Stellst du fest, dass deine Rennmaus apathisch wirkt und sich immer mehr zurückzieht?
Dann könnten Depressionen die Ursache sein.
In diesem Artikel erfährst du, wie sich Depressionen bei Rennmäusen äußern, was die Ursachen sind und was du dagegen tun kannst.
Können Rennmäuse Depressionen haben?
Ja, auch Rennmäuse können Depressionen entwickeln. Genau wie beim Menschen können die Gründe vielfältig sein.
Auch ist es teilweise charakterabhängig, ob eine Rennmaus unter gewissen Umständen depressiv wird oder nicht. So gibt es bspw. Tiere, die den Verlust des Partnertieres schlechter verkraften als andere Gerbils.
Wie du depressive Rennmäuse erkennst, welche Ursachen dahinterstecken können und wie du deine Tiere bestmöglich unterstützen kannst, das erfährst du in den folgenden Abschnitten.
Was sind potenzielle Ursachen für Depressionen bei Rennmäusen?
Die Gründe für eine Depression bei deinen Nagern können vielfältig sein. Aus diesem Grund haben wir dir hier die häufigsten Ursachen aufgelistet:
1. Einsamkeit
Rennmäuse sind äußerst soziale Tiere und sind daher nicht dafür geeignet, ihr Leben allein zu verbringen.
Natürlich kannst du dich um deine Rennmaus kümmern und dich viel mit ihr beschäftigen, doch ein Partnertier wirst du als Mensch niemals ersetzen können.
Angesichts dessen werden Rennmäuse, die in Isolation leben (müssen), regelmäßig unglücklich und depressiv.
2. Langeweile
Ist der Käfig deiner Tiere von der Größe und von der Einrichtung her wirklich artgerecht?
Finden deine Tiere ausreichend Möglichkeiten, um sich zu beschäftigen?
Bietest du deinen Gerbils immer wieder Abwechslung mit neuen Spielsachen, sodass das Gehirn der Tiere stimuliert wird?
Wenn nicht, dann kann es gut sein, dass deine Nager sich so sehr langweilen, dass sie zunächst unglücklich und später depressiv werden.
3. Verlust des Partnertieres
Rennmäuse bauen tiefe und innige Beziehungen zu anderen Rennmäusen auf.
So kann es durchaus sein, dass dein Gerbil in eine Depression verfällt, wenn sein bester Freund bzw. seine beste Freundin verstirbt.
Selbst dann, wenn dein Tier noch andere Gefährten um sich herum hat, kann der Schmerz und die Trauer über den Verlust so groß sein, dass der Renner mehrere Tage oder gar Wochen bis Monate lang depressiv bleibt.
4. Anhaltender Stress
Stress macht deine Tiere nicht nur körperlich, sondern auch psychisch krank auf Dauer.
Zum einen kann dieser Stress natürlich durch eine falsche Haltung hervorgerufen werden, wenn deine Rennmaus ihre Bedürfnisse nicht (ausreichend) stillen kann.
Es kann aber auch sein, dass du das Gehege an einem ungünstigen Ort in der Wohnung aufgestellt hast und deine Tiere daher einer ständig herrschenden Unruhe oder gar großem Lärm ausgeliefert sind.
Dieser Stress kann dazu führen, dass deine Rennmaus aggressiv reagiert und nach einiger Zeit in eine Depression verfällt.
5. Disharmonie und Mobbing in der Rennmausgruppe
Nicht jede Rennmaus versteht sich automatisch mit einem Partnertier.
Besonders dann, wenn du eine Gruppe mit mehreren unkastrierten Männchen hast, kann es schnell passieren, dass es zu Streitereien, Mobbing oder gar Beißereien kommt.
Wird ein Tier von den anderen ausgegrenzt und findet keinen Anschluss an die Gruppe, so können Depressionen die Folge sein.
Beobachte deine Nager daher genau, um frühzeitig erkennen zu können, wenn eine Rennmaus nicht (mehr) in die Gruppe integriert ist.
So erkennst du eine Depression bei deinem Gerbil
Eine Depression kann sich in unterschiedlicher Art und Weise äußern.
