Als Meerschweinchen-Halter liegt es dir verständlicherweise am Herzen, dass sich deine Tiere wohlfühlen und glücklich sind.
Aber tun sie das auch?
Woran erkennst du, wie es deinen Meeris geht?
In diesem Beitrag verraten wir dir die Antworten auf diese Fragen und geben dir eindeutige Erkennungszeichen an die Hand, die sicherstellen, dass sich deine Meerschweinchen rundum wohlfühlen.
Woran erkennt man, dass Meerschweinchen sich wohlfühlen?
Wer Meerschweinchen verstehen möchte, sollte sich mit ihrem Verhalten auskennen.
Mit etwas Hintergrundwissen erkennst du immer, ob bei deinen Meerschweinchen alles in Ordnung ist.
#1: Die harmonische Meerschweinchen-Gruppe
Eins muss jeder wissen, der sich Meerschweinchen anschaffen möchte: Diese äußerst sozialen Tiere können nicht allein leben.
Andere Meerschweinchen sind elementar, damit die Nager glücklich sein können.
Eine Gruppe besteht idealerweise aus mindestens drei Tieren. Dabei sollte ein Männchen auf zwei Weibchen kommen. Wenn du nicht züchten willst, muss das Männchen kastriert sein. Ansonsten explodiert die Population schnell.
Glückliche Meeris haben in ihrer Gruppe eine Rangfolge.
Das ist normal und du solltest auch in kleine Streitereien – etwa um einen Leckerbissen – nicht einschreiten.
Sie klären das unter sich, die Rangfolge gibt den Tieren Verhaltenssicherheit und trägt so zu ihrem Wohlbefinden bei.
Daran erkennst du, dass die Tiere sich wohl miteinander fühlen:
- Sie kommunizieren und reagieren aufeinander.
- Sie ziehen sich zum Schlafen zurück, das heißt, sie fühlen sich sicher.
- kein Tier wird gejagt oder dauerhaft am Zugang zu Futter und Wasser gehindert
- Die Gruppe ist harmonisch.
#2: Kommunikation unter den Meerschweinchen
Entspannte Tiere kommunizieren ständig miteinander.
Das tun sie einerseits mit Körpersprache und Verhalten, aber natürlich auch mit ihren charakteristischen Meerschweinchen-Geräuschen, dem Gurren, Quieken und Pfeifen.
#3: Ausgelassenes Toben
Wenn Meerschweinchen richtig ausgelassen und fröhlich sind, springen sie einfach mal in die Luft.
Das sieht etwas chaotisch und auch lustig aus!
Freude ist ansteckend, meist machen bald alle mit.
#4: Glückliches Leben im Gehege
Meerschweinchen brauchen viel Platz.
Pro Tier kannst du mindestens einen Quadratmeter rechnen. Allerdings gilt der Grundsatz je mehr, je besser.
Meeris bewegen sich gern. Fühlen sie sich sicher und wohl, laufen sie neugierig in ihrem Gehege herum.
Folgende Aspekte zeigen dir, dass die Schweinchen glücklich in ihrem Gehege sind:
- Sie nutzen die gesamte Fläche
- Jedes Schweinchen findet ein Haus oder eine gemütliche Ecke, um sich zurück zu ziehen.
- Sie kehren gern in ihre Behausung zurück, wenn sie sie mal verlassen haben.
- Sie begrüßen dich, wenn du an ihr Gehege trittst, das bedeutet, sie haben keine Angst und fühlen sich sicher.
#5: Spaß beim Auslauf
Auslauf bedeutet eine willkommene Abwechslung für Meerschweinchen.
Sie erkunden alles – nicht nur das Fressbare! Darum ist es wichtig, dass die Nager nichts erreichen können, das ihnen schadet.
Wenn sie auch außerhalb des Käfigs keine Angst haben, also nicht in Schockstarre verfallen, sondern neugierig herumlaufen, geht es ihnen richtig gut.
#6: Spaß Draußen
Manche Meerschweinchen leben draußen, also in einem Gehege im Garten.
Ein Netz oder eine andere Abdeckung sind wichtig, um sie vor Raubvögeln oder anderen Tieren im Garten zu schützen.
Bleiben die Tiere auch in der Nacht draußen, können je nach Lage Füchse die friedlichen Nager heimsuchen.
Die meisten Meeries genießen auch zeitweisen „Weidegang“ mit frischem Gras und Löwenzahn.
Wichtig bei reiner Außenhaltung:
- Außengehege müssen windgeschützt und regenfest sein.
- Schattenplätze sind wichtig, direkte Sonneneinstrahlung kann gefährlich werden (Hitzschlag-Gefahr!)
- Bei Frost sollte die Unterbringung zusätzlich isoliert werden.
- Wildtiere müssen am Zugang gehindert werden.
