Gut getrocknetes Brot wird von einigen gerne an Pferde verfüttert. Andere raten davon dringlichst ab, da es als Dickmacher gilt und zudem Verdauungsbeschwerden erzeugen kann.
Wahr ist, dass Brot einen sehr hohen Energiegehalt hat und zu einem großen Teil aus Stärke besteht. Weizenbrot enthält auf 100 Gramm etwa 49 Gramm Kohlenhydrate.
Ist es deswegen aber direkt ungeeignet für Pferde? Die Antwort darauf geben wir dir hier.
In diesem Beitrag erfährst du, ob und wie dein Pferd Brot essen darf. Zudem zeigen wir dir, welche Gefahren und Vorteile bei der Brotfütterung bestehen. Menge, Vorbereitung und Alternativen geben wir dir ebenfalls mit auf den Weg.
Dürfen Pferde Brot essen?
Ja, solange du einige Punkte berücksichtigst.
Dazu gehören:
- Sauberkeit
- Trockenheit
- Menge
- Gesundheitszustand des Pferdes
- Körpergewicht und Energiebedarf
Als Kraftfutter, kleine Belohnung oder zum Locken kann eine geringe Menge durchaus sinnvoll sein. In Phasen eines erhöhten Energiebedarfs empfiehlt sich die Brotfütterung sogar.
Das gilt allerdings nur dann, wenn das Pferd nicht unter EMS oder Übergewicht leidet.
Worauf du ansonsten noch achten musst, erfährst du in den folgenden Abschnitten.
Warum kann Brot gesund sein?
Getrocknetes Brot hat zwei entscheidende Vorteile.
Zum einen handelt es sich um ein sehr sauberes Lebensmittel, denn Verschmutzungen werden durch mehrfache Mahlvorgänge entfernt.
Im Gegensatz zu Getreide hält es sich länger und ist besser für Pferde mit Allergien oder leberempfindliche Tiere geeignet.
Zum anderen ist die Stärke durch die Vorbereitung und Zubereitung bereits besser aufgespaltet, wodurch Brot gut verdaulich ist und einen optimalen Energieträger darstellt.
Hierdurch ist es immer dann ideal, wenn dein Pferd einen hohen Kalorienverbrauch hat oder zu dünn ist.
Typische Gründe dafür sind:
- sportliche Belastungen
- sehr niedrige Temperaturen
- Trächtigkeit
- Untergewicht durch Erkrankungen
Brot eignet sich dann als Kraftfutter, das zudem sehr beliebt bei Pferden ist.
Welche Gefahren drohen bei der Brotfütterung?
Neben viel Stärke, die sich bereits während des Kauens teilweise in Zucker verwandelt, enthält Brot auch viel Salz.
Die Menge muss daher geringgehalten werden, um keine zu große Aufnahme zu riskieren.
Das gilt sowohl für den Zucker als auch das Salz. Der Zucker kann im Darm zur Gärung führen und dabei die Darmflora aus dem Gleichgewicht bringen.
Dadurch wird die Verdauung gestört. Koliken sind eine mögliche Folge davon. Da diese gefährlich werden können, sind kleine, über den Tag verteilte Portionen wichtig.
Sobald es zu Beschwerden kommt, solltest du die Fütterung einstellen.
Der Salzgehalt kann den Elektrolyt-Haushalt aus der Balance bringen. Das wirkt sich auf die Gesundheit und das Wohlbefinden aus.
Eine weitere Gefahr besteht dann, wenn das Brot nicht richtig getrocknet wurde und schimmelt oder du zu große Stücke anbietest.
Schimmel wirkt sich negativ auf den Magen und Darm aus und kann erhebliche Probleme hervorrufen.
Zu große Stücke hastig gefressen, können zu einer gefährlichen Schlundverstopfung führen.
Wie kannst du Brot verfüttern?
Schneide es am besten zum Trocknen bereits in dünne Scheiben oder kleine Stückchen. Dadurch trocknet es besser, gleichmäßiger und schneller.
Zudem wird das Risiko für Schimmel reduziert und die Gefahr für Schlundverstopfung verringert.
So vorbereitetes Brot kannst du zum Kraftfutter geben, direkt aus der Hand füttern oder zur Beschäftigung bei Futterspielen verwenden.
Im Heu versteckt, in einen Futterball gegeben, unter Tücher gelegt oder in einen Teppich gewickelt, beugt es Langeweile vor.
Wie viel Brot darf ein Pferd essen?
Bis zu einem Kilogramm Brot pro Tag und Pferd sind möglich. Verteile diese Menge am besten auf zwei Mahlzeiten.
Bei sehr dünnen oder sehr stark gearbeiteten Tieren kannst du die Portionen verdoppeln.
Das setzt allerdings voraus, dass dein Pferd Brot gut verträgt.
Wann solltest du kein Brot verfüttern?
Eine Handvoll Brotwürfel oder ein bis zwei dünne Scheiben Brot als Leckerei kannst du nahezu jedem Pferd geben – solange es nur selten ist und eine besondere Abwechslung darstellt.
Die Brotfütterung ist generell nicht angeraten, wenn dein Pferd:
- unter EMS leidet
- übergewichtig ist
- bereits Verdauungsbeschwerden hat
- es an Hufrehe erkrankt ist
Hufrehe ist ein weiteres Risiko bei der Brotfütterung, beziehungsweise bei zu großen Mengen.
Welche Alternativen finden sich zu Brot?
Wenn es dir bei dem Anbieten von Brot um Abwechslung, Belohnung, Locken oder Beschäftigung geht, hast du sehr viele verschiedene Möglichkeiten.
Bei diesen handelt es sich um:
- Ananas
- Äpfel
- Banane
- Birne
- Blaubeeren
- Brombeeren
- Blätter und Zweige von Obst- und Nussbäumen
- Fenchel
- Gurke
- Himbeeren
- Honig
- Johannisbeeren
- Karotten
- Kiwi
- Kohlblätter
- Nüsse
- Rote Bete
- Rüben
- Salat
- Spinat
- Wassermelone
- Zuckerrüben
Geht es hingegen um die Erhöhung der Kalorienzufuhr, sind Mais und Reis neben fertigem Kraftfutter eine gute Wahl.
Generell solltest du bei diesen Lebensmitteln auf kleine Portionen und die Verträglichkeit achten. Denn sie gehören nicht oder nur in sehr geringen Mengen zum natürlichen Speiseplan der Pferde.
Pferde und Brot
Brot ist nicht generell schlecht für Pferde, gehört jedoch nur unter bestimmten Voraussetzungen zu den gesunden oder sinnvollen Snacks.
Ob du es gezielt zur Bereitstellung von mehr Kalorien einsetzen oder als Leckerli verwenden willst, Pferde mögen Brot generell und nehmen es gut an.
Dadurch kannst du es sogar zum Steigern des Appetits nutzen.
Sauberkeit, Freiheit von Schimmel und kleine Stücke sind bei der Fütterung entscheidend. Selbiges gilt für kleine Portionsgrößen.