar