Russenkaninchen gehören zu den älteren Kaninchenrassen und sind sogenannte Kleinkaninchen. Sie sind also nur geringfügig größer als Zwergkaninchen und somit gut für die Haltung in der Wohnung geeignet.
Vor der Anschaffung solltest du jedoch einiges bedenken.
Hier erfährst du, worauf es bei den Russenkaninchen ankommt.
Steckbrief
- Größe: 30 bis 40 Zentimeter
- Gewicht: etwa zwei bis drei Kilogramm
- Alter: fünf bis zehn Jahre
- Farbe: weiße Grundfarbe mit dunklen Abzeichen
- Charakter: gutmütig, aber sehr aktiv
- Haltung: in Gruppen, drinnen und draußen möglich
- Eignung: für Anfänger bis Profis
Der Charakter der Russenkaninchen
Russenkaninchen sind gutmütig und werden schnell zahm und zutraulich. Allerdings sind sie auch ausgesprochen aktiv, neugierig und bewegungsfreudig.
Daher benötigen sie entsprechend viel Platz und Anspruch durch ihren Halter.
Falls du also sehr viel Zeit mit deinen Kaninchen verbringen möchtest, passt diese Rasse gut in dein Leben. Zudem kannst du mit ihnen problemlos Agility für Kaninchen oder auch Kaninhop machen. Ihnen Tricks beizubringen und sich mit ihnen länger zu beschäftigen ist problemlos möglich.
Dennoch sind sie so friedlich, dass auch Anfänger gut mit ihnen zurechtkommen können.
Die Voraussetzungen hierfür sind:
- ausreichend Platz
- eine geduldige Eingewöhnung
- genug Beschäftigung und Bewegung
- Ausweichmöglichkeiten
- Abwechslung
Nur dann können sie ihren erkundungsfreudigen Charakter ausleben und fühlen sich rundum wohl.
Russenkaninchen richtig halten
Die Kleinkaninchen benötigen so viel Platz wie möglich. Das liegt allerdings nicht an ihrer Größe, sondern an ihrem Bewegungsdrang.
Allein bei der Unterbringung solltest du zwei bis drei Quadratmeter pro Tier einplanen.
Zusätzlich muss aber auch dann ein Gehege im Freien oder ein Auslauf in der Wohnung vorhanden sein, damit die Kaninchen rennen und spielen können.
Davon abgesehen kannst du in einem größeren Bereich auch deutlich mehr Abwechslung und Aktivitäten bieten. Das hilft dabei, ihre gutmütige Art zu erhalten und ausgeglichene Tiere zu haben.
Da die wenigsten Menschen einen kompletten Raum in der Wohnung oder in einem Haus zur Verfügung stehen haben, in dem die Kaninchen gehalten werden können, musst du einen möglichst großen Käfig oder ein Kaninchenheim wählen.
Letzteres lässt sich auch selbst bauen.
Plane dabei mehrere Etagen ein, die über Treppen miteinander verbunden sind. Hierdurch kannst du auf der gleichen Standfläche deutlich mehr Platz schaffen und sehr viel Abwechslung anbieten.
Vergiss jedoch nicht, dass dennoch Freilauf für die agilen Tiere erforderlich ist.
Sie müssen sich viel bewegen können, damit sie weder aggressiv werden noch Übergewicht bekommen oder andere gesundheitliche Probleme entwickeln.
Fellfarben der Russenkaninchen
Die Grundfarbe der Russenkaninchen ist in jedem Fall Weiß.
Eine dunkle Färbung findet sich an:
- Ohren
- Nase
- Pfoten beziehungsweise Läufe
- Blume
Zudem weisen die Kaninchen dieser Rasse rote Augen auf, da es sich um partielle Albinos handelt.
Durch die Farbverteilung sind die Russenkaninchen optisch auffällig und ausgefallen.
Zudem fallen Verschmutzungen des Fellkleids schnell und gut auf. Das ist von Vorteil, um sie entsprechend zu pflegen und Verletzungen oder andere Probleme frühzeitig zu erkennen.
Bei der Färbung der Blume, Pfoten und Nase sowie Ohren solltest du aber dennoch darauf achten, dass sich unter der dunkeln Tönung keine Verletzungen oder Veränderungen verbergen.
Pflege der Russenkaninchen
Da Russenkaninchen kurzes und glattes Fell haben, ist der Aufwand für die Pflege in Bezug auf das Haarkleid gering.
Regelmäßiges Bürsten reicht daher in der Regel aus, um die Haut gesund zu erhalten, Knoten zu verhindern und Verschmutzungen zu entfernen.
Zudem ist das Risiko für zu viel aufgenommene Haare geringer als bei langhaarigen Rassen. Das reduziert auch die Gefahr für einen Darmverschluss.
Davon abgesehen musst du für viel Beschäftigung sorgen und häufige Kontrollen durchführen. Das liegt an dem hohen Aktivitätsgrad und der Energie, die Russenkaninchen mitbringen.
Sie eignen sich nicht für das Leben als ruhige Haustiere, die nur gelegentlich beschäftigt werden müssen.
