Um das Rennmaus-Gehege ideal an die Bedürfnisse der kleinen Nager anpassen zu können, solltest du auch über deren Kletterverhalten Bescheid wissen.
Grund genug, diese Frage zu klären…
In diesem Beitrag verraten wir dir, ob Rennmäuse klettern können und was du aus der Antwort unbedingt ableiten solltest.
Können Rennmäuse klettern?
Ja, Rennmäuse können klettern und haben sogar eine gewisse Leidenschaft dafür. Das liegt daran, dass sie auch in freier Wildbahn viel klettern müssen, um überleben zu können.
Allerdings muss hier gesagt werden, dass Rennmäuse zwar gerne und viel klettern, dennoch aber keine Kletterprofis sind.
Du solltest unbedingt beachten, dass sie zum Klettern stets ‚Haltegriffe‘ benötigen und keine glatten Oberflächen oder Bäume erklimmen können.
Bedenke jedoch, dass Rennmäuse dazu in der Lage sind, senkrecht zu klettern, wenn sie sich mit ihren Pfoten festkrallen können.
Ein weiterer Grund, warum du deine Tiere nicht in einem Gitterkäfig halten solltest. An diesem können die Rennmäuse hochklettern und sich möglicherweise verletzen, wenn sie herabfallen
Äste, Treppen, Rampen, Röhren (aus Holz) und vieles mehr laden zum Klettern ein und werden von den Tieren gerne angenommen.
Klettern Rennmäuse gerne?
Wie bereits erwähnt, klettern Rennmäuse sowohl in freier Wildbahn als auch in Gefangenschaft gerne.
Trotzdem ist das Klettern vielmehr ein natürlicher Instinkt und nicht als eine Art Hobby anzusehen. Es handelt sich hierbei um eine Notwendigkeit, die das Überleben der Tiere sichert.
Du wirst deine Rennmaus mit großer Wahrscheinlichkeit viel öfters beim Graben und Nagen als beim Klettern beobachten können.
Auch wirst du feststellen, dass die Tiere oftmals lieber springen als an Gegenständen hochzuklettern, wenn die Situation es erlaubt. Doch besonders in selbstgebauten Tunneln fühlen sich die Rennmäuse sehr wohl und klettern, was das Zeug hält.
Doch woran liegt es, dass die Gerbils in Tunneln und auf nur leicht steigende Holzrampen gerne klettern und steile oder senkrechte Holzrinden ignorieren?
Das liegt daran, dass Rennmäuse in der mongolischen Steppe beheimatet sind. In der Steppe gibt es schlicht und ergreifend einfach keine Bäume!
Es ist also nicht notwendig, dass die Renner auf Bäume klettern müssen, um ihr Überleben zu sichern. Daher führt sie ihr Instinkt auch nicht zu Bäumen oder steilen Wänden hin.
Selbstverständlich kannst du deinen Haustieren gezielt den ein oder anderen Einrichtungsgegenstand zum Klettern in das Gehege legen. Achte jedoch darauf, dass es sich hierbei um unschädliches Material handelt und dein Gerbil sich beim Klettern nicht verletzen kann.
Im Terrarium besteht diese Gefahr des Hochkletterns an den Wänden nicht, da Rennmäuse an den Glaswänden keinen Halt finden und so auch nicht an daran hochklettern können.
Solltest du beobachten, dass deine Rennmaus an den Glaswänden kratzt, solltest du unbedingt Ursachenforschung betreiben, um herausfinden zu können, was dein Tier im Moment unglücklich macht.
Halten wir also fest: Das Klettern ist ein natürlicher Bestandteil des Rennmaus-Daseins.
Doch keine Sorge: Es ist nicht unbedingt notwendig, dass du gekaufte Gegenstände in das Gehege deiner Tiere einbaust.
Rennmäuse lieben ihre eigenen Tunnel und solange sie die Möglichkeit haben, diese in ihrem Zuhause anzulegen, können sie zeitgleich auch ihrem Kletterdrang nachkommen!
Klettermöglichkeiten anbieten: 3 tolle Möglichkeiten
Möchtest du deinen Tieren ganz gezielt Klettermöglichkeiten zur Verfügung stellen, so kannst du das natürlich gerne tun.
Wir haben 3 artgerechte Möglichkeiten gesammelt und für dich zur Verfügung gestellt.
Achte jedoch darauf, dass die Einrichtungsgegenstände immer auch zur Größe des Terrariums passen, sodass deine Tiere nicht permanent klettern müssen, wenn sie von einem Ort zum anderen wollen, sondern immer die freie Wahl haben.
Gegen den ein oder anderen Anreiz am Ende des Tunnels spricht aber natürlich nichts.
1. Röhren für Rennmäuse
Röhrensysteme sind die ideale Lösung, um Klettermöglichkeiten für Rennmäuse anzubieten, da diese zeitgleich als Tunnelsystem genutzt werden können
Kaufe bitte auf keinen Fall Plastikrohre, da diese ein hohes Gesundheitsrisiko für die Tiere darstellen.
Am besten eignen sich Holz- oder Korkröhren. Auch Weidenrohre sind bei den Rennern eine willkommene Abwechslung. Besonders Korkröhren werden hervorragend angenommen und bieten zusätzlich eine gute Aussichtsplattform.
2. Seile
Natürlich besteht auch die Möglichkeit, dass du mithilfe eines Seils eine Art Brücke zwischen zwei Einrichtungsgegenständen baust, die deine Gerbils dann kletternder Weise überqueren können.
Hierfür eignet sich dickeres Sisal-Seil besonders gut, da es sich hierbei um ein Naturprodukt handelt.
Achte darauf, dass es sich nicht um eingefärbtes Seil handelt!
Um die Brücke dicker zu machen, kannst du drei Seile miteinander verflechten und so für mehr Halt sorgen.
3. Treppen & Rampen
Selbstverständlich können Rennmäuse keine Treppen, wie sie bei uns Menschen oftmals in Hausgängen zu finden sind, hochklettern. Allerdings gibt es etwa Hühnerrampen, die treppenähnlich aufgebaut sind und sich hervorragend eignen, um mehrere Stockwerke im Gehege zu verbinden.
Deine Tiere werden diese Treppen im Miniformat gerne annehmen und viel Spaß dabei haben, sie hoch und herunterzuklettern.
Werde hier ruhig kreativ und verbaue die Treppen so, dass deine Rennmaus möglichst viel zu tun hat und einige Hindernisse überwinden muss, um zum gewünschten Ziel zu gelangen.
Verzichte jedoch nach Möglichkeit auf Treppen, die die Tiere hinaufsteigen müssen, um zum Futter oder Wasser zu gelangen, wenn deine Tiere schon älter oder krank sind.
Auch kann es immer sein, dass ein Tier plötzlich Ängste entwickelt und sich nicht mehr hinauf traut. Dennoch sollte jedes Tier zu jeder Zeit Zugang zu Futter und Wasser haben!