Löwenkopf-Kaninchen: Das musst du unbedingt wissen

Löwenkopf-Kaninchen (auch Löwenköpfchen) gehören aufgrund ihres niedlichen Aussehens zu den beliebtesten Kaninchenrassen.

Sie bringen aufgrund der Mähne allerdings auch einige Besonderheiten mit sich, die du am besten vor der Anschaffung kennst.

Welche das sind?

Das erfährst du jetzt in unserem ausführlichen Rassenporträt zu den wirklich tollen Löwenkopf-Kaninchen.

Steckbrief

  • Größe: 20 bis 40 Zentimeter
  • Gewicht: 1 bis etwa 2 Kilogramm
  • Farbe: hell bis dunkel, einfarbig bis mehrfarbig
  • Alter: 8 bis 10 Jahre
  • Charakter: aufgeweckt, aktiv, freundlich, ausgeglichen bei ausreichend Beschäftigung
  • Haltung: in kleinen Gruppen

Der Charakter der Löwenkopfkaninchen

Der Charakter der meisten Löwenkopfkaninchen ist freundlich, aktiv und zutraulich – sofern sie die jeweilige Person bereits kennen. Anderenfalls können sie scheu, abwehrend und sogar aggressiv agieren.

Bei ausreichender Gewöhnung an den Menschen und einem ruhigen Umgang mit den Tieren sind sie sogar für Kinder geeignet.

Allerdings sollten diese schon älter sein und die Kaninchen nicht ständig anheben oder streicheln wollen. Fütterung und im Sitzen auf den Schoß locken funktioniert jedoch zügig, sodass auch kleinere, ruhige Kinder bei der Haltung helfen können.

Bei Artgenossen sind die Löwenkopfkaninchen aufgeweckt und agil. Sie spielen viel miteinander, wenn sie richtig miteinander vergesellschaftet sind und kuscheln dann auch.

Allerdings sollten die Tiere kastriert werden, da sie anderenfalls kann es zwischen den Individuen zu erheblichen Rangkämpfen und Streitigkeiten um Ressourcen wie Schlafplätzen, Futter und Wasser kommen.

Außen- oder Innenhaltung bei Löwenköpfchen?

Wenn du einen Garten zur Verfügung stehen hast, in dem du einen Stall bauen und ein Außengehege für Kaninchen anlegen kannst, ist die Außenhaltung bei entsprechend an das Wetter gewöhnten Löwenkopfkaninchen durchaus möglich.

Dies solltest du allerdings abhängig von der körperlichen Konstitution der Tiere machen.

Wie solltest du ein Löwenkopfkaninchen halten?

Wichtig sind vor allem ausreichend Platz und Artgenossen: Mindestens zwei besser aber drei Kaninchen können untereinander kommunizieren, sich gegenseitig putzen und miteinander kuscheln.

Sie spielen vor allem als Jungtiere häufig zusammen und gewöhnen sich stark an die Mitglieder ihrer Gruppe. Die Voraussetzung dafür ist jedoch, dass sie sich ausreichend bewegen können und sich beschäftigen können.

Zudem sollten die Tiere kastriert sein, da Löwenkopfkaninchen ansonsten zu Aggressionen neigen.

Die Haltung von mehreren unkastrierten Kaninchen kann dann zu Kämpfen führen, die teilweise blutig enden. Das gilt für beide Geschlechter und auch für das Zusammenleben von gegengeschlechtlichen Gruppen. Hierbei kann zudem ungewollter Nachwuchs entstehen.

Da die Kaninchen sehr früh geschlechtsreif sind, kann das bereits innerhalb des ersten halben Lebensjahres der Fall sein.

Sei daher vorsichtig und lasse Löwenkopfkaninchen mit acht bis spätestens zwölf Wochen kastrieren. Hiervon abgesehen, ist ausreichend Platz wichtig.

Plane für jedes der Tiere wenigstens zwei Quadratmeter Fläche ein. Ein handelsüblicher Käfig reicht dafür nicht aus. Die Kaninchen müssen sich möglichst frei bewegen können. Da es sich um eine sehr aktive Rasse handelt, benötigen sie zusätzlich und trotz ihrer geringen Größe täglich Freilauf.

