Weintrauben schmecken gut, sind gesund und bei Menschen beliebt.
Sie enthalten zudem nennenswerte Mengen an Vitamin B1, B3 und B6 sowie wertvolle und lebenswichtige Mineralstoffe.
Aber dürfen Pferde sie essen? Dieser Fragen gehen wir in diesem Ratgeber auf den Grund.
In diesem Artikel erfährst du, welche Vitalstoffe in Trauben stecken und ob Pferde davon profitieren können oder das Obst für die Tiere eine Gefahr darstellt. Wir zeigen dir zudem, welche Alternativen es zu den Früchten gibt.
Dürfen Pferde Trauben essen?
Von sehr geringen Mengen wird dein Pferd nicht direkt krank oder sterben, wirklich gesund sind die Früchte für das Tier jedoch nicht.
Sie bergen einige Gefahren, die in diesem Maße nicht für den Menschen oder andere Tiere gegeben sind.
Zu diesen gehören:
- hoher Gehalt an Fruchtzucker
- Gärung
- enthaltene Kerne und Giftstoffe
- hoher Wassergehalt
- geringer Faseranteil
Fruchtzucker und Gärung als Gefahr
Weintrauben – vor allem besonders süße und reife Exemplare – enthalten große Mengen an Fruchtzucker.
Dieser tritt in dem normalen Speiseplan von Pferden nur in ausgesprochen geringem Maße auf. Ihre Verdauung ist also nicht darauf ausgelegt, ihn richtig verarbeiten zu können.
Das bedeutet, dass es zur Gärung in Magen und Darm kommen kann. Durchfall, Kotwasser, Blähungen und Koliken sind die möglichen und wahrscheinlichen Folgen.
Aufgrund der empfindlichen Verdauung von Pferden sind die Auswirkungen erheblich.
Bereits aus diesem Grund sollte auf Trauben als Leckerli für Pferde verzichtet werden.
Weintraubenkerne als Gefahr
Die Kerne sind nicht schädlich für Pferde. Was aber – zumindest bei größeren Mengen – problematisch für dein Tier ist, sind die eventuell vorhandenen Pestizid-Rückstände.
Diese lassen sich auch durch gründliches Waschen nicht vollständig entfernen, weil sie in die Früchte eindringen, und können zu Vergiftungserscheinungen wie Verdauungsbeschwerden führen.
Durchfall, Koliken und Auswirkungen auf den Kreislauf sind nicht auszuschließen.
Das ist in der Regel jedoch nur dann der Fall, wenn sehr große Mengen verzehrt werden. Also beispielsweise dann, wenn dein Pferd ganze Reben direkt von der Pflanze frisst.
Auch bei einer sehr häufigen Fütterung mit Trauben können sich Giftstoffe anreichern. Bei einzelnen Trauben treten derlei Fälle hingegen nicht ein.
Hoher Wassergehalt und geringer Faseranteil als Risiken
Pferde ernähren sich in der Regel von Gräsern, Heu und gegebenenfalls von krautigen Pflanzen oder Blättern.
Obst, Gemüse, Nüsse und Kerne treten auf ihrem Speiseplan nur in einem sehr geringen Maß auf.
Ihr Verdauungssystem ist dementsprechend darauf ausgelegt, Nahrung mit einem niedrigen Wassergehalt dafür aber mit einem hohen Faseranteil zu verwerten.
Lebensmittel wie Trauben enthalten kaum Ballaststoffe, jedoch viel Wasser.
Obwohl sie auch Vitamine und Mineralstoffe mit sich bringen und somit einen kleinen Beitrag zur gesunden und ausgewogenen Ernährung leisten, spielt das bei Pferden eine geringere Rolle.
Der hohe Gehalt an Wasser und Zucker verhindert, dass sie davon problemlos größere Mengen fressen können. Dadurch werden auch die Mikronährstoffe nicht in nennenswerten Mengen aufgenommen.
Was passiert, wenn Pferde Trauben essen?
Das kommt auf die Menge an. Wenn dein Pferd einmal eine Handvoll Weintrauben nascht, musst du nicht mit starken Beschwerden rechnen.
Leichter Durchfall ist bei sehr empfindlichen Tieren möglich aber bei einer derartig geringen Menge ebenfalls unwahrscheinlich.
Problematisch wird es erst, wenn ganze Reben aufgenommen werden. Dann sind Koliken durch das Gären der Trauben im Verdauungstrakt eine Gefahr.
Bei häufiger Gabe größerer Mengen kann es auch ohne Koliken zu Störungen der Verdauung und zu weiteren gesundheitlichen Problemen kommen.
Denn der Fruchtzucker belastet unter anderem die Bauchspeicheldrüse. Das kann wiederum zu Diabetes führen.
Auch wenn es also nicht direkt eine Gefahr darstellt, wenn dein Pferd hin und wieder ein paar Weintrauben isst, sind sie für das Tier nicht gesund.
Mögen Pferde Trauben?
Ja, der Geschmack von Trauben ist auch für Pferde verlockend. In Weinbau-Gebieten besteht also durchaus das Risiko, dass die Tiere sich daran satt essen.
Wenn dein Pferd sehr empfindlich ist, solltest du in der Nähe der Pflanzen mit reifen Früchten gut darauf achten, es von dem Obst fernzuhalten.
Trauben zum Anregen des Appetits
Da Pferde die Früchte mögen, können sie in sehr geringen Mengen dann eingesetzt werden, wenn dein Tier einmal keinen Appetit hat.
Sie dienen dem Anfüttern und können dafür sorgen, dass danach wieder besser gefressen wird.
Allerdings solltest du die Ursache für Appetitlosigkeit bei deinem Pferd immer abklären lassen.
Das muss frühzeitig geschehen, da die sensiblen Tiere anderenfalls schwer krank werden können.
Je zeitiger ein Tierarzt den Auslöser findet, umso besser sind die Chancen für eine schnelle und vergleichsweise einfache Heilung.
Welche Alternativen gibt es zu Trauben für das Pferd?
Wenn du deinem Pferd Abwechslung bieten möchtest und ihm hin und wieder ein Leckerli gönnen möchtest, hast du dafür verschiedene Möglichkeiten.
Darunter finden sich nicht nur Obst- und Gemüsesorten.
Geeignet sind unter anderem:
- Apfel
- Banane
- Birne
- Gurke
- Honig
- Möhren
- Nüsse
- Salat
- Spinat
- Zweige von Obst- und Nussbäumen oder Beerensträuchern
Bedenke dabei aber immer, dass es sich hierbei lediglich um Zusätze zum normalen Futter handeln sollte.
Geringe Mengen und der Einsatz zum Anregen des Appetits, als Belohnung oder zum Locken sind bei dem genannten Obst und Gemüse jedoch unbedenklich.
Solange du nur wenige Trauben ab und an gibst, stellen sie keine Gefahr dar. Generell profitieren Pferde davon jedoch nicht gesundheitlich.
Obwohl sie die kleinen Früchte mögen, können Weintrauben Pferden schaden. Aus diesem Grund ist Vorsicht angeraten.