Pferde dürfen verschiedene Sorten an Obst und Gemüse essen. Doch gehören Tomaten dazu?
Immerhin enthalten sie nur wenig Kalorien, dafür aber reichlich Wasser, Vitamine und Mineralstoffe sowie sekundäre Pflanzenstoffe.
Wir gerne der Frage auf den Grund, ob sich Tomaten für Pferde eignen oder sogar für sie gefährlich sein können.
In diesem Ratgeber erfährst du, ob Pferde Tomaten essen dürfen und welche potenziellen Gefahren mit der Fütterung einhergehen, wenn sie sie fressen. Zudem zeigen wir dir mögliche Alternativen.
Dürfen Pferde Tomaten essen?
Nein, Pferde dürfen keine Tomaten essen, denn diese gehören ebenso wie Auberginen und Kartoffeln zu den Nachtschattengewächsen. Sie enthalten daher für das Pferd giftige Stoffe, die zu schweren gesundheitlichen Problemen führen können.
Besonders gefährlich sind unreife Tomaten und die grünen Abschnitte. Nicht nur die Fruchtkörper, sondern die gesamte Pflanze stellt damit eine Gefahr für dein Pferd dar.
Auch ohne diese Substanzen leisten die für den Menschen gesunden Tomaten jedoch keinen Beitrag zur ausgewogenen Ernährung deines Pferdes.
Sind Tomaten gesund?
Tomaten haben einen hohen Wassergehalt. Zudem enthalten sie unter anderem:
- Vitamin C
- Magnesium
- Kalzium
- Ballaststoffe
- Lycopin
Bereits der hohe Wassergehalt ist für Pferde problematisch, denn ihre Verdauung ist nicht darauf ausgelegt.
Aus diesem Grund dürften sie auch ohne die grünen Abschnitte und ohne Stängel oder Blätter nur in sehr geringen Mengen verfüttert.
Diese geringe Menge trägt wiederum nicht zur Versorgung mit den Nähr-, Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen bei.
Zudem bestehen verschiedene Gefahren, wenn dein Pferd Tomaten – oder schlimmer noch – die Pflanzen frisst.
Was passiert, wenn Pferde Tomaten essen?
Als Vertreter der Nachtschattengewächse kann es durch den Giftgehalt – dem Solanin – bei größeren Mengen zu Vergiftungserscheinungen kommen.
Diese beziehen sich unter anderem auf die Verdauung. Typisch sind:
- Durchfall
- Kotwasser
- Koliken
Hinzukommen kann Desorientierung.
Die Koliken allein sind aber mehr als schmerzhaft und können sogar lebensbedrohlich werden. Eine schnelle Behandlung ist daher immer sinnvoll und kann schlimmere Verläufe verhindern.
Welche Menge an Tomaten ist giftig für Pferde?
Jede Menge ist giftig für Pferde. Der Solanin-Gehalt ist in den verschiedenen Teilen jedoch unterschiedlich hoch.
Am höchsten liegt er mit bis zu 32 Milligramm Solanin auf 100 Gramm bei unreifen Tomaten. Die Blätter und Stiele können ähnlich viel oder sogar mehr enthalten.
Bei reifen Tomaten sinkt der Wert hingegen deutlich auf bis zu 0,7 Milligramm.
Eine tödliche Dosis für den Menschen liegt bei 3 bis 6 Milligramm Solanin pro Kilogramm Körpergewicht. Dafür müssten also selbst an unreifen Tomaten große Mengen aufgenommen werden.
Vergiftungserscheinungen treten jedoch deutlich früher ein. Da Pferde sehr empfindlich sind, reichen bei ihnen selbst dafür bereits kleinere Dosen aus.
Eine genaue Angabe in Kilogramm kann es jedoch nicht geben. Dazu müsste zuvor der genaue Solanin-Gehalt bestimmt werden.
Hinzu kommen die Größe und der sonstige Gesundheitszustand des Pferdes. Daher solltest du auf die Fütterung von Tomaten zur Sicherheit besser vollständig verzichten.
Was musst du tun, wenn dein Pferd Tomaten gefressen hat?
Das kommt ganz auf die Menge, die Art und die Gesundheit deines Pferdes an. Hat es ein oder zwei reife Tomaten aufgenommen, ist das unproblematisch.
Hat es hingegen versehentlich mehrere Pflanzen mit unreifen Tomaten daran gefressen, solltest du deinen Tierarzt informieren.
Gegebenenfalls ist es dann sinnvoll, mit Aktivkohle den Vergiftungserscheinungen vorzubeugen beziehungsweise diese zu reduzieren.
Bestehen bereits Symptome, wie Durchfall oder Kotwasser, müssen diese Beschwerden ebenfalls behandelt werden.
Dabei gilt: Je früher die Behandlung erfolgt, desto geringer fallen die Risiken aus und umso schneller schlägt die Therapie in der Regel an.
Welche Alternativen finden sich zu Tomaten für das Pferd?
Auch wenn sehr kleine Mengen reifer Tomaten deinem Pferd nicht schaden, finden sich zahlreiche weitere Alternativen. Zu diesen gehören:
- Äpfel
- Bananen
- Birnen
- Blätter und Zweige von Obst- und Nussbäumen sowie Beerensträuchern
- Fenchel
- Gurke
- Honig
- Karotten
- Kohlblätter
- Nüsse
- Rote Bete
- Rüben
- Salat
- Sellerie
- Spinat
- Wassermelone
- Zuckerrüben
Hierdurch kannst du deinem Pferd Abwechslung gönnen, es belohnen oder locken.
Auch Beschäftigung ist durch verschiedene Angebote möglich. So kannst du beispielsweise Steckrüben, Karotten oder Zweige aufhängen oder einen Futterball mit Heu und Leckereien füllen.
Auf diese Weise kann sich dein Pferd das Futter erarbeiten. Das wirkt gegen Langeweile und beugt damit auch Verhaltensstörungen und Aggressionen vor.
Einige der genannten Lebensmittel kannst du zudem therapeutisch einsetzen.
Dazu zählt beispielsweise Honig. Nüsse oder Banane dienen der erhöhten Energiezufuhr und Fenchel kann aufgrund seiner ätherischen Öle unter anderem bei Husten eingesetzt werden.
Bedenke bei all diesen Speisen, dass sie lediglich als Leckerli oder bei Bedarf zur unterstützenden Behandlung eingesetzt werden sollten.
Gib sie nur in geringen Mengen und achte darauf, dass sie weder verschmutzt noch mit Pestiziden behandelt sind.
Pferde und Tomaten
Tomaten werden zwar erst in größeren Mengen für Pferde gefährlich, bieten allerdings auch keinen gesundheitlichen Vorteil.
Verzichte daher lieber auf die Fütterung damit und setze auf Alternativen.
Durch Abwechslung verhinderst du zudem, dass dein Pferd mit einem Nährstoff über- oder unterversorgt wird.