Ist deine rollige Katze nach draußen entwischt und nun bist du unsicher, ob sie gedeckt wurde? Einige Anzeichen können Hinweise darauf sein und dir noch ausreichend Zeit für die Vorbereitung der Geburt geben.
Diese treten in der Regel allerdings erst dann auf, wenn die Trächtigkeit bereits weiter fortgeschritten ist. Ist kein Nachwuchs gewünscht, solltest du der Möglichkeit einer Trächtigkeit daher in jedem Fall so sicher wie möglich vorbeugen.
Nach einem ungewollten Deckakt gibt es allerdings noch eine schonende Möglichkeit, einer Trächtigkeit entgegenzuwirken. Diese muss so zeitig wie möglich erfolgen, um effektiv zu sein und keine größere Belastung darzustellen.
Anzeichen für einen Deckakt bei der Katze
Ob deine Katze während der Rolligkeit entwischt ist, die Separierung von Katze und Kater fehlgeschlagen ist oder du gar nicht wusstest, dass deine Katze bereits fruchtbar war – wenn die Vermutung besteht, dass ein Deckakt stattgefunden hat, ist schnelles Handeln gefragt.
Das gilt sowohl dann, wenn du Jungtiere haben möchtest oder eine Geburt verhindern willst.
Wir haben für dich typische Erkennungsmerkmale und wichtige Tipps zusammengestellt.
Anzeichen 1: Verkürzte Rolligkeit
Der Fachbegriff für die Rolligkeit lautet Östrus. Im Durchschnitt dauert dieser etwa drei Wochen.
Eine Ausnahme stellt es dar, wenn Wohnungskatzen dauerrollig werden. Dieser Zustand ist gefährlich, da er zum einen zu krankhaften Veränderungen an den Eierstöcken führen kann.
Zum anderen verliert die Katze dabei erheblich an Gewicht, wenn du keinen Tierarzt aufsuchst.
Die ungefähre Länge des Östrus zu kennen, ist also gleich aus mehreren Gründen wichtig.
Ist deine Katze gerade erst rollig geworden und bereits nach einer Woche damit fertig, während es möglichen Kontakt zu einem Kater gab?
Dann könnte es sich hierbei um ein Anzeichen für einen Deckakt handeln. Nach der ersten Paarung können Katzen noch für weitere vier Tage rollig bleiben.
Das ermöglicht es ihnen, von verschiedenen Katern gedeckt zu werden.
War der Östrus dieses Mal ungewöhnlich kurz? Dann such lieber einen Tierarzt auf.
Anzeichen 2: Veränderungen der Zitzen
Wurde deine Katze erfolgreich gedeckt und hat eine Befruchtung stattgefunden, bereitet sich der Köper auf die Geburt und die Versorgung der Kätzchen vor.
Dazu gehört es auch, dass sich die Zitzen in Größe und Farbe verändern.
Sie treten dann deutlich hervor, können vergrößert und geschwollen wirken.
Zudem können sie rosig oder dunkler werden.
Teilweise sind auch die Milchleisten und -drüsen als Schwellungen um die Zitzen spürbar.
Kommt es zu einer Trächtigkeit, muss deine Katze nicht nur sich selbst versorgen. Das Wachstum von Embryo und später Fötus, verlangt dem Körper der Mutter einiges ab.
Abhängig von ihren bereits vorhandenen Reserven und der Anzahl der Kätzchen kann sich ihr Appetit erheblich steigern.
Eventuell bettelt sie bereits lange vor den gewohnten Fütterungszeiten oder beschwert sich, weil die bisherige Portionsgröße nicht mehr ausreicht.
In der Regel sind trächtige Katzen sehr motiviert, an Essen zu gelangen. Die Verpackungen ihres Futters durchzubeißen, den Müll zu plündern oder auch direkt von deinem Teller zu stibitzen liegt ihnen nicht fern.
