Mais ist schmackhaft, wird gerne angenommen und hat einen hohen Energiegehalt. Das klingt ideal für ein Kraftfutter.
Doch im Vergleich zu Hafer und Gerste schneidet Mais in Bezug auf Mineralstoffe und essenzielle Fettsäuren deutlich schlechter ab.
Ist er dennoch ein geeignetes Futter für Pferde? Diese und mehr Fragen beantworten wir im Folgenden.
In diesem Beitrag erfährst du, wann die Zufütterung von Mais sinnvoll sein kann, in welcher Form und Menge sie erfolgen darf und welche Alternativen es dazu gibt.
Dürfen Pferde Mais fressen?
Ja, denn er ist weder giftig noch für die Tiere unverträglich. Bei der Fütterung muss allerdings auf die Menge und die Art der Darreichung geachtet werden.
Mais ist ein Dickmacher, der vergleichsweise wenig Mineralstoffe enthält und damit außer Kalorien nicht viel zu einer gesunden Ernährung beiträgt.
100 Gramm getrockneter Mais enthält ungefähr 368 Kilokalorien. Diese stammen hauptsächlich aus Kohlenhydraten und Fett.
Ballaststoffe, Vitamine und Mineralien sind hingegen nur in geringen Mengen vorhanden. Auch der Eiweiß-Anteil ist niedrig.
Daher wird Mais unter anderem zum Ausgleich eines zu hohen Protein-Gehalts in Getreidefutter, beziehungsweise Müsli verwendet.
Wann ist eine Zufütterung mit Mais sinnvoll?
Aufgrund des hohen Stärkegehalts eignet sich Mais insbesondere:
- für sehr dünne Pferde
- für ältere Tiere
- bei einem hohen Energiebedarf durch Sport, Belastung oder extrem niedrige Temperaturen
Als Aufbaufutter kann er also in geringen Mengen eingesetzt werden, wenn dein Pferd etwas mehr Energie oder Gewicht braucht. Dabei solltest du jedoch die richtige Vorbereitung beachten.
Wie kannst du deinem Pferd Mais füttern?
Der hohe Stärkegehalt bei gleichzeitig wenig essenziellen Fettsäuren und Mineralien bedeutet zum einen, dass die Stärke vor der Fütterung aufgeschlossen werden muss.
Geeignete Methoden sind:
- Dampf-Flockieren
- Mikronisieren
- Puffen
- Ankeimung
- langes Aufkochen
Die Stärke wird dadurch für Pferde leichter verdaulich.
Zum anderen solltest du Mineralien und Öle zusetzen, wenn dein Pferd größere Mengen Mais aufnimmt.
Auch dann bestehen allerdings potenzielle Risiken.
Welche Gefahren bestehen bei der Fütterung von Mais?
Wenn du zu viel Mais fütterst, kann sich das negativ auf die Gesundheit deines Pferdes auswirken.
Neben Übergewicht, das das Risiko für Diabetes erhöht und den Bewegungsapparat belastet, kann sich der pH-Wert der Darmflora verschieben.
Dadurch tritt eine ungünstige Kettenreaktion auf, die sich negativ auf die Verdauung auswirkt. Beschwerden wie Durchfall und Koliken sind möglich.
Zudem kann es zur Hufrehe kommen. Bekommt ein Pferd zu viel Mais, neigt es zudem zur Übersäuerung, kann schneller schwitzen und seine Kondition kann sich verringern.
Mais wird weiterhin als Auslöser für Allergien vermutet. Wissenschaftliche Belege gibt es dafür jedoch nicht.
Wie viel Mais dürfen Pferde essen?
Eine problematische Menge ist mehr als 350 Gramm Mais auf 100 Kilogramm Körpergewicht deines Pferdes.
Wenn dein Pferd empfindlich ist oder bereits Beschwerden im Bereich der Verdauung vorliegen, solltest du deutlich weniger füttern.
Generell muss sich das Tier erst an das stärkehaltige Futter gewöhnen. Beginne daher mit dem Anfüttern, indem du zunächst täglich eine Handvoll auf das Müsli gibst oder dem Mesh beimengst.
Hierzu eignen sich beispielsweise Maisschrot, Maiscobs oder Maiskeime. Ebenso kannst du gekochten Mais anbieten.
Denke zudem daran, dass die Mineralisierung wichtig ist. Das gilt vor allem dann, wenn du die Menge allmählich steigerst.
Zeigen sich negative Effekte, solltest du sie wieder reduzieren.
Welche Alternativen gibt es zu Mais für Pferde?
Da Mais als Kraftfutter eingesetzt wird, ist er in einer Mischung gut aufgehoben. Pferde-Müsli mit Mais, Gerste und Hafer wird von den Tieren in der Regel gut angenommen.
Dinkel ist eine weitere mögliche Alternative.
Auf Roggen und Weizen solltest du bei Kraftfutter hingegen verzichten. Soll es getreidefrei sein, kannst du Kartoffeln und fertige Mischungen wählen.
Reisprodukte kannst du ebenfalls verwenden. Reiskleie bietet sich dazu unter anderem an. Ebenso wie den Mais kannst du diesen auch lange kochen, und ins Mesh geben.
Fazit: Pferde und Mais
In geringen Mengen kann entsprechend vorbereiteter Mais deinem Pferd eine zusätzliche Portion Kraft und Energie geben.
Gerade im Winter, bei untergewichtigen oder stark geforderten Tieren ist die Zugabe von Mais sinnvoll, wenn du die genannten Hinweise befolgst.
Das gilt beispielsweise auch für trächtige Stuten im letzten Trimester, wenn Kraft für die Geburt erforderlich ist.
Vergiss dabei nie, dass sich die Verdauung erst auf das Futter einstellen muss. Führe Mais daher schrittweise in den Speiseplan ein und achte auf die Verträglichkeit.