Dürfen Pferde auf gemulchte Wiesen?

Pferdeweiden zu mulchen ist grundlegend wichtig, um dem Boden auf natürliche Art und Weise Nährstoffe zuzuführen. Kann der Mulch für sie aber schädlich sein?

Das ist von verschiedenen Faktoren abhängig, wie der Art des Mulches und wenn ja, wann dürfen Pferde wieder auf die gemulchte Wiese?

Diesen und mehr Fragen rund um das Thema Mulchen der Koppel beantworten wir dir hier.

In diesem Beitrag erfährst du, ob Pferde auf gemulchte Wiesen dürfen und welche Voraussetzungen dafür gegeben sein müssen. Wir zeigen dir zusätzlich, welche möglichen Gefahren bestehen und warum das Mulchen dennoch gut für den Boden ist – wenn es richtig durchgeführt wird.

Dürfen Pferde auf gemulchte Wiesen?

Das ist von verschiedenen Faktoren abhängig, auf die wir hier eingehen. Dazu gehören unter anderem:

  • Dicke der Mulchschicht
  • Art des Mulches
  • Feuchtigkeit
  • Zeit seit dem Mulchen

Grundlegend lässt sich jedoch sagen, dass Pferde nicht direkt auf frisch gemulchte Wiesen sollten. Denn die damit verbundenen Risiken sind ausgesprochen hoch.

Welche Gefahren bestehen bei gemulchten Wiesen?

Bei dem Mähen mit Mulchfunktion oder dem gesonderten Mulchen von Grünschnitt entstehen sehr kleine Stücke.

Diese zerfallen schneller und gären in Verbindung mit Feuchtigkeit in kurzer Zeit.

Für die Nährstoffversorgung und die Qualität des Bodens ist das ideal. Denn zum einen geben die Pflanzenteile beim Abbau Nährstoffe an das Substrat ab.

Zum anderen werden Mikroorganismen in der Erde gefördert, die eine positive Auswirkung haben.

Dadurch wächst die Wiese besser und zeigt sich widerstandsfähiger. Gerade auf Koppeln ist das wichtig, da sie allein durch das Gewicht und das Abgrasen enorm belastet werden.

Für Pferde ist Mulch jedoch potenziell gefährlich.

Das gilt selbst dann, wenn es sich ausschließlich um Gräser handelt.

Denn durch die Feuchtigkeit gärt Mulch im Magen-Darm-Trakt schnell und kann dadurch Koliken auslösen. Die Fehlgärungen erzeugen dann unter anderem:

  • Schmerzen
  • Krämpfe
  • Durchfall
  • Kotwasser

In schweren Fällen und bei einer verzögerten Behandlung können Koliken lebensgefährlich sein. Eine tierärztliche Behandlung ist in jedem Fall erforderlich.

Art des Mulches als Gefahr

Wenn eine Koppel gemäht und das Schnittgut zu Mulch verarbeitet wird, können dabei auch Pflanzen zerkleinert werden, die gefährlich für dein Pferd sind.

Im Normalfall lassen Pferde alles stehen, was Unverträglichkeiten erzeugt oder beispielsweise durch Tierkot verunreinigt ist.

Beim Mulchen werden diese potenziell gefährlichen Stoffe miteinander vermischt und überall verteilt.

Das kann dazu führen, dass die Pferde gar nicht mehr grasen oder aber dabei ungeeignete Substanzen aufnehmen, die gesundheitliche Probleme auslösen.

Schichtdicke als entscheidender Faktor

Die Schichtdicke spielt gleich in zweierlei Hinsicht eine entscheidende Rolle.

Zum einen kann eine dicke Mulchschicht bereits ab fünf Zentimetern die darunter wachsenden Pflanzen ersticken. Das daraufhin erforderliche Nachsäen lässt sich dann nicht mehr vermeiden – bedeutet jedoch einen erhöhten Aufwand.

Zum anderen ist die Dauer zum Trocknen und Einarbeiten erheblich länger, wenn die Schicht dick ist.

Eine luftige und gleichmäßige Verteilung beseitigt diese Probleme. Daher empfiehlt es sich auch, das Mulchen regelmäßig durchzuführen und somit nur geringe Mengen Schnittgut auszubringen.

Alternativen zum Mulchen

Das Mulchen ist eine sehr natürliche, kostengünstige und praktische Methode, um eine Wiese zu düngen.

Anstelle einer Alternative dafür, ist ein angepasstes Vorgehen empfehlenswert.

Das bedeutet regelmäßiges und häufiges Abmisten, Mähen und Wechseln der Abschnitte.

Eine Unterteilung der Wiese hilft dabei, dass sich die Graspflanzen nach der Pflege erholen können und nicht überstrapaziert werden.

Zudem kann nach dem Mulchen mit der neuen Nutzung so lange gewartet werden, bis der Mulch gut verrottet ist und keine Gefahr mehr für die Pferde darstellt.

Um diesen Vorgang zusätzlich zu beschleunigen, lohnt sich die Öffnung der Grasnarbe durch Vertikutieren. Diese Maßnahme dient zugleich dazu, den Mulch einzuarbeiten und Unkraut sowie Moos zu reduzieren. Hinzu kommt, dass Wasser besser abfließen kann und das Risiko für Verschlammen reduziert wird.  

Ab wann dürfen Pferde auf eine gemulchte Wiese?

Der Mulch sollte komplett zersetzt oder gut eingearbeitet und das Gras darunter nachgewachsen sein.

Abhängig vom Wetter, der Temperatur und der Bodenqualität kann das Wochen bis Monate in Anspruch nehmen.

Auch aus diesem Grund ist es wichtig, häufiger einen Wechsel durchzuführen und die Wiese in Abschnitte aufzuteilen.

Auf diese Weise kann ein Teil sich erholen und brach liegen, ohne eine Gefahr für deine Tiere darzustellen.

Die Qualität der Weide wird somit deutlich erhöht.

Pferde und Mulch

Solange dein Pferd keinen Mulch aufnimmt, stellt dieser auch keine Gefahr für das Tier dar.

Auf der Koppel lässt sich das jedoch nicht sicher vermeiden, wenn dein Pferd unbeobachtet ist.

Trenne gemulchte Bereiche daher immer ab. Das gibt der Wiese Zeit, sich zu regenerieren und reduziert langfristig den notwendigen Aufwand für die Pflege.

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