Kleinchinchilla-Kaninchen sind zwar nicht sehr bekannt, jedoch ideale Tiere für Anfänger.
Das liegt daran, dass sie sehr zutraulich und zudem pflegeleicht sind.
Was die Kaninchenrasse außerdem auszeichnet, erfährst du in diesem Beitrag.
Steckbrief
- Größe: etwa 40 Zentimeter
- Gewicht: 2,25 bis 3,25 Kilogramm
- Alter: bis zu zwölf Jahre
- Farbe: Chinchilla
- Charakter: ruhig, ausgeglichen, neugierig
- Haltung: in Gruppen, draußen und drinnen möglich
Der Charakter der Kleinchinchillas
Die Kleinchinchillas gelten als besonders ruhig und ausgeglichen. Sie sind jedoch auch neugierig und erkunden gerne ihre Umgebung.
Mit ausreichend Zeit und Geduld gewöhnen sie sich schnell an Menschen und können sehr zutraulich werden sowie Streicheleinheiten genießen.
Als Kleinkaninchen sind sie körperlich etwas robuster als Zwergkaninchen und aufgrund ihres Charakters sowohl für Anfänger als auch für Kinder geeignet. Diesen solltest du aber dennoch beibringen, dass sie die Kaninchen nicht zu häufig anheben sollten, da es für die Tiere Stress bedeuten kann.
Dennoch handelt es sich bei dieser Rasse um Kaninchen, die sich gut für ruhige Haushalte, Familien oder Singles eignen und auch dann passen, wenn nicht viel Zeit für aufwendige Beschäftigung vorhanden ist.
Allerdings neigen die Tiere aufgrund ihrer ruhigen Art auch zu Übergewicht und es ist nicht immer einfach zu unterscheiden, ob sie entspannt oder schon fast apathisch sind.
Unser Tipp: Locke die Tiere mit Futter. Reagieren sie hierauf nicht, solltest du sie körperlich untersuchen oder einen Tierarzt aufsuchen.
Fellfarbe der Kleinchinchillas
Die Kleinchinchillas weisen eine sehr interessante Fellfarbe auf.
Die Fellhaare sind an der Wurzel blau, haben einen weißen Abschnitt und schwarze Spitzen. Hierdurch wirkt das Haarkleid grau-meliert.
Aufgrund der Fellfarbe, dem gedrungenen Körper und dem breiten Kopf erinnern sie optisch an Chinchillas, von denen sie ihren Namen erhielten.
Die Rasse selbst findet sich bereits seit den 1920er-Jahren und wurde als größere Zuchtform als Wirtschaftsrasse anerkannt.
Die Haltung der Tiere
Kleinchinchillas benötigen trotz ihrer Größe nicht viel Raum bei der Unterbringung, solange sie täglichen Freilauf erhalten.
Anderthalb bis zwei Quadratmeter pro Tier reichen in der Regel aus.
Wenn du ihnen mehr zur Verfügung stellen kannst, ist das selbstverständlich besser. In einem abgesicherten Raum oder in einem Freilauf im Garten sollten sie problemlos rennen und spielen können.
Das ist wichtig für ihre Gesundheit und das Wohlbefinden.
Zudem ist es wichtig, dass du die Kleinchinchillas nicht einzeln hältst. Sie benötigen den Kontakt mit Artgenossen und brauchen sie, um richtig zu kommunizieren und keinen Stress zu empfinden.
Achte dabei jedoch darauf, dass die Tiere gut miteinander vergesellschaftet sind. Anderenfalls können auch bei den ansonsten ausgeglichenen und ruhigen Kaninchen Aggressionen auftreten und es kann zu Kämpfen kommen.
Um Verletzungen zu vermeiden, ist es daher wichtig, sie aneinander zu gewöhnen, sofern es sich nicht um Wurfgeschwister handelt.
Bedenke zudem, dass Kastrationen erforderlich sind, damit die Tiere in der Pubertät keine Kämpfe ausfechten oder dir gegenüber aggressiv werden.
Die Kastration dient zudem auch der Vorbeugung von Krankheiten und ungewolltem Nachwuchs. Günstig ist eine Kastration etwa im dritten Lebensmonat. Die Kaninchen sollten dafür jedoch gesund sein.
Hiervon abgesehen benötigst du für die Haltung die folgenden Voraussetzungen:
- 1,5 bis 2 Quadratmeter Grundfläche
- Stall, Käfig oder Kaninchenheim am besten mit mehreren Ebenen
- Schlafhäuser
- Nippeltränken oder Wassernäpfe
- Futternäpfe mit hoher Standfestigkeit
- Heuraufe
- Platz für Spielzeuge
- Freigehege oder abgesicherter Raum
Bedenke, dass die Kleinchinchillas zwar ruhige, aber neugierige Tiere sind. Sie erkunden ihre Umgebung gerne und häufig.
Dabei können sie auch in Gefahr geraten, wenn sie etwa Kabel annagen oder Blätter einer giftigen Zimmerpflanze aufnehmen. Auch Teppichfasern oder sonstige Textilien können ihnen zum Verhängnis werden.
Achte daher sehr genau darauf, dass der Freilauf in der Wohnung und im Garten gut abgesichert ist.
Im Garten und auf dem Balkon dient die Absicherung auch dazu, deine Kaninchen vor Raubtieren zu schützen. Vernachlässige dabei zudem die Beschäftigung der Kleinchinchillas nicht.
Wie diese aussehen kann, erfährst du gleich.
Beschäftigung für Kleinchinchillas
Da Kleinchinchilla-Kaninchen sehr ruhig, aber neugierig und erkundungsfreudig sind, liegt eine gute Beschäftigung in dem Erarbeiten von Futter.
Gut geeignet sind beispielsweise:
- Futterbäume
- Futterraufen
- Futterbälle oder Futterkugeln
- Intelligenzspielzeuge
- Zweige und Äste
Auch, das Futter zu verstecken oder selbstgemachte Kaninchenleckerlies anzubieten sorgt für artgerechten Zeitvertreib und damit für ein zufriedeneres Leben deiner Haustiere.
Eine weitere Form der Beschäftigung deiner Kleinchinchillas sollte mehr Bewegung beinhalten. Locke die Tiere beispielsweise mit kleinen Stücken Gemüse oder Obst, bringe ihnen Tricks bei und biete Hindernisse im Freilauf an.
Du kannst sie auch über die Hindernisse locken, um ihnen beispielsweise Springen beizubringen oder sie dazu anregen, Männchen zu machen.
Eine wichtige Basis hierfür ist ausreichend Platz. Zudem müssen die Tiere gut an dich gewöhnt sein, damit das Locken und Motivieren zur Bewegung funktionieren.
Pflege der Kleinchinchillas
Kleinchinchillas haben sehr dichtes, weiches und glattes Fell. Verschmutzungen setzen sich bei ihnen daher nicht so einfach fest.
Feuchtigkeit – beispielsweise durch nasse Einstreu oder Regen – kann jedoch zu einem Problem werden, da ihr Fell schlecht trocknet.
Einfaches Ausbürsten und darauf zu achten, dass sie keinem Niederschlag ausgesetzt sind sowie nicht auf verschmutzter oder feuchter Einstreu sitzen und liegen reichen in der Regel aus.
Ausnahmen sind, wenn sich ein Tier durch Krankheit oder Alter nicht mehr selbst ausreichend putzen kann. In diesen Fällen musst du nachhelfen, indem du das Bürsten durchführst und zudem täglich, falls nötig den Genital- und Analbereich reinigst.
Anderenfalls kann es auch bei dem vergleichsweise kurzen Fell zu Knoten und Verklebungen kommen.
Zu der Pflege der Kleinchinchillas gehört es zudem, sie täglich auf Verletzungen und Krankheiten zu kontrollieren.