Stelle dafür einen abgesicherten Raum zur Verfügung oder ein Gehege, in dem die Tiere problemlos rennen und springen können. Biete zudem Rückzugsmöglichkeiten an und Beschäftigung.

Die folgende Liste kann dir dabei helfen, den Überblick über die Anschaffungen und die Ausstattung zu behalten:

  • Kaninchenheim mit ausreichender Grundfläche
  • Heuraufe
  • Nippeltränken
  • Schlafhäuser
  • Futterspiele
  • Gehege oder Absperrungen

Beschäftigung ist für die Löwenkopfkaninchen sehr wichtig. Daher zeigen wir dir im nächsten Abschnitt, worauf du bei dieser Rasse achten solltest und was sich als Abwechslung und für die Auslastung eignet.

Beschäftigung eine Löwenkopf Zwergkaninchens

Löwenkopfkaninchen sind agile und aktive Tiere, die körperlich viel Auslastung benötigen.

Neben einer großen Grundfläche im Kaninchenheim oder mehreren miteinander verbundenen Etagen kannst du den Freilauf so gestalten, dass die Kaninchen viel rennen und Hacken schlagen können.

Zusätzlich kannst du sie ihr Futter suchen oder sich erarbeiten lassen. Dafür ist unter anderem ein Futterbaum gut geeignet.

Durch kleine Hindernisse und belaubte Zweige oder Äste zum Benagen, Intelligenzspielzeug und das Locken von dir können die Kaninchen ausgelastet und bewegt werden.

Das hat bei Löwenkopfkaninchen den entscheidenden Vorteil, dass sie ruhiger werden und friedlicher sowie verträglicher sind.

Farbschläge der Löwenkopfkaninchen

Löwenkopfkaninchen finden sich in allen Farbschlägen. Sie können hell, dunkel, einfarbig und mehrfarbig sein. Bei diesem Punkt hast du also eine große Auswahl. Weit verbreitet sind bräunliche und silberne Töne sowie Schecken.

Auffällig ist, dass die Mähne der Löwenkopfkaninchen oftmals heller ist als der Rest des Fellkleids. Zudem kann die Unterwolle eine andere Farbe aufweisen.

Hierdurch entstehen interessante Effekte, die beispielsweise meliert sein können.

Die Pflege der Löwenkopf-Kaninchen

Seinen Namen hat das Löwenkopf-Kaninchen von der Verteilung der längeren Haare am Kopf.

Diese wirken wie eine Mähne, die das Gesicht einrahmt.

Die langen Fellhaare befinden sich an den Backen und zwischen den Ohren. Sie reichen bei einigen Tieren bis hinunter auf die Brust. Zudem sind am Rumpf und am Po ebenfalls deutlich längere Haare vorhanden.

Diese Besonderheit hat einen bedeutenden Einfluss auf die Pflege und eventuelle Problemstellen. Denn die Fransen nehmen Verschmutzungen und Einstreu schneller auf als kurzes Fell.

Zudem können sie verknoten und trocknen schwieriger ab, wenn das Kaninchen feucht oder nass geworden ist.

Hieraus ergeben sich verschiedene Schwierigkeiten: Zum einen musst du das Fell häufiger kämen oder bürsten. Denn durch die Mähne können einige Tiere sich selbst nicht ausreichend putzen und pflegen. Hinzu kommt, dass sich schneller Schmutz darin verfängt.

Bei der eigenständigen Fellpflege nehmen sie teilweise sehr viele Haare auf. Dies kann wiederum zu einer Magenüberladung oder einem Darmverschluss führen. Du solltest sie daher vor allem im Fellwechsel gründlich bürsten. Dabei lösen sich die losen Haare und Verschmutzungen.

Falls sich Knoten gebildet haben, solltest du diese herausschneiden. Denn das Ausbürsten kann Schmerzen verursachen und Verletzungen erzeugen.