Musstest du deine Katze bisher überreden, dass sie ihren Napf leert oder ständig das Futter wechseln? Nach einer erfolgreichen Deckung ist das nicht mehr nötig.
Anzeichen 3: Erhöhtes Ruhebedürfnis
Deine Katze war während der Rolligkeit unruhig und sehr aktiv? Das ist normal. Immerhin hat sie das Bedürfnis, sich fortzupflanzen.
Dies ist genetisch verankert und lässt sich daher weder von ihr noch von dir kontrollieren.
Wurde deine Katze gedeckt, verändert sich ihr Verhalten innerhalb weniger Tage erheblich. Sie wird ruhiger und möchte viel schlafen.
Die Verhaltensänderung bezieht sich nicht allein auf das Ruhebedürfnis, wie du gleich sehen wirst.
Anzeichen 4: Stimmungsschwankungen
In einem Moment anhänglich, verschmust und liebebedürftig – im nächsten Moment aggressiv oder distanziert: Die Trächtigkeit bei Katzen unterscheidet sich in diesem Punkt kaum von der Schwangerschaft bei Menschen.
Das ist verständlich, denn die hormonelle Umstellung, die Belastung des Körpers und die Veränderungen machen sich auch in der Stimmung bemerkbar.
Manche Katzen sind auch außerhalb der Rolligkeit und Trächtigkeit anscheinend unberechenbar. Das macht die Unterscheidung und das Wahrnehmen als Anzeichen selbstverständlich deutlich schwieriger.
War deine Katze bisher aber eher entspannt und knurrt oder faucht nun häufiger, kann das ein Hinweis auf eine bestehende Trächtigkeit sein.
Anzeichen 5: Übelkeit und Erbrechen
Gelegentlich kann deine Katze Übelkeit empfinden und sogar erbrechen.
Leider ist auch das bei den meisten Samtpfoten nicht ungewöhnlich. Zu schnell zu viel zu fressen kann beispielsweise zu Erbrechen führen.
Stress, Fellhaare oder das Fressen von Gras lösen ebenfalls Übergeben aus.
Ein sicheres Anzeichen sind also weder Übelkeit und Speicheln noch tatsächliches Erbrechen. Erst in Verbindung mit anderen Symptomen ist es ein Hinweis auf die Trächtigkeit.
Anzeichen 6: Gewichtszunahme
Leichte Gewichtsschwankungen sind bei jeder Katze normal. Im Winter essen die Tiere mehr, im Sommer weniger.
Legt deine Samtpfote kurz nach der Rolligkeit plötzlich an Gewicht zu, könnte das dennoch auf einen Deckakt und damit auf eine Trächtigkeit hinweisen.
Bei Freigängern ist das häufig im Frühjahr und Sommer der Fall.
Anzeichen 7: Zunehmender Bauchumfang
Gegen Ende der Trächtigkeit ist der Nachwuchs im Bauch der Mutter nicht mehr zu übersehen.
Der Bauchumfang nimmt deutlich zu. Etwa zwei Wochen vor der Geburt kannst du sowohl spüren als auch sehen, wie sich die ungeborenen Kätzchen im Mutterleib bewegen.
Bereits davor ist ein dicker Bauch sicht- und spürbar. Viele schieben den vergrößerten Bauchumfang dann darauf, dass die Katze in letzter Zeit mehr gegessen hat und ruhiger war.
Das ist nicht falsch und kann nicht allein durch Trächtigkeit hervorgerufen werden. Krankheiten kommen dabei ebenso infrage.
Bei einem intakten – also unkastrierten Tier – solltest du Trächtigkeit aber immer in Betracht ziehen.
Das gilt zumindest dann, wenn deine Katze Gelegenheit zum Freilauf hat oder ein ebenfalls intakter Kater im Haushalt lebt.
Anzeichen 8: Nestbau
Wenn sich die Geburt nähert, suchen Katzen einen sicheren, ruhigen und geschützten Platz auf.