Schaue dabei in den Mund, um Probleme an den Zähnen oder dem Zahnfleisch frühzeitig zu entdecken und behandeln lassen zu können.
Auch die folgenden Körperteile solltest du einer genauen Untersuchung unterziehen:
- Augen
- Ohren
- Blume
- Pfoten und Krallen
- Bauch
Falls du deine Kleinchinchillas im Freien halten möchtest, solltest du sie zudem regelmäßig auf Parasiten untersuchen. Denn auch Zecken oder Flöhe können zu einer Gefahr werden und fallen in dem dichten Fell oftmals erst spät auf.
Häufig gestellte Fragen
Wie groß sind die Würfe der Kleinchinchillas?
Du solltest mit Wurfgrößen zwischen drei und zwölf Jungtieren rechnen.
Bedenke, dass die Kaninchen nicht einfach zu vermitteln sind und sich innerhalb kürzester Zeit vermehren.
Eine Kastration ist daher sinnvoll, um unerwünschten Nachwuchs zu vermeiden und sie vor dem Tierheim oder Schlimmeren zu bewahren.
Wann werden Kleinchinchillas geschlechtsreif?
Etwa zwischen dem dritten und vierten Lebensmonat werden die Kleinkaninchen geschlechtsreif.
Das bedeutet nicht nur, dass sie sich dann fortpflanzen können. Damit geht auch die Pubertät einher.
In dieser Zeit können selbst die ansonsten ruhigen und ausgeglichenen Kleinchinchillas aggressiv reagieren, untereinander kämpfen und sich verletzen.
Dies ist ein weiterer Grund für die Kastration von Jungtieren. Der Eingriff beugt zudem einigen Krankheiten vor.
Wovon hängt die Lebenserwartung der Kleinchinchillas ab?
Zum einen von der Herkunft und damit von den Genen.
Zum anderen von der Pflege und der Form der Haltung. Kaninchen in Wohnungshaltung werden oftmals älter, da sie engmaschiger kontrolliert werden können und gesundheitliche Probleme frühzeitig auffallen.
Hinzu kommt die Ernährung der Kaninchen, bei der oftmals Fehler auftreten.
Können Kleinchinchillas im Freien gehalten werden?
Mit einem entsprechend isolierten Stall und einem ausreichend gesicherten Freilauf ist es durchaus möglich, die Kleinchinchillas draußen zu halten.
Bedenke dabei jedoch, dass die Haltung im Freien schwieriger und vor allem im Winter mit größerem Aufwand verbunden ist.
Zudem müssen deine Kaninchen gesund sein und bereits im Frühjahr an die Temperaturschwankungen im Garten gewöhnt werden.
Wo solltest du Kleinchinchillas kaufen?
Kleinchinchillas sind eine eher seltene Rasse, die sich vor allem bei Züchtern findet.
In Zoohandlungen wirst du kaum reinrassige Tiere entdecken.
Eine weitere Alternative hierzu gibt es gegebenenfalls im Tierheim oder generell im Tierschutz, beispielsweise, wenn ein Halter seine Kaninchen abgeben musste.
Auch bei einem Züchter kannst du jedoch ältere Tiere erwerben, wenn sie aus der Zucht ausscheiden oder bereits vermittelt waren und wieder abgegeben werden.
Der Vorteil hieran ist, dass die Kaninchen reinrassig und untersucht sind. Zudem sind sie oftmals bereits vergesellschaftet und kastriert sowie geimpft.
Wie viel kostet ein Kleinchinchilla?
Abhängig von Alter, Vorbereitung und Verkäufer solltest du mit einem Kaufpreis von etwa 30 bis 50 Euro rechnen.
Plane zudem die Kosten für die Ausstattung und die Unterbringung ein. Tierarztkosten können ebenfalls jederzeit auftreten, sind bei Kaninchen aber in der Regel recht gering.