Achte zudem darauf, dass das Fell trocken bleibt.

Feuchte Einstreu durch eine tropfende Nippeltränke oder durch einen fehlenden Wechsel der Holzspäne können das Kaninchen stark verschmutzen und unterkühlen. Das Fell kann verkleben und lässt sich dann deutlich schwieriger reinigen und trocknen.

Besonderheiten der Löwenkopfkaninchen

Bei der Ernährung solltest du darauf achten, dass sich die Löwenkopf-Kaninchen nicht mit Futter beschmieren. Das kann bei Grünfutter, Gemüse und Obst durchaus passieren.

Biete das Futter daher am besten an einem Futterbaum oder in einem Futterball an, der aufgehängt werden kann.

Auf diese Weise können sich die Tiere zugleich das Futter erarbeiten, müssen sich strecken und sind beschäftigt.

Bei Löwenkopfkaninchen mit einer sehr langen Mähne kann das Fell nicht nur beim Fressen stören. Die Haare können auch in die Augen fallen und diese reizen oder sogar Entzündungen auslösen. Sollte das bei einem deiner Tiere der Fall sein, musst du die Haare kürzen.

Eine weitere Besonderheit ist, dass Löwenkopf-Kaninchen sehr aktiv sind. Sie gelten zwar nicht als besonders schlau, wissen Kontakt zu ihnen vertrauten Menschen jedoch sehr zu schätzen und verbringen gerne Zeit mit ihnen.

Wenn es dir möglich ist, solltest du die Tiere daher in den Alltag einbinden.

Kuscheln auf der Couch, Fütterung in der Küche oder spielen im Wohnzimmer: Eenn du die Löwenkopfkaninchen zur Stubenreinheit erzogen hast und keine Gefahren in ihrer Reichweite lauern, können sie ähnlich einem Hund folgen und sich sehr frei bewegen.

Hierbei musst du lediglich aufpassen, dass sie nichts anknabbern.

Mit reichlich Raufutter und Zweigen zum Benagen im Käfig oder ihrem Gehege kannst du dem jedoch vorbeugen.

Häufig gestellte Frage

Wie groß sind die Würfe von Löwenkopfkaninchen?

Die Wurfgröße kann zwischen einem und zwölf Jungtieren liegen.

Auch wenn deine Tiere einmal Nachwuchs haben sollen, kann sich die Anzahl also bereits bei einem Wurf erheblich erhöhen. Hinzu kommt, dass sich oftmals nicht so viele Abnehmer für die Kaninchen finden, wie zuvor gedacht.

Wie viel kostet ein Löwenkopfkaninchen?

Die Anschaffungskosten liegen zwischen 30 und 50 Euro.

Der Preis ist abhängig davon, wo du die Kaninchen kaufst. Zudem können sich regionale Unterschiede finden.

Bedenke zudem, dass hierzu noch Tierarztkosten, Ausstattung und Futter kommen. Die Anschaffung ist der geringste Anteil davon.

Haben Löwenkopfkaninchen gesundheitliche Schwierigkeiten?

Aufgrund der langen Haare können sich Entzündungen im Bereich der Augen oder des Afters ergeben.

Kontrolliere deine Tiere daher täglich und reinige sie oder kürze die Haare, wenn diese Probleme erzeugen.

Wo solltest du Löwenkopfkaninchen kaufen?

Löwenkopfkaninchen werden häufig im Zoofachhandel angeboten.

Bei diesen kannst du jedoch oftmals nicht sicher sein, ob es sich dabei um reinrassige Löwenkopfkaninchen oder Mischlinge handelt. So gibt es unter anderem Kreuzungen aus Zwergwiddern und Löwenköpfen, die relativ einfach zu erkennen sind.

Ebenso können aber auch andere Rassenanteile vorhanden sein, die gegebenenfalls bei einem Jungtier noch nicht ersichtlich sind.

Junge Kaninchen vom Züchter oder ausgewachsene Löwenkopfkaninchen aus dem Tierheim sind daher oftmals die bessere Wahl.

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