Deine Katze wird immer dünner? Das ist in jedem Alter ein Grund zur Sorge und kann verschiedene Ursachen haben.
Fällt dir ein Gewichtsverlust auf, solltest du der Sache auf den Grund gehen. Denn je früher das Problem behandelt wird, umso einfacher ist die Therapie und desto besser sind die Heilungschancen.
Worauf das Abmagern deiner Katze zurückzuführen sein kann, zeigt der folgende Ratgeber.
In diesem Beitrag erfährst du, warum Katzen schnell abnehmen können – selbst, wenn sie ausreichend Nahrung aufnehmen. Krankheiten, Parasiten und Schmerzen kommen grundlegend infrage. Es gibt jedoch ebenso andere Möglichkeiten.
Katze wird immer dünner – Ursachen
Für die Gewichtsabnahme können sich verschiedene Gründe verantwortlich zeigen. Dazu gehören:
- Alter
- Diabetes
- Hormone
- Parasiten
- Schilddrüsenüberfunktion
- schlechtes Futter und Unverträglichkeiten
- Stress
- Temperaturen
- Zahnschmerzen und -probleme
Im Folgenden erklären wir dir, was es mit den einzelnen Punkten auf sich hat.
Alter als Ursache
Bei Menschen verhält es sich im fortschreitenden Alter wie bei Katzen: Der Appetit lässt nach. Hinzu kommt, dass die Muskulatur abgebaut wird.
Dadurch sinkt das Gewicht verständlicherweise.
Obwohl diese Entwicklungen ein Stück weit normal sind, ist ein zu starker Gewichtsverlust im Alter bedenklich. Hier musst du zum einen entgegenwirken und zum anderen andere Ursachen ausschließen.
Typisch für Katzensenioren sind unter anderem:
- Zahnstein
- Zahnschmerzen
- Zahnverlust
Das Kauen wird dadurch schwerer oder bereitet erhebliche Schmerzen. Eine Umstellung auf weiches, leicht verdauliches und hochwertiges Futter ist sinnvoll.
Gelegentlich möchten oder können alte Katzen gar nicht mehr kauen. Dann solltest du Flüssignahrung anbieten, die geleckt werden kann. Zusätzlich kannst du hochkalorische Pasten füttern, um dem Abmagern entgegenzuwirken.
Regelmäßige Untersuchungen beim Tierarzt sind für altere Tiere wichtig, um Probleme frühzeitig zu erkennen und behandeln zu lassen.
Gewichtsverlust bei Katzen durch Diabetes
Bei Diabetes zeigen die Katzen dieselben Symptome wie Menschen. Das bedeutet:
- Heißhunger
- extremer Durst
- häufiger Harndrang
- starker Gewichtsverlust
- Müdigkeit
- Schwäche
- Apathie und Lethargie
Obwohl deine Katze also reichlich Nahrung aufnimmt, magert sie ab. Das häufige Urinieren ist ein weiterer Hinweis auf die Erkrankung.
Wirklichen Aufschluss bringt jedoch nur eine entsprechende Untersuchung. Die Behandlung erfolgt mit Insulin, das unter die Haut gespritzt wird.
Bei frühzeitiger Diagnose und verlässlicher Therapie kann deine Katze mit der Zuckerkrankheit gut leben.
Hormone als Auslöser für Gewichtsverlust
Intakte – also unkastrierte – Katzen und Kater können erhebliche Hormonschübe erleben. Bei Katzen besteht dadurch die Gefahr der Dauerrolligkeit.
Anders als bei Menschen oder Hunden findet der Eisprung bei Katzen nicht regelmäßig statt, sondern wird erst bei dem Deckakt durch einen Kater ausgelöst.
So lange befindet sich das Tier hormonell betrachtet in Bereitschaft für die Empfängnis. Das ist gleich in mehrfacher Hinsicht problematisch.
Zum einen wird deine Katze dadurch unruhig, schläft weniger, hat eine höhere Körpertemperatur und isst oftmals weniger.
Zum anderen können sich dadurch Zysten an den Eierstöcken bilden.
Züchtest du nicht mit deiner Katze oder ist für sie Freigang geplant, solltest du sie daher unbedingt kastrieren lassen.
Denn es ist nicht nur der Gewichtsverlust, der die Dauerrolligkeit gefährlich werden lässt.
Parasiten führen zum Abmagern
Wenn deine Katze Würmer hat, ist das nicht immer direkt ersichtlich. Zu den typischen Symptomen gehört neben Gewichtsverlust:
- Erbrechen
- Durchfall
- Juckreiz im Analbereich
- Appetitverlust
- weiße Stücke im Kot
Bei den weißen Stücken handelt es sich um Segmente von Würmern. Diese fallen jedoch erst dann auf, wenn der Befall sehr weit fortgeschritten ist.
