Rennmäuse haben kleine und empfindliche Augen, die von dir regelmäßig auf Verletzungen überprüft werden sollten.
Hin und wieder wirst du dabei feststellen, dass die Augen deiner Rennmaus verklebt sind.
In diesem Beitrag verraten wir dir, was vier häufige Ursachen für verklebte Rennmaus-Augen sind und was du dagegen tun kannst. Außerdem gibt es bewährte Pflegetipps rund um dieses Thema.
Grund 1: Verletzungen
Rennmäuse sind sehr vorsichtige Tiere. Dennoch kann es passieren, dass sie sich erschrecken und auf der Flucht mit ihrem Auge bspw. an einer Kante eines Einrichtungsgegenstandes hängenbleiben.
So kann es zu kleineren und größeren Verletzungen am Auge kommen.
Je nachdem, wie schwer die Verletzung ausfällt, kann es sein, dass das Auge deiner Rennmaus anschwillt, verklebt oder sich aufgrund der Entzündung sogar überhaupt nicht mehr öffnen lässt.
Erkennbarkeit
Beobachtest du deine Rennmaus dabei, wie sie sich die Verletzung zuzieht, so ist die Diagnose klar.
Bemerkst du, dass deine Rennmaus ein verklebtes Auge hat, dann nimm sie vorsichtig aus dem Gehege und untersuche das Auge auf potenzielle Verletzungen.
Manchmal sind die Verletzungen so klein, dass du wirklich genau hinsehen musst, um sie zu entdecken.
Vermeide es unbedingt, das Auge deines Tieres anzufassen, um Infektionen vorzubeugen.
Behandlung
Stelle das Tier dem Tierarzt vor und lasse dir spezielle Salben geben, die den Heilungsprozess unterstützen.
Besonders dann, wenn dein Nager offene Wunden hat, ist es unerlässlich, die Wunde zu desinfizieren.
Ist die Verletzung schon entzündet, so ist die Gabe von Antibiotika in vielen Fällen wichtig. Warte nicht zu lange mit dem Besuch beim Arzt, denn je früher mit der Behandlung begonnen wird, desto mehr Leid und Schmerzen ersparst du deinem Gerbil.
Grund 2: Bindehautentzündung
Eine Bindehautentzündung bei Rennmäusen kann entweder einer zu trockenen Raumluft oder zu staubigem Streu bzw. Sand geschuldet sein.
Sie gehört zu den eher häufigeren Krankheiten bei Rennmäusen, lässt sich aber schnell und gut behandeln.
Vermutest du, dass deine Rennmaus an einer Bindehautentzündung leidet oder kommt dies sogar wiederholt vor, kann es hilfreich sein, ein Schälchen mit Wasser in den Raum zu stellen, in dem sich das Rennmausgehege befindet.
Zudem solltest du über einen Herstellerwechsel beim Streu und/oder dem Sand nachdenken. Heu kann angefeuchtet werden, um das Staubrisiko zu minimieren.
Erkennbarkeit
Das Auge des Tieres ist meist geschwollen, es tritt ein rötliches Sekret aus und im weiteren Verlauf verklebt das Auge immer mehr.
Die Bindehautentzündung kann entweder nur ein Auge oder auch beide Augen betreffen. Besonders dann, wenn die Luft in deiner Wohnung sehr trocken ist und das Auge keine äußeren Verletzungen zeigt, ist eine Bindehautentzündung sehr naheliegend.
Der Nager zeigt meist keine Verhaltensauffälligkeiten, ist fit, frisst normal und ist aktiv. Schmerzen und Juckreiz können, müssen aber nicht mit einer Bindehautentzündung einhergehen.
Behandlung
Bei einem Verdacht auf eine Bindehautentzündung ist der Besuch beim Tierarzt unerlässlich.
Behandelt wird sie mit speziellen Augentropfen und/oder einer Augensalbe, mit der das Auge täglich vorsichtig eingeschmiert wird.
Achte darauf, dass du dein Tier nur mit frisch gewaschenen Händen behandelst, um Infektionen zu vermeiden.
Auch kannst du das Auge der Rennmaus vorsichtig mit einem Küchentuch vom klebrigen Sekret befreien. Hilfreich ist es, wenn du eine zweite Person an deiner Seite hast, die den Renner festhält, sodass du dich uneingeschränkt auf die Behandlung fokussieren kannst.