Es kann sein, dass deine Rennmaus immer lustloser und apathischer wird, das Futter verweigert und nicht mehr aktiv im Gehege herumwuselt, nagt, etc.
Auch kann es vorkommen, dass das Tier besonders streitlustig wird und sich sowohl seinen Artgenossen als auch dir gegenüber auffällig aggressiv verhält.
Schläft dein Tier besonders viel und dieser Umstand ist nicht auf das Alter oder eine Krankheit zurückzuführen, so kann auch das ein Zeichen für Depressionen sein.
Sieh am besten immer ein wenig genauer hin, wenn du plötzliche oder auch schleichende Verhaltensänderungen an deinem Gerbil bemerkst.
Natürlich gibt es von Natur aus sehr aktive Renner und welche, die den Tag eher ruhig und gemütlich angehen lassen – das bedeutet noch lange nicht, dass deine Rennmaus unglücklich ist oder gar an einer Depression leidet!
Im nächsten Abschnitt werden wir dir erklären, wie du deinem Haustier dabei helfen kannst, die Depression zu überwinden und wieder mehr Lebensfreude empfinden zu können.
4 Pflegetipps für depressive und unglückliche Rennmäuse
1. Passe das Gehege an die Bedürfnisse der Renner an
Beschäftige dich intensiv mit den natürlichen Bedürfnissen deiner Gerbils und überprüfe, ob das Gehege artgerecht eingerichtet ist.
Biete deinen Tieren viel Beschäftigung und Abwechslung, sodass die Rennmäuse sich sowohl physisch als auch psychisch betätigen können.
Tausche dir Einrichtungsgegenstände ruhig immer wieder aus, um neue Anreize zu setzen, die Neugierde zu wecken und deine Rennmaus aus ihrem sprichwörtlichen Schneckenhaus herauszulocken.
Je aktiver dein Gerbil ist, desto wohler wird er sich fühlen.
Bewegung setzt Glückshormone frei!
2. Sorge für ein harmonisches Miteinander
Hat dein Renner einen besten Freund bzw. eine beste Freundin an seiner Seite?
Wenn nein, dann solltest du alles dafür tun, um diesen Umstand zu ändern.
Natürlich kann es sein, dass deine Rennmaus krankheitsbedingt für ein paar Tage von der Gruppe separiert werden muss und deshalb sehr unglücklich ist, doch ein gesundes Tier sollte immer die Möglichkeit haben, tiefe und innige Beziehungen aufbauen zu können.
Kleinere Streitigkeiten sind vollkommen normal und können immer wieder vorkommen.
Im Großen und Ganzen sollte jedoch immer eine gewisse Harmonie innerhalb der Rennmausgruppe herrschen!
3. Passe die Ernährung der Gerbils an
Essen hält Leib und Seele zusammen und hat einen großen Einfluss auf das seelische und körperliche Wohlbefinden.
Überprüfe daher die Ernährung der Tiere und passe diese ggf. an, damit der Organismus alle wichtigen Nährstoffe aus der Nahrung ziehen kann, die er für ein optimales Arbeiten benötigt.
Gestalte den Speiseplan artgerecht und abwechslungsreich, verzichte auf Pellets und greife stattdessen zu Frischfutter. Auch ein kleiner Snack zwischendurch kann das Wohlbefinden deines Tieres steigern und für einen Glücksmoment sorgen.
Tipp: So kannst du Futter für Rennmäuse selbst machen.
4. Eliminiere Stressquellen
Mache dir intensiv Gedanken darüber, ob deine Tiere im Alltag eventuell unnötigem Stress ausgesetzt sein könnten.
Vielleicht ist das Gehege an einer Stelle in der Wohnung platziert, an der ständig Leute vorbeilaufen.
Gerade im Wohnzimmer herrscht oft ein gewisser Lärmpegel, der Fernseher oder das Radio läuft stundenlang, am Wochenende wird eine Party mit Freunden gefeiert, das Licht lässt die Tiere schlechter schlafen, etc.
Lasse deine Rennmäuse in diesem Fall an einen anderen Ort umziehen, an dem sie mehr Ruhe und Entspannung finden können!