Wellensittiche sind von Natur aus ängstliche Kreaturen.
Wundert dich das?
Wellis sind klein, zerbrechlich und die Evolution hat sie gelehrt, dass es in der Wildnis unzählige Bedrohungen gibt, vor denen sie sich lieber in Acht nehmen sollten. Dieser lebensrettende Instinkt ist auch noch nach unzähligen Zuchtgenerationen bei Wellensittichen in Heimtierhaltung vorhanden.
Was in deinen Augen harmlos und unbedeutend erscheint, kann aus der Perspektive deines Vogels ganz anders aussehen und ihm Angst machen. Dann zeigt der Wellensittich sein typisches Angstverhalten.
Du kannst lernen zu erkennen, wann und wovor dein Wellensittich Angst hat – und es vermeiden!
Wie zeigt ein Wellensittich, dass er Angst hat?
Wellensittiche zeigen mit ihrer Körpersprache, wenn sie nervös sind oder Angst haben. Zum typischen Angstverhalten gehören:
- schweres Atmen und erhöhte Herzfrequenz, manchmal bei geöffnetem Schnabel
- weit geöffnete Augen mit kleinen Pupillen
- gespannte Körperhaltung mit eng anliegenden Federn
- lang gestreckter Körper, teils in der Hocke
- wildes Herumschlagen mit den Flügeln
- wildes Herumfliegen in der Voliere oder im Freiflugzimmer
- kontinuierliches Kreischen
- Federnzupfen
- dünnflüssiger Kot
- Zittern
- Aufplustern der Federn
Wenn dein Wellensittich Angst hat, wird er nicht jedes einzelne Anzeichen sofort demonstrieren. Im Gegenteil: Als Fluchttiere tendieren Wellensittiche dazu, sich bei Gefahr so unauffällig wie möglich zu machen. Mit etwas Glück könnte der Fressfeind einen wild lebenden Welli so übersehen.
Du wirst anfangs also nur bei genauem Hinsehen erkennen, dass dein Wellensittich verängstigt und angespannt ist.
Rückt die Bedrohung näher, will der Wellensittich so schnell wie möglich fliehen. Dann lässt sich ein Wellensittich dabei beobachten, dass er wie verrückt herumfliegt, kreischt oder mit den Flügeln schlägt.
Fühlt sich dein Vogel zunehmend unwohl, etwa weil eine für ihn bedrohlich wirkende Situation lange andauert, kann er sich sehr still und zitternd in eine Ecke verkriechen. Stressverhalten wie wässriger Kot, das Aufplustern oder gar Ausrupfen von Federn kann sich einstellen.
Wovor und warum haben Wellensittiche Angst?
Wellensittiche können vor vielen Dingen Angst haben. Die häufigsten Ursachen möchten wir dir im nachfolgenden Kapitel erläutern.
#1: Tiere
Um in freier Wildbahn zu überleben, muss ein Wellensittich aufmerksam sein. Schließlich tummeln sich im natürlichen Habitat in Australien unzählige andere Tiere und Gefahren. Viele davon sind deutlich größer als der Wellensittich. Größere Vögel wie Adler, Eulen oder Falken können wilden Wellis gefährlich werden.
Aber Gefahr droht nicht nur von oben: Auch am Boden gibt es Fressfeinde wie beispielsweise Schlangen.
Daher verfügen Wellensittiche über einen angeborenen Instinkt: Angst vor größeren Tieren.
Es spielt keine Rolle, dass dein Hund total lieb ist oder deine Katze kein Jagdverhalten zeigt. Dein Wellensittich wird vor seinen tierischen Mitbewohnern Angst haben. Auch am Fenster vorbeifliegende Vögel wie Elstern oder Krähen können deinem Welli Angst einjagen.
Fragst du dich, ob dein Welli in der freien Wildbahn überleben könnte? Hier gibt es die Antwort.
#2: ungewohnte Geräusche
Ungewohnte Geräusche lassen Wellensittiche aufhorchen und können ihnen Angst machen. Vor allem laute Geräusche wie die Sirene einer Alarmanlage, der Rauchmelder, Schreie oder wenn eine Tür laut zuschlägt, erschrecken Wellis. Aber auch einige leise Geräusche, die ungewohnt sind, können die Vögel stressen. Dazu zählen Geräusche wie Zischen, Fauchen oder Rasseln, dass an Fressfeinde erinnert.
Anders ist es in der Regel bei wiederkehrenden Geräuschen. Viele Wellensittiche haben keine Angst vor dem Staubsauger, der Mikrowelle oder dem Fernseher. Ganz im Gegenteil, solche Geräusche animieren die Vögel zum Mitmachen.
#3: unbekannte Menschen
Aus Sicht eines Wellis sind Menschen einfach nur große Tiere. Und Tiere könnten den Wellsittich fressen wollen, weshalb der Vogel instinktiv Angst hat. Vermutlich erinnerst du dich, wie lange es gedauert hat, bis dein Welli dir vertraut hat, als er ganz frisch bei dir eingezogen war.
Anfangs war dein Wellensittich wahrscheinlich misstrauisch, skeptisch oder verängstigt. Erst mit der Zeit konntest du ihn zähmen und er wurde zutraulich.
Genauso ist es bei unbekannten Menschen. Ihnen gegenüber ist der Wellensittich vorsichtig oder ängstlich. Erst nach einer Weile verliert der Wellensittich gegenüber Fremden seine Angst.