Hältst du sie während dieser Zeit komplett in Haus oder Wohnung, kann es sich dabei beispielsweise um die Abstellkammer, den Dachboden oder den Keller handeln.
Wichtig ist den meisten Tieren, dass sie so ungestört wie möglich sind.
Ausnahmen bestätigen jedoch die Regel. So lassen sich manche Katzen direkt im Hundebett oder in deinem Wäschekorb nieder, wenn sie sich zuhause insgesamt sicher, beschützt und wohl fühlen.
Bei Freigängern kann es sich komplett anders verhalten und sie suchen stattdessen eine weiter abgelegene Stelle außerhalb des Hauses auf.
Viele Anzeichen, aber keine Sicherheit
Ob Stimmungsschwankung, gesteigerter Appetit oder erhöhtes Ruhebedürfnis – alle Anzeichen können für sich genommen ebenso auf Krankheiten hinweisen.
Sicherheit erhältst du daher erst, wenn eine tierärztliche Untersuchung stattgefunden hat.
Dazu gehören unter anderem bildgebende Verfahren, Abtasten und gegebenenfalls Blutuntersuchungen.
Meine Katze wurde ungewollt gedeckt – was tun?
Wenn du die Trächtigkeit frühzeitig erkennst oder vermutest, dass deine Katze gedeckt wurde, suche umgehend einen Tierarzt auf.
Dieser hat am Anfang der Schwangerschaft die Möglichkeit, ein Mittel zum Abbruch der Trächtigkeit zu verabreichen.
Hierbei handelt es sich um Alizin®. Diese Lösung wird im Abstand von exakt 24 Stunden zweimal injiziert.
Ziel ist es, dass die Embryonen vom Körper resorbiert oder ausgeschieden werden.
Je zeitiger die Gabe erfolgt, desto höher sind die Erfolgschancen und umso geringer fällt die Belastung für deine Katze aus.
Trächtigkeit vorbeugen
Der Gedanke, einmal kleine Kätzchen von der Geburt an zu erleben und sie beim Aufwachsen zu begleiten ist verlockend.
Bedenke dabei aber, dass du nicht alle Jungtiere behalten kannst. Es gestaltet sich oftmals deutlich schwieriger als gedacht, neue, verantwortungsbewusste Halter zu finden.
Nicht umsonst sind Tierheime überfüllt, immer wieder werden Katzen ausgesetzt, bei einem Umzug zurückgelassen oder verbringen ihr Leben im Tierschutz.
Hinzu kommt, dass unkastrierte Katzen in Wohnungshaltung oftmals an Dauerrolligkeit leiden und dadurch erheblich gestresst werden sowie krankhafte Veränderungen an den Eierstöcken entwickeln können.
Zu der verantwortungsvollen Katzenhaltung gehört es daher, die Tiere rechtzeitig kastrieren zu lassen.
Abhängig von der Rasse, dem Individuum und den Lebensumständen, werden Katzen zum ersten Mal zwischen dem vierten und dem zwölften Lebensmonat rollig.
Sie sollten daher auch in den ersten Monaten keinen ungesicherten Freigang erhalten, bis sie kastriert sind.
Zwar finden sich Mittel, um den Östrus zu unterdrücken, diese sollten allerdings nicht langfristig angewendet werden.
Der chirurgische Eingriff ist daher der einzige sichere Weg, um einer unerwünschten Trächtigkeit und der Dauerrolligkeit vorzubeugen.
Woran ist zu erkennen, dass eine Katze gedeckt wurde?
Eine sichere Erkennung ist am Anfang der Trächtigkeit nur durch den Tierarzt möglich.
Zwar gibt es einige Anzeichen, diese treten jedoch meist erst spät auf und können ebenso Krankheiten als Ursache aufweisen.
Besser ist daher in jedem Fall eine genaue Untersuchung, um eine Schwangerschaft oder andere Probleme auszuschließen.