Sind deine Russenkaninchen also sehr still und bewegen sich nur selten oder nehmen eine Schonhaltung ein, ist das ein alarmierendes Warnzeichen und sollte dich sofort zum Tierarzt führen.
Eignung der Russenkaninchen
Aufgrund ihrer stark ausgeprägten Aktivität und Energie ist eine Haltung in der Wohnung nur dann angeraten, wenn du den Tieren ausreichend Platz und Abwechslung bieten kannst.
Anderenfalls solltest du entweder von Russenkaninchen absehen oder aber eine Außenhaltung in Betracht ziehen.
Damit sind allerdings andere potenzielle Probleme verbunden.
Zu diesen gehören beispielsweise:
- größerer Aufwand für den Bau des Stalls und Geheges
- höhere Kosten
- passende Isolierung erforderlich
- stärkere Gefahr durch Temperaturschwankungen und Niederschlag
- Bedrohung durch Wildtiere und Parasiten
Hinzu kommt, dass du auch im Winter Zeit mit ihnen verbringen solltest. Das kann für dich durchaus unangenehm werden.
Du darfst die Tiere außerdem nicht zeitweise mit nach drinnen nehmen, da der extreme Temperaturunterschied einen erheblichen Stressfaktor darstellt.
Falls du das nicht leisten kannst oder nur wenig Platz zur Verfügung steht, wäre eine ruhigere Rasse die bessere Wahl.
Häufig gestellte Fragen
Wann sind Russenkaninchen geschlechtsreif?
Ebenso wie bei den meisten anderen Kaninchenrassen setzt die Geschlechtsreife, genauer gesagt Pubertät bei Kaninchen, etwa ab dem dritten bis vierten Lebensmonat ein.
Obwohl die Russenkaninchen sozial und friedliebend sind, neigen auch sie in dieser Zeit und danach zu Aggressionen. Diese können sich gegen Artgenossen und gegen Menschen richten.
Durch das hohe Energielevel der Rasse können die daraus resultierenden Kämpfe schnell und sehr leicht ausarten und in schweren Verletzungen enden.
Das gilt hauptsächlich dann, wenn den Tieren nicht ausreichend Platz zum Ausweichen und Verstecken zur Verfügung steht.
Wie viel kostet ein Russenkaninchen?
Russenkaninchen sind selten und daher kaum in der Zoohandlung zum Schnäppchenpreis zu finden.
Zwischen 30 und 100 Euro solltest du für ein Exemplar der Rasse einplanen.
Die Anschaffungskosten sind dabei abhängig davon, welche gesundheitliche Versorgung das Kaninchen bereits erhalten hat und woher es kommt.
Ein preisgekröntes Russenkaninchen vom Züchter, das bereits geimpft ist und sich für die Zucht eignet, ist selbstverständlich teurer als ein Exemplar aus dem Tierheim oder ein Jungtier.
Auch bereits kastrierte Tiere sind in der Regel hochpreisiger bei der Anschaffung.
In jedem Fall solltest du wissen, dass die Anschaffung den geringsten Anteil der Kosten ausmacht. Käfig oder Stall, Gehege, Absicherungen und Futter sowie die Ausgaben für den Tierarzt stellen eine deutlich größere Belastung dar. Bereits die Kastration kann die Anschaffungskosten übersteigen.
Wo solltest du Russenkaninchen kaufen?
Da es diese Rasse nur selten gibt, ist es empfehlenswert, sie direkt vom Züchter zu kaufen.
Hier findest du gelegentlich neben den Jungtieren auch ältere und damit ruhigere Tiere, die bereits kastriert sind oder aus der Zucht ausgeschieden.
Das spart dir Aufwand in Hinblick auf Zeit und Geld. Ähnlich verhält es sich im Tierschutz oder bei Privatabgaben.
In Zoofachgeschäften wirst du Russenkaninchen hingegen nur sehr selten finden.
Wie viele Jungtiere bekommen Russenkaninchen?
Bei einem Wurf kann mit drei bis acht Jungtieren gerechnet werden.
Lass die Tiere daher in jedem Fall kastrieren, wenn du Männchen und Weibchen gemeinsam halten möchtest. Denn die Tiere sind sehr früh geschlechtsreif und können sich daher in kürzester Zeit erheblich vermehren.
Ab wann sind Russenkaninchen für Kinder geeignet?
Hierauf gibt es keine pauschale Antwort.
Auch kleine ruhige Kinder können mit den Tieren gut umgehen, wenn du dabei hilfst und sie anleitest. Ansonsten sollte es sich um ältere Kinder oder Jugendliche handeln, die bereits Rücksicht auf Kaninchen nehmen können, stellt das keinerlei Problem dar.
Wovon hängt die Lebenserwartung der Russenkaninchen ab?
Die Lebenserwartung von fünf bis zehn Jahren ist zum einen genetisch bedingt.
Zum anderen hängt es natürlich von der Haltung, Pflege und medizinischen Versorgung ab, wie lange deine Kaninchen leben.
Eine artgerechte Haltung und Ernährung sind hierfür entscheidend.
Unter welchem Namen ist das Russenkaninchen noch bekannt?
Im englischen Sprachraum tragen die Russenkaninchen den Namen Himalayan Rabbit.