Bei Wohnungskatzen sind Würmer zwar eher selten, aber nicht vollständig auszuschließen. Besteht der Verdacht auf die Parasiten, solltest du eine Wurmkur durchführen oder zunächst eine Kotprobe abgeben.
Schilddrüsenüberfunktion als Ursache für Gewichtsverlust bei Katzen
Bei einer Schilddrüsenüberfunktion (SDÜ) hat deine Katze ständig extremen Hunger und trinkt viel. Sie wirkt unruhig und kann sogar hyperaktiv werden.
Blutdruck, Puls und Körpertemperatur sind oftmals erhöht. Der Stoffwechsel läuft auf Hochtouren.
So viel deine Katze auch isst, sie magert trotzdem zusehends ab. Zudem kann das Fell dünn und stumpf werden.
Weitere Symptome umfassen:
- Nierenprobleme
- Vernachlässigen der Körperpflege
- Erbrechen und Durchfall
- Haarausfall
- ständiger Harndrang
- Schwäche
- leicht eingefallene Augen
Die hauptsächliche Unterscheidung zwischen Diabetes und SDÜ ist für dich anhand des Verhaltens möglich. Katzen mit Diabetes werden ungewöhnlich ruhig und erscheinen ständig müde und abgeschlagen.
Bei der Überfunktion der Schilddrüse ist das Gegenteil der Fall und dein Stubentiger scheint kaum mehr zu schlafen oder zur Ruhe zu kommen.
Dennoch ist eine umfassende Diagnostik durch einen Tierarzt notwendig, um die passende Behandlung zu ermöglichen.
Diese gestaltet sich überraschend einfach. Oftmals reicht es bereits aus, Tabletten zu verabreichen und Spezialfutter anzubieten. In einigen Fällen kann die Behandlung über die Gabe einer Salbe ins Ohr erfolgen.
Hierbei musst du aber sehr vorsichtig sein, denn die enthaltenen Hormone können auch von dir über die Haut aufgenommen werden.
Minderwertiges Futter und Unverträglichkeiten
Wenn deine Katze frisst, gegebenenfalls Durchfall und Erbrechen oder starken Juckreiz zeigt, ansonsten jedoch keine Symptome auftreten, kann die Fütterung für den Gewichtsverlust verantwortlich sein.
Minderwertiges Futter oder aber eine Allergie beziehungsweise eine Unverträglichkeit gegenüber einen der Bestandteile kommen infrage.
Ebenso kann es sich um Mangelerscheinungen handeln, die sich zusätzlich in abbrechenden Schnurrhaaren, Fellverlust und Hautproblemen oder schlecht heilenden Wunden äußern können.
Eine Ausschlussdiät und eine entsprechende Futterumstellung schaffen Abhilfe.
Stress als Auslöser für Untergewicht
Hat deine Katze Stress und Angst, traut sie sich zum einen nicht, in Ruhe ausreichend Nahrung aufzunehmen. Bereits das kann problematisch sein.
Schlingt sie lediglich ein paar Happen herunter, steigt das Risiko für anschließendes Erbrechen oder sogenanntes Nüchternerbrechen.
Durch Stress und Angst befindet sich deine Samtpfote zum anderen ständig in Alarmbereitschaft.
Der Puls ist hoch, der Blutdruck steigt und die Körpertemperatur kann erhöht ausfallen. Dafür benötigt der Organismus entsprechend viel Energie.
Diese wird wiederum nicht in ausreichendem Maß aufgenommen, was zu dem Gewichtsverlust führt.
Ist deine Katze ständig oder häufig gestresst, solltest du den Auslöser dafür ausfindig machen.
Hat das Tier ausreichend Rückzugsmöglichkeiten, an denen es nicht gestört wird?
Fühlt es sich von anderen Haustieren bedroht und ist immer wieder auf der Flucht?
Manche Katzen kommen in hektischen, lauten Haushalten mit Kindern nicht gut zurecht. Andere sind bereits durch weitere Katzen in der gleichen Wohnung gestresst.
Hier hilft es nur, deinem Sofalöwen ausreichend Ruhe und Entspannung zu bieten. Hohe Kratzbäume und Catwalks ermöglichen es der Katze, bei Bedarf auszuweichen und sich „in Sicherheit“ zu bringen.
Spezielle Duftstecker für Katzen können einen zusätzlichen beruhigenden Effekt haben.
Überprüfe zudem dein Verhalten und beschäftige dich mit der Körpersprache von Katzen. Das hilft dir dabei, die genauen Auslöser für Angst oder Stress auszumachen.
Wichtig ist dabei jedoch, dass du zunächst alle gesundheitlichen Probleme ausschließen lässt.
Temperaturen führen zum Abnehmen bei Katzen
Im Sommer haben Katzen oftmals weniger Appetit. Sie benötigen weniger Energie zum Aufrechterhalten der Körpertemperatur.
