Hat sich deine Katze die Nase aufgeschürft, ist das in der Regel noch kein Grund zur Sorge. Denn kleinere Wunden heilen normalerweise von allein gut ab.
Es gibt allerdings auch Fälle, in denen die Ursache dringend geklärt und eine geeignete Behandlung begonnen werden muss. Gerade die Therapie kann sich schwierig gestalten, da die Samtpfoten Cremes und Lösungen mit der Zunge oder den Pfoten entfernen und die Wunde damit immer wieder reizen oder öffnen können.
Fallen dir immer wieder Abschürfungen an der Nase deiner Katze auf, wird es zusätzlich Zeit zum Handeln. Denn dahinter können sich Krankheiten verbergen.
In diesem Beitrag erfährst du, welche Ursachen sich für Abschürfungen an der Katzennase verantwortlich zeigen können und wann eine Behandlung der Wunden notwendig ist. Im Troubleshooting beschäftigen wir uns zusätzlich mit den Schwierigkeiten der Wundversorgung an der Nase.
Katzennase aufgeschürft – Ursachen
Ist deine Katze Freigänger und kommt mit einer blutigen, aufgeschürften Nase nach Hause? Dann können sich ebenso wie bei reiner Wohnungshaltung eine Vielzahl von Ursachen verantwortlich zeigen.
Für gewöhnlich kommt es durch mechanische Einflüsse zu dieser Art von Wunden. Möglich sind beispielsweise:
- gegen Wand laufen
- raue Kanten an der Katzenklappe
- an Baumrinde geschliffen
- direkter Kontakt zum Sisaltau an Kratzbaum oder Kratzbrett
- Reiben an Gitter oder Draht
Eventuell kriecht deine Katze im Freien gewohnheitsmäßig unter einem Zaun durch und schabt sich dabei die Haut von der Nase ab.
Vielleicht steht hinter der Schürfwunde jedoch auch ein Juckreiz. Dieser kann wiederum aus verschiedenen Gründen auftreten. Zu diesen gehören:
- Allergien
- Parasiten
- Pilzinfektionen
Wenn die Nase ständig juckt, reibt sich die Katze gegebenenfalls an rauen Oberflächen oder kratzt immer wieder mit den eigenen Krallen darüber. Das kann schlussendlich in wunden Stellen oder Abschürfungen resultieren.
Der Unterschied dabei ist, dass die Wunden kaum abheilen oder aber immer wieder auftreten. Zudem können sich kahle Stellen und Wunden, Rötungen oder Juckreiz auch an anderen Körperteilen zeigen.
Für eine langfristige Verbesserung des Zustandes ist zudem eine andere Form der Behandlung erforderlich als bei einer einmaligen Schürfwunde, die beispielsweise beim Spielen oder bei einem Kampf entstanden ist.
Behandlung von Verletzungen der Katzennase
Hat sich deine Katze die Nase versehentlich an einer Mauer aufgeschürft oder wollte so dringend aus der Transportbox, dass sie sich dabei wundgerieben hat, fällt die Behandlung sehr einfach aus.
Du musst lediglich darauf achten, dass der Bereich sauber ist und an der Luft abtrocknet. Ein leichtes und vorsichtiges Desinfizieren ist angeraten, um Infektionen vorzubeugen.
Innerhalb kurzer Zeit sollte sich ein Wundschorf bilden und nach wenigen Tagen eine vollständige Heilung erfolgen.
Bei erschwerter Wundheilung kannst du Augen- und Nasen-Wundheilsalbe als dünne Schicht auftragen. Verwende dazu ein sauberes Wattestäbchen und wiederhole die Anwendung drei- bis fünfmal täglich.
Handelt es sich nicht nur um eine leichte Schürfwunde, sondern geht diese mit einer starken Blutung, Rötung oder Schwellung einher – such einen Tierarzt auf.
Auch, wenn sich im weiteren Verlauf eine nässende, eiternde Wunde zeigt, ist eine andere Art der Behandlung erforderlich.
Häufig kommt dabei ein Antibiotikum als Lösung zum Einsatz. Kratzt oder scheuert sich deine Katze immer wieder die Nase, kann ein schützender Kragen angeraten sein.
Das Ablecken des Medikaments kann dieser jedoch ebenfalls nicht verhindern.
Abschürfungen durch Juckreiz behandeln
Hat sich deine Katze die Nase aufgeschürft, weil sie unter starkem und anhaltendem Juckreiz leidet, kommen verschiedene Auslöser infrage.
