Pferde fressen die absonderlichsten Lebensmittel – darunter auch Schokolade?
Sie enthält jedoch Theobromin und andere Substanzen, die weder für Menschen noch Tiere gesund sind. Nicht zuletzt aufgrund des Zuckers ist sie auch unter Zweibeinern daher nur eine Leckerei.
Darf sie das für dein Pferd ebenfalls sein? Wir sind der Frage auf den Grund gegangen und liefern dir hier die Antwort und alternative Belohnungen.
In diesem Artikel erfährst du, ob Pferde Schokolade essen dürfen und wie sich die Aufnahme auf die Tiere auswirkt. Zudem bieten wir dir wichtige Informationen rund um die Fütterung von Leckereien.
Dürfen Pferde Schokolade essen?
Nein, Pferde sollten keine Schokolade essen. Denn diese enthält für die Tiere giftige und schädliche Stoffe.
Darunter:
- Theobromin
- Zucker
- Lactose
Was ist Theobromin?
Theobromin ist ein Alkaloid und hat einen ähnlichen Effekt wie Koffein. Es wirkt anregend auf das Nervensystem.
Das gilt zumindest dann, wenn es richtig verstoffwechselt werden kann. Hierfür sind spezielle Enzyme erforderlich.
Menschen besitzen diese – Pferde, Hunde und Katzen jedoch nicht.
Für sie handelt es sich bei Theobromin um einen Giftstoff, der für sie sogar lebensbedrohlich sein kann.
Welchen Effekt hat Zucker auf Pferde?
In kleinen Mengen ist er nicht problematisch. Bei zu großen Dosierungen oder täglicher Gabe kann er jedoch Karies begünstigen, zu Übergewicht führen und Diabetes erzeugen.
Gelegentlich etwas Fruchtzucker ist nicht schädlich.
Ständig oder als Hauptbestandteile der Nahrung verfüttert sind sehr süßes Obst, aber auch Honig und Schokolade jedoch denkbar ungeeignet.
Lactose und Pferde
Schokolade enthält häufig Lactose – also Milchzucker. Diesen können erwachsene Pferde in der Regel kaum oder gar nicht mehr verstoffwechseln.
Sie besitzen dafür nicht mehr die notwendigen Enzyme, darunter Saccharase.
Hierdurch kann es zu sogenannten Fehlgärungen im Darm und somit zu Beschwerden im Verdauungstrakt kommen.
Schokolade mit einem sehr hohen Kakaoanteil hat weniger Lactose und generell weniger Zucker, enthält dafür jedoch deutlich mehr Theobromin.
Dadurch ist Schokolade generell problematisch für Pferde – unabhängig von der Sorte.
Welche Beschwerden können nach dem Essen von Schokolade bei deinem Pferd auftreten?
Typisch wären Verdauungsbeschwerden, aufgrund des Zuckers und Theobromins. Da Pferde zwar Übelkeit verspüren aber nicht erbrechen können, handelt es sich dabei um:
- Blähungen
- Durchfall
- Koliken
- Kotwasser
Vor allem Koliken sind für Pferde teilweise sehr schmerzhaft und zudem gefährlich. Sie können tödlich enden, wenn sie schwer ausfallen und nicht behandelt werden.
Bei einem bereits geschwächten Pferd mit gesundheitlichen Problemen, können sich die Symptome schnell erheblich verschlimmern.
Besser ist es daher, wenn du keine Schokolade verfütterst.
Wie musst du handeln, wenn dein Pferd Schokolade gefressen hat?
Das kommt auf die Menge an. Hat beispielsweise ein Kind deinem Pferd einen Schokoriegel angeboten und es hat einmal abgebissen oder auch den kompletten Riegel aufgenommen, ist das in der Regel vollkommen unproblematisch.
Geschieht das aber täglich oder in größeren Mengen, kann sich daraus eine Gefahr ergeben, wenn sich Theobromin anreichert und nicht schnell genug ausgeschieden werden kann.
Achte daher auf die Sicherung der Koppel und vermeide es, dass Passanten oder andere Personen dein Pferd füttern. Das gilt nicht nur für Schokolade.
Denn einige andere Lebensmittel werden von Pferden zwar gefressen, sind für sie aber ebenfalls schädlich oder sogar giftig bis tödlich.
Falls du bemerkst, dass dein Pferd größere Mengen aufgenommen hat – beispielsweise durch Verpackungen auf der Koppel oder durch sonstige Reste, Symptome oder Beschwerden – schalte sofort einen Tierarzt ein.
Je eher die Behandlung erfolgt, umso geringer ist das Risiko für schwere Verläufe. Zudem fällt die Heilungsdauer kürzer aus.
Welche Alternativen gibt es zu Schokolade für dein Pferd?
Wenn es dir darum geht, dein Pferd zu belohnen, zu locken oder zu verwöhnen oder den Appetit anzuregen, stehen dir gleich mehrere Möglichkeiten zur Verfügung.
Zu diesen gehören:
- Äpfel
- Banane
- Birne
- Blätter und Zweige von Obst- und Nussbäumen
- Fenchel
- Gurke
- Honig
- Karotten
- Kohlblätter
- Nüsse
- Rote Bete
- Rüben
- Salat
- Spinat
- Wassermelone
- Zuckerrüben
Die Auswahl an verschiedenen Lebensmitteln für mehr Abwechslung und zur Beschäftigung ist also groß.
Aufgehängte Rüben und Zweige oder in Heubällen versteckte Leckereien beugen der Langeweile vor und sind ideal für den Aufenthalt in einer Box.
Achte bei allen Nahrungsmitteln darauf, dass sie sauber und ungespritzt sind, und verfüttere jeweils nur kleine Mengen.
Das gilt vor allem dann, wenn dein Pferd noch nicht an Frischfutter gewöhnt ist oder bereits Unverträglichkeiten oder Verdauungsbeschwerden hat.
Pferde und Schokolade
Du solltest deinem Pferd keine Schokolade geben, auch wenn geringe Mengen nicht sofort giftig oder stark schädlich sind.
Das Theobromin, der Zucker und die Lactose sind auf Dauer und in größeren Mengen abträglich für die Gesundheit – wodurch du deinem Pferd mit der Süßigkeit keinen Gefallen tust.
Setze daher lieber auf Obst und Gemüse und beachte auch hierbei, dass nur kleine Mengen auf den Speiseplan deines Pferdes gehören.