- Ängstliche Schweinchen verstecken sich oder verfallen in Schockstarre.
- Sind die Meerschweinchen glücklich in ihrer Außenhaltung, benehmen sie sich offen und neugierig.
#7: Die richtige Ernährung
Das Verdauungssystem von Meerschweinchen besteht aus einem sog. Stopfdarm. Dieser muss immer gefüllt sein, um arbeiten zu können.
Daher brauchen deine Tiere rund um die Uhr Zugang zu Futter, idealerweise Heu oder Gras.
Faustregeln für den Meeri-Speiseplan:
- Hauptbestandteil sind Heu oder Gras
- mehrmals am Tag Frischfutter als Ergänzung, z. B. Gurke, Tomate, Möhre, Salat, Paprika…
- selten Leckerchen wie Erbsenflocken, Erdbeeren oder frische Kräuter
#8: Das richtige Trinken
Wasser sollte den Meerschweinchen stets zur Verfügung stehen.
Viele verwenden Trinkflaschen, weil das Wasser so sauber bleibt.
Der Nachteil: Die Schweinchen müssen den Kopf zum Trinken nach oben recken. Das ist eine unnatürliche Haltung und kann ihnen Probleme verursachen.
Ein Wassernapf ist daher die bessere Alternative, auch wenn er mehr Arbeit macht.
Vorlieben bei der Ernährung
Glückliche Schweinchen haben natürlich auch Vorlieben, sie sind wie im Verhalten so auch beim Fressen Individuen. Obst solltest du nur sparsam verfüttern, weil manche Sorten viel Zucker haben.
Generell gilt:
- Steinobst (Kirschen, Pflaumen, Pfirsiche etc.) sind nichts für Meeris!
- Kernobst (Äpfel, Birnen) eignen sich gut in Maßen.
- besonders süßes Obst (Bananen, Himbeeren, Erdbeeren) sollte wegen des hohen Zuckergehalts
- nrr selten auf dem Speiseplan stehen.
#9: Das Meerschweinchen hat Appetit
Fressen die Schweinchen gern und kommen dir schon neugierig entgegen, wenn du frisches Gemüse bringst, geht es ihnen gut.
Zur Sicherheit sollten die Tiere regelmäßig gewogen werden.
Lass dich nicht zu sehr von ihrem Gequieke beeindrucken. Auch wenn sie betteln, solltest du sie nicht zu viel verwöhnen und bei extremer Gewichtszunahme die Leckerchen streichen.
Abschließende Tipps für die richtige Meerschweinchen-Haltung
Regelmäßige Kontrollen
Damit sie gesund bleiben, müssen Krallen und Zähne der Meerschweinchen regelmäßig kontrolliert werden.
Bei gesunden Tieren reiben sich die Zähne normalerweise von allein genug ab. Gelegentlich etwas zum Knabbern wie ein Haselnusszweig unterstützt diesen Prozess.
Allerdings wachsen Nagerzähne nach.
Werden diese zu lang, können die Fellnasen nicht mehr richtig fressen. Achte also darauf, dass alle Meerschweinchen sich an ihren Leckerbissen erfreuen können.
Krallen-Überprüfung
Zufriedene Meerschweinchen laufen viel hin und her.
Je nach Untergrund nutzen sich dabei die Krallen von alleine ab. Bewegen sich die Tiere allerdings hauptsächlich im weichen Streu, musst du die Krallen regelmäßig anschauen und kürzen bzw. vom Tierarzt kürzen lassen.
Schlafrhythmus gewährleisten
Zum Wohlbefinden gehört guter Schlaf.
Meerschweinchen schlafen meist für sich, das bedeutet nicht, dass sie Stress miteinander haben. Sie benötigen allerdings einen geschützten Ort, etwa ein Haus oder eine Röhre, damit sie sich sicher fühlen. Besonders zahme Tiere machen auch mal mitten im Gehege ein Nickerchen.
Tag und Nacht
Meeris sind generell tagaktiv, allerdings machen sie regelmäßig Pausen.
Es kann also sein, dass sich die Schweinchen auch mal tagsüber hinlegen. Umgekehrt wachen sie meist auch nachts mal auf und nehmen einen „Mitternachtssnack“ zu sich.
Achte also darauf, dass Heu und Wasser rund um die Uhr zur Verfügung stehen.
Zusammenfassung
Kurz gesagt, dein Meerschweinchen ist glücklich, wenn es sich viel bewegt und neugierig ist.
Es erkundet die Umgebung und bemerkt dich, wenn du das Zimmer betrittst.
Wenn deine Nager sich nur wenig bewegen oder das Futter ablehnen, dann fehlt deinen Tieren etwas.
In einem solchen Fall kannst du sie gut mit frischem Gemüse aktivieren. So bleiben sie gesund und munter.