Ist dir schon einmal aufgefallen, dass dein Hamster zuckt und scheinbar wie ein Flummi durch seinen Käfig hüpft?
Die Ursache hierfür könnte Schluckauf sein.
Ob Schluckauf für deinen Hamster gefährlich ist, warum er diesen bekommt und was du dagegen tun kannst, verraten wir dir in diesem Beitrag.
Können Hamster Schluckauf bekommen?
Ja, Hamster können Schluckauf bekommen. Meist handelt es sich dabei um eine ungefährliche Erscheinung, die durch zu schnelles Fressen, Trinken oder Aufregung entsteht. Dahinter können sich jedoch auch andere Ursachen verbergen wie Fremdkörper in den Atemwegen.
Ist der Schluckauf gefährlich?
Wenn es sich um normalen Schluckauf handelt, ist dieser nicht gefährlich.
Er entsteht beispielsweise dann, wenn dein Hamster sehr hastig gefressen hat. Das Zwerchfell erhält dadurch einen Impuls und kontrahiert sich wiederholt, was sich in dem typischen „hick“-Geräusch und einer ruckartigen Bewegung des Oberkörpers äußert.
Steckt hinter dem Schluckauf eine harmlose Ursache, sind die unfreiwilligen Kontraktionen innerhalb weniger Minuten vorbei und treten nur selten auf.
Anders verhält es sich, wenn ständig Schluckauf auftritt, dieser sehr lange anhält und du weitere Anzeichen für eine Beeinträchtigung der Gesundheit beobachten kannst. Möglich ist dann, dass es sich gar nicht um Schluckauf handelt oder aber eine organische Ursache verantwortlich ist.
Ursachen für einen Schluckauf beim Hamster
Bei einem normalen und unbedenklichen Schluckauf kommen drei Ursachen in Frage.
1. Schnelles Fressen
Wenn dein Hamster in kurzer Zeit sehr viel Nahrung aufnimmt, wird die Speiseröhre belastet, der Magen gewinnt schnell an Umfang und der Druck auf das Zwerchfell nimmt abrupt zu.
Als Gegenreaktion zieht sich das Zwerchfell zusammen.
2. Hastiges Trinken
Ebenso wie beim schnellen Fressen kann auch das Trinken Schluckauf auslösen.
Die Gründe sind ähnlich. Beim Trinken wird jedoch meist noch mehr Luft geschluckt, die eine Volumenänderung des Magens erzeugt.
3. Aufregung
Ob dein Hamster die Fütterungszeit nicht erwarten kann oder einen Artgenossen wittert – freudige Aufregung kann sich ebenso wie das Lachen beim Menschen in Schluckauf äußern.
Der Grund dafür liegt in der Veränderung der Atmung, die den Zwerchfellreflex auslöst.
Bei organischen Ursachen beziehungsweise Krankheiten kommen auch andere Auslöser infrage. Darunter beispielsweise Erkrankungen oder Fehlbildungen der Atemwege, Verletzungen des Zwerchfells oder Fremdkörper, die Druck auf das Zwerchfell ausüben.
Kann ich etwas gegen den Schluckauf tun?
Erschrecken, Luft anhalten, ein Stück Zucker lutschen oder ein Glas Wasser trinken – all diese Hausmittel, die Menschen gegen Schluckauf anwenden, werden bei deinem Hamster nicht funktionieren.
Bei bestehendem Schluckauf kannst du also leider nichts unternehmen, um dem Tier zu helfen.
Dennoch solltest du den Nager genau beobachten: Dauer, Intensität und Zeitpunkt des Auftretens sowie die Häufigkeit des Schluckaufs können wichtige Informationen sein, die bei der Ursachenforschung helfen.
Findet er beispielsweise direkt vor oder nach der Fütterung statt, ist er für gewöhnlich unbedenklich. Verschwindet er innerhalb kurzer Zeit, besteht ebenfalls kein Grund zur Sorge.
Kannst du ihn hingegen nahezu täglich beobachten, wenn sich dein Hamster anderweitig in einem ruhigen Zustand befindet, steckt dahinter sehr wahrscheinlich eine andere Ursache. Das bringt uns zu einer wichtigen Frage: Ist es wirklich Schluckauf?
Schluckauf oder Niesen?
Schluckauf wird bei Hamstern häufig mit Niesen verwechselt.
Der Grund dafür liegt in den fehlenden Geräuschen. Da Hamster winzig und leicht sind, fehlt ihnen ein entsprechender Resonanzkörper. Zudem sind sie insgesamt stille und ruhige Tiere, um keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
In der Natur kann das den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten, denn Raubtiere könnten durch die typischen Geräusche von Niesen oder Schluckauf angezogen werden.
Als erschwerend für die Unterscheidung kommt hinzu, dass sich die Körperbewegungen bei Schluckauf und Niesen kaum voneinander unterscheiden.
Tritt Niesen derartig gehäuft auf, deutet das jedoch immer auf ein Problem hin.
Vergleichsweise harmlos sind Irritationen durch Staub. Möglich sind aber ebenfalls Allergien und Infektionen. Allergien können sich mit der Zeit verschlimmern und gefährlich werden. Infektionen der Atemwege sind zudem deutlich ernster zu nehmen als ein Schnupfen oder eine Erkältung bei Menschen.
Wenn der Unterschied zwischen Niesen und Schluckauf nicht sofort ersichtlich ist, solltest du auf weitere Faktoren achten. Hierdurch wird klar, wann du zwingend einen Tierarzt aufsuchen musst.
Dazu gehören unter anderem:
Zeitpunkt:
Tritt das Niesen direkt nach dem Wechseln der Einstreu, beim Graben oder sogar beim Schlafen auf, handelt es sich sehr wahrscheinlich um eine Reizung durch Staub oder eine Allergie.
Vor allem staubige Holzspäne können sich dafür als Auslöser verantwortlich zeigen.
Ebenfalls infrage kommen zudem Pollen, Futtermittel und die Dämpfe von Putzmitteln.
Ausfluss:
Tränende Augen und eine laufende Nase deuten auf Allergien oder eine Infektion hin. Solange dieser klar ist, ist eine Allergie wahrscheinlicher.
Eitriger Ausfluss geht hingegen mit bakteriellen oder viralen Infektionen einher.
Rötungen:
Gerötete Schleimhäute sind ein Anzeichen für Entzündungen. Diese können sowohl bei Allergien als auch bei Infektionen auftreten.
Erschwerte Atmung:
Schnelle oder schwere Atmung lässt sich auf angeschwollene Schleimhäute, übermäßige Sekretbildung und andere Formen der Einschränkung zurückführen.
Dazu kann auch ein Tumor gehören.
Eine einfache Irritation durch Staub löst diese ebenso wenig aus wie Schluckauf. In diesen Fällen muss umgehend ein Tierarzt oder eine Tierklinik aufgesucht werden, denn es handelt sich um einen Notfall.
Sonstige Krankheitsanzeichen:
Appetitverlust, Apathie, Änderungen des Gewichts und struppiges Fell zeigen ebenso wie Nasenbluten oder Verhaltensänderungen, das eine medizinische Versorgung unumgänglich ist.
Wenn du dir nicht sicher bist, worum es sich handelt oder der Gesundheitszustand deines Hamsters insgesamt beeinträchtigt erscheint, such einen Tierarzt auf. Nur so kann die Ursache frühzeitig behandelt werden und die Chance auf eine erfolgreiche Therapie steigt.