Grund 3: Bakterielle Infektion oder Pilzbefall
Bakterielle Infektionen können u. a. auch Augenentzündungen mit sich bringen.
Ebenso ein Pilzbefall.
Die Erreger gelangen meist durch das Futter, gesammelte Äste, etc. ins Gehege und befallen dort deine Rennmäuse. Deswegen ist es wichtig, dass du Frischfutter immer gut wäschst, bevor du deinen Tieren etwas davon gibst.
Möchtest du deinen Gerbils Äste zum Nagen mit von einem Spaziergang bringen, dann nimm am besten keine, die du auf dem Boden findest – denn hier tummeln sich die meisten Erreger und das Risiko einer Infektion ist besonders hoch.
Erkennbarkeit
Meist gehen bakterielle Infektionen mit Durchfall, Abgeschlagenheit, Augenentzündungen und weiteren Symptomen einher.
Ist die Augenentzündung das einzige Symptom und deine Rennmaus verhält sich ansonsten vollkommen normal, so ist eine bakterielle Infektion eher unwahrscheinlich.
Ist das Auge des Nagers entzündet und dein Gerbil leidet zudem noch unter erhöhtem Fellverlust und kahlen sowie auch Hautstellen, so ist ein Pilzbefall sehr wahrscheinlich.
Auch hier ist die Augenentzündung niemals ein alleiniges Symptom!
Behandlung
Stelle deine Rennmaus beim Tierarzt vor und behandle nicht nur das betroffene Auge, sondern unbedingt auch die Infektion bzw. den Pilzbefall.
Gegen die Augenentzündung werden mit größer Wahrscheinlichkeit ein Antibiotikum sowie Augentropfen oder eine Augensalbe verordnet.
Separiere das betroffene Tier von seinen Artgenossen, bis es vollständig genesen ist, da sowohl der Pilzbefall als auch die bakterielle Infektion ansteckend ist.
Reinige zudem das Gehege gründlich und desinfiziere die Einrichtungsgegenstände, um die Erreger abzutöten.
Grund 4: Fremdkörper im Auge
Heu, Stroh oder auch andere Gegenstände können auf der Hornhaut der Renner zu Verletzungen führen, die nicht unbedingt auf den ersten Blick ersichtlich sind.
Infolge der Verletzung – respektive auch dann, wenn ein kleinerer Fremdkörper nicht rechtzeitig entfernt wird – kommt es zu einem verklebten Auge, das evtl. auch mit einer Entzündung einhergehen kann.
Auch größere Staubkörner oder kleine Holzsplitter können sich im Auge des Tieres verfangen. Da ein Fremdkörper im Auge nicht nur sehr unangenehm, sondern auch schmerzhaft sein kann, solltest du mit der Behandlung auf keinen Fall warten!
Erkennbarkeit
In vielen Fällen lässt sich der Fremdkörper im Auge bei einer gründlichen Untersuchung erkennen.
Wird der Fremdkörper nicht entfernt und arbeitet sich auch nicht von selbst aus dem Auge heraus, so schwillt infolgedessen das Auge immer mehr zu, entzündet sich und ein eitriges Sekret tritt aus.
Zudem pfetzt das Tier die Augen zusammen und sitzt oftmals in der typischen Schmerzhaltung im Gehege.
Das bedeutet, es atmet schnell, krümmt den Rücken und ist nicht mehr so aktiv wie sonst. Auch eine gesteigerte Aggression gegenüber Artgenossen kann ein Zeichen für Schmerzen sein.
Behandlung
Ein Fremdkörper sollte immer von einem Tierarzt entfernt werden, denn ein Laie kann das Auge schnell noch mehr verletzen.
Selbst an dem Auge „herumzudoktern“ ist daher ein absolutes No-Go!
Im Anschluss, wenn der Fremdkörper erfolgreich aus dem Auge entfernt wurde, wird die Entzündung mithilfe von Salben und Tropfen behandelt, sodass dein Gerbil bald wieder fit sein wird.
Je nachdem, um was es sich für einen Fremdkörper handelt und wie schwer die Verletzungen im Auge sind, kann es allerdings passieren, dass sich das Sehvermögen des Gerbils am betreffenden Auge nicht mehr (vollständig) erholt.
So kann es leider auch passieren, dass dein Tier erblindet.