#4: Rot
Die Farbe Rot ist vielen Wellensittichen nicht geheuer. Falls deine Wellis Rot (und manchmal auch Orange) nicht mögen, ist es empfehlenswert, solche Farben in der Umgebung zu minimieren. Trage dann lieber kein rotes T-Shirt im Haus und mal dir die Fingernägel nicht mit rotem Nagellack an.
Und wundere dich nicht, wenn dein Vogel weder rote Früchte noch rotes Gemüse wie Tomaten oder Paprika essen will. Manchen Wellis machen rote Dinge keine Angst und sie lieben etwa rote Paprika. Du musst es also bei deinem Welli ausprobieren.
#5: Veränderungen
Wellensittiche mögen keine Veränderungen und haben vor allem das neu ist erst einmal Angst. Sogar vor Dingen, die ihnen guttun oder Spaß bringen könnten. Wenn du ein neues Spielzeug in die Voliere hängst oder ein neues Möbelstück ins Zimmer stellst, wird dein Welli anfangs ängstlich darauf reagieren. Anstatt das neue Spielzeug zu inspizieren, umfliegen Wellensittiche neue Dinge oft.
Auch bei eigentlich bekannten Dingen, die plötzlich an einem anderen Platz stehen, können Wellis Angst empfinden. Behalte das im Hinterkopf, wenn du die Voliere komplett neu gestalten willst.
#6: Hände
Wenn du ein Neuling in der Wellensittichhaltung bist oder einen neuen Welli bei dir aufgenommen hast, wirst du wissen, dass Hände den Vögeln Angst machen. Es kann mehrere Monate dauern, bis Wellensittiche entspannt bleiben, wenn du ihnen deine Hände entgegen streckst. Aber Menschen hätten wahrscheinlich auch Angst, wenn plötzlich eine riesige Hand versuchen würde, sie zu berühren oder zu greifen.
Neue Ringe und Armreifen an den Händen oder lackierte Nägel können die Vögel zusätzlich verängstigen.
Können Wellensittiche vor Angst sterben?
Wellensittiche sind Fluchttiere. Kein Wunder bei der Körpergröße! Oder kannst du dir einen Wellensittich vorstellen, der mit anderen Tieren kämpft? Seine Taktik ist, sich zuerst möglichst unauffällig zu verhalten und im Notfall zu fliehen.
Innerlich ist der Welli die ganze Zeit angespannt. Atmung und Herz sind beschleunigt. Und genau das kann einem Wellensittich, der Angst hat, zum Verhängnis werden. Ältere Wellensittiche sowie Exemplare mit angeborener oder erworbener Herz-Kreislauf-Schwäche können durch Angst sterben. Sie erleiden einen Herzstillstand.
Aber das ist nicht der einzige Grund, warum Wellensittiche vor Angst sterben. Leider kommt es häufiger vor, dass ein verängstigter Wellensittich versucht, hastig zu fliehen und dabei mit Möbeln, Wänden oder Fenstern kollidiert.
Die panische Angst bewirkt, dass der Vogel bekannte Hindernisse übersieht. Die Kollision kann zu schweren Verletzungen und sogar Tod durch Genickbruch führen.
Fazit
Wellensittiche sind sensible Tiere, die schnell vor den unterschiedlichsten Dingen Angst haben. Wenn du das typische Angstverhalten siehst, solltest du kurz überlegen, was deinen Welli ängstigt. Versuche, die Ursache so schnell wie möglich zu beheben.
Für die Gesundheit und das Wohlbefinden deines Wellensittichs ist es wichtig, dass der Vogel nur in Ausnahmefällen Angst entwickelt und im Alltag entspannt ist. Dann wirst du viele Jahre lang einen gesunden und glücklichen Welli als Begleiter haben.
Hallo ,
Wir haben den Welli seit Anfang Dezember 2021 und er hat immer noch etwas Angst .im Bauer lässt er sich mir streicheln und ausserhalb ,wenm er Lust hat. Wenn wir Ihm raus lassen, geht er kurz rein und dann will er nicht mehr rein .was kann ich machen ?
Hallo!,
Wir haben heute 2 Wellis gekauft die anscheinend ein Paar sind.Als wir sie kauften sagte der Verkäufer sie seien ein Paar und wir wollten sie nicht trennen da sie sich sehr nah waren und wir kauften sie beide.Der Verkäufer gab uns eine extra Transportbox und wir fuhren nach Hause es war genau 30min oder sogar weniger.Als wir Zuhause ankamen war ihr (Gehege?) fertig mit Wasser Spielzeuge Schaukel und Futter (usw.) eingerichtet.Wir haben das (Gehege?) mit einem Tuch abgedeckt damit sie sich beruhigen können.Sie sind da schon seit ungefähr 4h und scheinen wirklich angespannt zu sein und ich möchte gerne wissen was ich dagegen tun kann weil ich befürchte sie haben zu viel Angst denn sie zucken leicht und essen oder trinken nichts was kann man tun damit sie keine Angst haben?:) Das Männchen ist an einer Stelle und zuckt ein kleines aber als ich im Zimmer ohne Licht war hörte ich wie sie sich ein bisschen frei bewegten,Das (Gehege?)ist mit einem Tuch verdeckt))