Wie bereits erwähnt, handelt es sich dabei um Allergien, Parasiten oder Infektionen – beispielsweise mit Pilzen.
Die Behandlung gestaltet sich basierend auf dem Auslöser sehr unterschiedlich. Bei Allergien hilft es lediglich, den Kontakt zu Allergenen zu vermeiden.
Häufig sind diese im Futter zu finden, die Suche kann sich allerdings schwierig gestalten und ist oftmals langwierig.
Bei Parasiten und Infektionen lohnt sich eine sogenannte Abschabung oder ein Abklatsch, bei dem etwas Haut abgeschabt und genauer untersucht wird.
Diese Verfahren sollten in jedem Fall durchgeführt werden, wenn es immer wieder zu Juckreiz kommt, um alle Ursachen auszuschließen und damit zu einer eindeutigen Diagnose zu gelangen.
Im Falle von Infektionen oder Parasiten müssen entsprechende Mittel verabreicht werden, damit Keime oder Milben und Co. absterben.
Erst dann lässt sich eine wirkliche Linderung und Verbesserung des Zustands erreichen und die Heilung kann einsetzen.
Troubleshooting: Typische Probleme bei der Behandlung der Katzennase
Hast du beobachtet, dass deine Katze ungünstig beim Spielen und Toben mit der Nase gegen die Wand geraten ist und die Wunde daher rührt?
Dann ist ein Tierarztbesuch und eine Behandlung über das Reinigen und Beobachten hinaus nicht nötig.
Bei schwierigeren Verletzungen oder einer schlechten Heilung lässt sich die professionelle Betreuung und Therapie allerdings nicht vermeiden.
Eine besondere Herausforderung stellt es dar, wenn sich die Abschürfung direkt auf dem Nasenspiegel befindet.
Denn hier kann die Katze aufgetragene Mittel ablecken. Aufgrund ihrer rauen Zunge reizt sie die wunde Stelle zudem immer wieder.
Damit sind wir bei Problem Nummer 1:
Dem Ablecken
Creme oder Lösung, Wunddesinfektion oder Schutzfilm – deine Katze wird an ihrer Nase lecken. Günstig ist es daher, wenn du zum einen schnell einziehende Mittel verwendest und deine Katze zum anderen direkt nach dem Auftragen für eine Weile ablenkst.
Falls notwendig, muss zusätzlich Antibiotikum oral verabreicht oder gespritzt werden.
Eiter und Verkrustungen
Wenn die Wundflüssigkeit austritt und an der Luft trocknet, ergibt sich ein dünner Schorf. Dieser ist nicht nur unproblematisch, sondern stellt einen natürlichen Schutz während der Heilung dar.
Anders verhält es sich bei eitrigen Wunden. Der Eiter kann zu Verklebungen führen, die das Atmen erschweren.
Hierdurch wird es für dich notwendig, den Bereich täglich (mehrfach) vorsichtig zu reinigen.
Verwende hierzu am besten eine Wundkompresse, die du mit einer Lösung aus warmem Wasser und Betaisodona tränkst und mit der du den Belag abweichst.
Täglich neue Abschürfungen
Wenn du an deiner Katze wiederholt eine wunde, gerötete oder aufgeschürfte Nase feststellst und weder Allergie noch Parasiten oder ein Hautpilz dafür verantwortlich sind, musst du die Route und Gewohnheiten deines Tieres untersuchen.
Wird die Haut beim Aufdrücken der Katzenklappe belastet? Hat deine Katze ein Schlupfloch mit rauen Kanten? Weist sie eventuell eine Zwangsstörung auf und reibt sich die Nase an anderen Gegenständen auf?
Sobald du den Auslöser gefunden hast, kannst du gezielt dagegen vorgehen und ihn beheben.
Schürfwunden an der Katzennase
Vom kleinen Versehen beim Spielen bis hin zum Anzeichen für ein gesundheitliches Problem, können Abschürfungen an der Katzennase vollkommen harmlos oder behandlungsbedürftig sein.
Aus diesem Grund ist es wichtig, dass du Ursachenforschung betreibst und gerade bei weiteren Symptomen oder einem wiederholten Auftreten den Auslöser findest.
Eine kleine, einzelne Schürfwunde ist aber auch an der empfindlichen Katzennase noch kein Grund zur Panik.