Milbenbefall ist ein ernstzunehmendes Problem bei Rennmäusen, das du auf keinen Fall vernachlässigen solltest.
Wie du Milben erkennst und wie eine Behandlung erfolgt erfährst du jetzt.
Los geht’s!
Können Rennmäuse von Milben befallen werden?
Ja, auch Rennmäuse können von Milben befallen werden.
Die häufigste Ursache für einen Milbenbefall stellt ein geschwächtes Immunsystem oder ein anderes infiziertes und im gleichen Haushalt lebendes Haustier dar.
Um einem Milbenbefall vorzubeugen, empfiehlt sich daher eine regelmäßige Reinigung des Geheges, die Vermeidung von Stress sowie auch regelmäßige Untersuchungen deiner Rennmäuse.
Außerdem solltest du deiner Rennmaus ein Sandbad zur Verfügung stellen, damit sie ihr Fell sauberhalten kann.
Symptome und Erkennungszeichen
Da Milben sehr kleine Tiere sind, ist ein Milbenbefall oftmals nicht auf den ersten Blick erkennbar.
Allerdings gibt es einige Symptome, die dich aufhorchen lassen sollten:
- Juckreiz und häufiges Kratzen
- Haarausfall
- Verdauungsstörungen
Nimm die Rennmaus bei einem der Symptome für weitere Untersuchungen in die Hand und sieh dir das Fell des Tieres genau an.
Milben können sowohl rot als auch weiß oder schwarz sein. In jedem Fall handelt es sich um winzige Punkte, die nicht am selben Fleck verweilen, sondern sich über und durch das Fell des Tieres bewegen.
Doch auch dann, wenn du keinen offensichtlichen Milbenbefall mit bloßem Auge feststellen kannst, lohnt sich der Gang zum Tierarzt. Dieser wird das Fell deines Nagers mikroskopisch untersuchen, denn in vielen Fällen lässt sich aufgrund der geringen Größe der Parasiten erst hier der Befall eindeutig diagnostizieren.
Bitte beachte unbedingt, dass Milben ansteckend sind! Ist eines deiner Tiere von Milben befallen, so ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass auch die anderen Rennmäuse betroffen sind.
Manche Milbenarten besiedeln auch Menschen. Daher ist eine frühzeitige Erkennung wichtig, um schnellstmöglich Gegenmaßnahmen ergreifen und so den Befall eindämmen zu können.
Übrigens haben Milben Körperstellen, an denen sie sich besonders gerne aufhalten.
Dazu zählen in erster Linie die Ohren, aber auch Beine und der Genitalbereich. Hier ergibt sich für dich der Vorteil, dass diese Stellen weniger stark bis gar nicht behaart sind und sich die Milben so leichter erkennen lassen.
Ursachen für Milben bei Rennmäusen
Milben findet man vorzugsweise dort, wo es mit der Hygiene nicht so ganz ernst genommen wird.
Wichtig ist hier zu sagen, dass auf jeder Rennmaus Milben in geringer Zahl vorhanden sind. Durch gewisse Faktoren kann diese Anzahl jedoch drastisch zunehmen und so zu einem parasitären Befall werden.
Besonders Stress sorgt dafür, dass das Immunsystem des Tieres geschwächt wird, wodurch es zum Milbenbefall kommen kann.
Zudem kann es gut sein, dass die Milben durch das Futter eingeschleust oder von anderen Tieren übertragen werden. Lebt im Haus etwa ein Hund oder eine Katze, die von Milben befallen ist und dieser Zustand bleibt eine Zeit lang unbemerkt, so können sich deine Rennmäuse anstecken.
Es konnte außerdem festgestellt werden, dass Rennmäuse, die gemeinsam mit Ziervögeln in einem Haushalt leben, häufiger von (Vogel-)Milben befallen werden als andere Tiere.
Auch das Futter kann ursächlich für Milbenbefall sein.
Hegst du diesen Verdacht, ist es ratsam, das Futter zukünftig für eine Weile einzufrieren, bevor du es verfütterst. Durch die massive Kälte werden die Milben abgetötet und stellen so keine Gefahr mehr für deine Tiere dar.
Die korrekte Behandlung bei Milbenbefall
Milben können wochenlang unbemerkt bleiben, da sie sich nicht immer rasant ausbreiten, sondern eher peu à peu.
Stellst du allerdings fest, dass mindestens eins deiner Tiere von Milben befallen wurde, so gilt es sofort zu handeln! Hierbei ist es wichtig zu wissen, dass Milben sich nur schwierig bekämpfen lassen.
Handle sofort, indem du alle (!) Tiere einem Tierarzt vorstellst, um die Art der Milben diagnostizieren zu lassen. Außerdem sollten die Rennmäuse nicht mehr in ihr Gehege zurückgesetzt werden, solange dieses nicht gründlich gereinigt wurde und die Tiere weitestgehend milbenfrei sind.
Idealerweise nimmst du deine Tiere nicht nur aus dem Gehege heraus, sondern platzierst sie für ein paar Tage in einen anderen Raum.
Hier behandelst du deine Tiere nun mit speziellen Mitteln, die du von deinem Tierarzt erhalten wirst. Räume das Gehege vollständig aus und tausche die Einrichtungsgegenstände gegen neue Dinge.
Bevor du dich jedoch an die Einrichtung des Geheges machst, solltest du das Terrarium unbedingt mit heißem Wasser gründlich säubern, um übrig gebliebene Milben auf der Stelle abzutöten.
Außerdem ist es sinnvoll, das Terrarium im Anschluss mit einem speziellen Milbenspray* einzusprühen.
Greifst du zu einem Milbenspray, so solltest du dieses niemals direkt auf dem Fell deiner Rennmäuse anwenden, sondern das Spray auf deine Hände sprühen und im Anschluss mit den Händen in das Fell des Tieres einreiben.
Möchtest du die Einrichtung deines Geheges nicht wegwerfen, so solltest du die Holzgegenstände auskochen oder ausbacken.
Hast du die Behandlung abgeschlossen, solltest du auch unbedingt deine Kleidung wechseln und die Sachen, die du bei der Reinigung des Geheges getragen hast, für ein Minimum von 48 Stunden in den Gefrierschrank legen, um auch hier sichergehen zu können, dass die Milben abgetötet werden.
Vorbeugung: Milben bei Rennmäusen verhindern
Leider gibt es keine Möglichkeit, um einen Milbenbefall hundertprozentig zu verhindern zu können.
Hier hilft nur die regelmäßige Kontrolle von Futter, Einstreu und auch den Tieren selbst, um einen Befall frühzeitig erkennen und behandeln zu können. Beobachte deine Rennmäuse genauesten, um Verhaltensänderungen sofort zu bemerken.
Unnötiger Stress sollte stets vermieden werden, was eine artgerechte Haltung voraussetzt.
Bist du dir unsicher, ob deine Rennmaus von Milben befallen sein könnte, so ist ein Besuch beim Tierarzt nie verkehrt.
Kann der Verdacht bestätigt werden, so ist es außerdem ratsam, wenn du die ganze Gruppe von Rennmäusen noch einmal vorstellst, um das Ausmaß des Befalls klar erkennen zu können.