Ein dichtes Fell müssen sie ebenfalls nicht ausbilden, um sich vor Kälte zu schützen. Dies kann dazu führen, dass das Körpergewicht sinkt.
Allerdings sollte es nicht bedenklich abfallen. Ist deine Katze im Sommer schlanker, ist das vollkommen normal. Dürr oder mager darf sie hingegen nicht sein.
Kommt es dennoch dazu, such einen Tierarzt auf.
Zahnschmerzen und -probleme als Grund für Gewichtsverlust
Falls du selbst schon einmal Zahnschmerzen oder eine Zahnfleischentzündung hattest, weißt du, wie schwierig das Essen damit sein kann.
Bei Katzen verhält sich dies nicht anders.
Beschwerden können aus verschiedenen Gründen bestehen. Darunter:
- abgebrochene oder gespaltene Zähne
- Zahnstein
- Entzündungen der Zunge oder des Zahnfleischs
- Abszesse
- Wurzelentzündungen
- lockere oder fehlende Zähne
- FORL
Mit diesen einher gehen oftmals die folgenden Symptome:
- starkes Speicheln
- unangenehmer, starker Mundgeruch
- Schwierigkeiten beim Kauen
- Zähneknirschen
- Blutungen
- Rötungen und Schwellungen
- Meiden von Berührungen im Kopfbereich
- Futter und Wasser wird nicht mehr oder kaum aufgenommen
Bei Vereiterungen kannst du zudem teilweise gelbliche Beulen erkennen.
Eine regelmäßige Kontrolle der Zähne und des Zahnfleischs sollte zu der Pflege deiner Katze gehören.
Besteht der Verdacht auf ein Problem im Bereich des Mundes, solltest du umgehend einen Tierarzt aufsuchen. Dieser kann von außen nicht sichtbare Probleme durch Röntgenbilder erkennen.
Dazu gehört unter anderem auch die gefürchtete Krankheit FORL. Die Abkürzung steht für Feline Odontoklastische Resorptive Läsion. Zähne und Zahnwurzeln lösen sich dabei auf.
Eine Heilung ist derzeit nicht möglich. Als Behandlung kommt nur die Entfernung der betroffenen Zähne infrage.
Was tun, wenn kein Grund für die Gewichtsverlust gefunden wird?
Wenn sich keine der genannten Ursachen verantwortlich zeigt, lohnt sich eine umfassende allgemeine Untersuchung und eine genaue Anamnese.
Entscheidend ist dabei zum einen, die Lebensumstände und die Ernährung der Katze sowie ihre Rasse zu berücksichtigen.
Zum anderen sollten Organe betrachtet werden, die bisher noch nicht untersucht wurden.
Die folgende Checkliste hilft dir dabei, deinem Tierarzt gegebenenfalls nützliche Informationen zu geben oder um weitere Diagnostik zu bitten.
- Freigang oder nicht?
Freigänger können schnell in Kontakt mit Krankheitserregern und Giftstoffen kommen, Fremdköper aufnehmen oder sich Verletzungen zuziehen. Da Katzen meisterhaft im Verstecken von Schmerzen und Krankheiten sind, werden Probleme oftmals erst spät erkannt.
- Hals, Magen und Darm kontrollieren
Hat deine Katze Halsschmerzen und dadurch Schluckbeschwerden? Befindet sich ein Tumor oder Geschwür in der Speiseröhre? Liegt eine Magenschleimhautentzündung oder eine Verstopfung im Darm vor?
- Blase überprüfen
Blasenentzündungen, Harngrieß und Blasensteine können erhebliche Schmerzen erzeugen. Sie wirken sich auf den ganzen Organismus aus und können sogar zu Nierenschäden führen. Auch dadurch kann der Appetit schwinden.
- Pankreas untersuchen
Der Pankreas – auf Deutsch Bauchspeicheldrüse – produziert essenzielle Verdauungsenzyme. Arbeitet er nicht mehr richtig, beispielsweise durch eine Entzündung, können die Nährstoffe aus dem Futter nicht in ausreichendem Maße aufgenommen werden. Die notwendigen Enzyme lassen sich dem Futter jedoch zusetzen. Zudem können eine Umstellung der Ernährung und eine medikamentöse Behandlung Besserung bringen.
Wenn die Katze abmagert
Falls deine Katze immer mehr an Gewicht verliert, solltest du frühzeitig agieren.
Besteht bereits Untergewicht, ist der Organismus schon erheblich geschwächt. Die Behandlung und der folgende Wiederaufbau dauern dadurch deutlich länger und gestalten sich schwieriger.
Regelmäßige Kontrollen und aufmerksames Beobachten durch dich helfen dabei, Beschwerden frühzeitig zu erkennen und entsprechend handeln zu können.